Sie erlebte, wie Praktizierende gefoltert wurden und wie eine Abtreibung erzwungen wurde (Provinz Yunnan)
Zeugenaussage einer ehemaligen Drogenabhängigen
(Minghui.org) Ich wurde drei Mal zum Entzug in das Frauenarbeitslager Dabanqiao in der Provinz Yunnan gebracht. [1] Nun bin ich frei von Drogen.
Während meiner Haft sah ich die brutalen Folterungen von Falun Gong-Praktizierenden im Gefängnis. Zu der Zeit verstand ich nicht, warum gute Menschen wie sie, eingesperrt wurden wie ich.
Schläge und Folterungen waren eine übliche Erscheinung in diesem Gefängnis. Einige Falun Gong-Praktizierende wurden weggebracht, nachdem sie schlimm gefoltert worden waren. Die Wärter erklärten uns, dass sie in ein Krankenhaus zur Behandlung gebracht worden seien, doch sie kamen nie mehr zurück.
Eine junge Praktizierende wird zur Abtreibung gezwungen
Auch meiner Gruppe wurden einige Falun Gong-Praktizierende zugeteilt. Darunter war eine Frau um die 30 Jahre aus Chuxiong, Provinz Yunnan. Diese Praktizierende wurde rund um die Uhr von zwei Abhängigen überwacht. (Anmerkung: Diese Praktizierende konnte als Liu Chiping identifiziert werden, ehemalige Managerin des Busunternehmens Chuxiong. Frau Liu war 2012 zum zweiten Mal rechtswidrig zu vier Jahren im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan verurteilt worden.)
Jeden Tag weckte man unsere Gruppe um 5:40 Uhr auf. Die harte Arbeit begann um 7:30 Uhr und endete um 18:00 Uhr, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Die Wärter diffamierten die Falun Gong-Praktizierenden ständig, nannten sie „Kriminelle“. Wir durften nicht mit ihnen sprechen und ihnen auch nicht helfen. Sie wurden viel schlechter behandelt als wir, besonders Frau Liu. Sie bekam immer die schlimmsten Jobs, doch sie behandelte uns gutherzig und teilte mit uns, was sie hatte, wenn wir sie darum baten.
Unser Brigadeführer, Xia Lianping, warnte die Praktizierenden, dass die Wärter Wege hätten, die Praktizierenden „umzuerziehen“, doch Frau Liu gab ihren Glauben niemals auf. Sie sagte, dass Falun Dafa und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gut sind. Wir alle litten, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Unsere Läuterungspunkte wurden gekürzt, unsere Arbeit verdoppelt und unsere Haftstrafen verlängert.
Unsere Gruppe beschuldigte Frau Liu für die schroffe Behandlung. Mehrere aus unserer Gruppe, angeführt von der Gruppenführerin Zhao Ling, schlugen brutal auf sie ein. Sie zwangen sie, die ganze Nacht zu knien und eine Kanne Wasser mit ausgestreckten Armen vor sich zu halten. Ohne Schlaf musste sie am nächsten Tag Grabungsarbeiten durchführen.
Danach durfte sie nie mehr in der Kantine essen. Sie musste vor einer Tafel draußen essen und dabei in militärischer Trainingsposition stehen. Die Wärter meinten, dadurch könnten sie sie dazu bringen, ruhig über ihren Fehler nachzudenken.
Zwei Monate später merkte Frau Liu, dass sie schwanger war. Das wurde einem Wärter gemeldet. Danach brachte man sie in ein Krankenhaus innerhalb des Gefängnisses. Als sie einige Tage später zurückkehrte, war ihr fünfmonatiges ungeborenes Baby weg. Sie berichtete unter Tränen, dass man sie zur Abtreibung gezwungen hatte.
Li Guangxia wird brutal gefoltert
2012 kam ich zum dritten Mal in dieselbe Entzugsanstalt. Mehr als die Hälfte der Insassen waren Falun Gong-Praktizierende. Sie waren isoliert und durften mit keinen anderen Menschen sprechen. Jede Praktizierende wurde von zwei Drogenabhängigen streng überwacht.
Ich wohnte im Erdgeschoss. Im selben Stock in einem kleinen Raum war Frau Li Guangxia untergebracht, eine Falun Gong-Praktizierende aus Yuxi. Ich hörte regelmäßig harsche Stimmen aus diesem Raum kommen. Frau Li durfte nicht hinausgehen, außer auf die Toilette; dort traf ich sie öfter.
Wir gehörten zur dritten Brigade. Die Brigadeführerin hieß mit Nachnamen Yu und war bekannt für ihre Grausamkeit gegenüber Falun Gong-Praktizierenden. Eines Tages nach der Arbeit befahl uns Yu vor dem Essen im Regen zu stehen. Sie sagte: „Da sich die Falun Gong-Praktizierende Li in einem Hungerstreik befindet, werdet ihr alle mit ihr zusammen stehen, bis sie ihren Fehler einsieht und wieder isst.“ Viele Leute begannen sich zu beschweren und beschimpften die Praktizierenden. Sie vergaßen, dass Yu die wahre Täterin war.
Dort eine halbe Stunde lang zu stehen war unerträglich. Als es vorbei war, gingen wir in die Kantine, während die Falun Gong-Praktizierenden in das Büro zur Gehirnwäsche mussten, was Schläge und alle anderen Arten von Folter bedeutete. In dieser Nacht erwachten wir durch Schreie, die aus dem Raum von Frau Li kamen. Ich war überzeugt, dass sie wieder brutal gefoltert wurde.
Eines Tages gab mir Frau Li in der Toilette ein Stück Papier. Ich kehrte rasch in mein Zimmer zurück und las die Botschaft. Sie besagte: „Ich komme vom Amt für Viehzucht in Yuxi. Ich wurde geschlagen und verfolgt.“
Als ich sie am Nachmittag wieder traf, sagte sie kein Wort, zeigte mir aber Narben und Wunden auf ihrem Bauch. Ich wagte nicht, mit ihr zu sprechen, weil die Drogenabhängigen sie überwachten. Bedauerlicherweise hatte ich nicht die Chance, sie zu fragen, was sie von mir wollte.
Ich fragte mich, ob sie wollte, dass ich ihr half ihre Familie zu finden, da sie seit ihrer Inhaftierung noch keiner besucht hatte.
[1] Das spätere „Drogenrehabilitationszentrum für Frauen“
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