Vorbildliche Lehrerin im Zwangsarbeitslager gefoltert, weil sie Falun Gong praktiziert

(Minghui.org) Einst ein Wunderkind, das sein Hochschulstudium im Alter von 18 Jahren abschloss, wurde Frau Xia Jiayan eine mit Preisen ausgezeichnete Lehrerin. Von den Schülern zur „beliebtesten Lehrerin“ gewählt, wurde sie „Nachwuchslehrerin des Jahres“ auf Bezirks- und Kommunalebene und erhielt die Bezeichnung „Vorbildliche Arbeiterin im Erziehungswesen“.

Doch war ihre vielversprechende Karriere nur von kurzer Dauer und endete abrupt, als das chinesische kommunistische Regime mit der Verfolgung von Falun Gong begann. Da Frau Xia ihre Gesundheit zurückerlangte, nachdem sie im Jahre 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte, war sie eifrig bemüht, anderen über diese Praktik zu erzählen und später über die Verfolgung. Dies führte sie mehrmals in Polizeigewahrsam.

Im Speziellen wurde sie zwischen Ende 2000 und Anfang 2002 eineinhalb Jahre lang im Arbeitslager brutal gefoltert, und später gezwungen, ihr Heim zu verlassen, um den beständigen Belästigungen und Drohungen durch die Polizei zu entgehen.

Frau Xia wurde im September 2014 auf der Hochzeit ihres Neffen erneut verhaftet und beschuldigt, Geldscheine mit Botschaften über Falun Gong beschriftet zu haben. (Da in China Informationen über Falun Gong einer extremen Zensur unterliegen, verwenden einige Praktizierende diese Technik, um die Öffentlichkeit über die Verfolgung zu informieren).

Obwohl sie nach 15 Tagen wieder entlassen wurde, ging ihr Leidensweg weiter. Ihre Schule, die sie im Jahre 2006 entlassen hatte, weigerte sich, sie wieder einzustellen, und lehnte es auch ab, ihr die Schlüssel für ihr Apartment zurückzugeben. Dieses Apartment hatte sie gekauft und alle erforderlichen Zahlungen geleistet.

Illegal eingesperrt

Als das kommunistische Regime am 20. Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong offiziell begann, wurde Frau Xia zur lokalen Polizeistation beordert und 24 Stunden lang verhört.

Am 20. Dezember wurde sie der „illegalen Versammlung“ beschuldigt und 30 Tage in der Hafteinrichtung Xifeng eingesperrt. Sie wurde erst wieder freigelassen, nachdem von ihrer Familie Geld erpresst worden war, angeblich für „Lebenshaltungskosten“.

Am 19. Juli 2000 wurde Frau Xia in die Polizeistation Nanjie gelockt. Sie und einige andere Falun Gong-Praktizierende wurden anschließend zu einer Schule gebracht und dort tagelang in ein Klassenzimmer gesperrt. Ein Polizist sagte, dass sie dort festgehalten würden, um sie daran zu hindern, nach Peking zu reisen, um bei der Zentralregierung eine Petition einzureichen.

Als Frau Xia in einen Hungerstreik trat, um gegen die illegale Inhaftierung zu protestieren, ordnete der Polizeichef ihre Freilassung an. Nach diesem Geschehnis wurde jedoch ihr Gehalt als Lehrerin für die nächsten Jahre reduziert.

Um gegen die ungesetzliche Behandlung von Falun Gong-Praktizierenden zu protestieren, ging Frau Xia im November 2000 nach Peking. Sie wurde jedoch abgefangen, einen Monat lang in ihrer Heimatstadt eingesperrt und schließlich für eineinhalb Jahre im Frauenzwangsarbeitslager Ping’antai eingekerkert.

Familie überwacht und belästigt

Im März 2002 wurde Frau Xia aus dem Arbeitslager entlassen und nahm im April  ihre Lehrtätigkeit wieder auf. Ihr Arbeitgeber zog von ihrem Gehalt alle Kosten ab, die die Polizei für ihren Rücktransport aus Peking beansprucht hatte.

Im Mai 2004 entkam ein anderer Falun Gong-Praktizierender aus der Polizeistation. Aufgrund dessen wurde Frau Xia erneut unter strenge Observation gestellt.

Jede Nacht kamen drei Polizisten zu ihr nach Hause, um ihre „Pflicht“ zu erfüllen. Sie hielten sich die ganze Nacht im voll beleuchteten Wohnzimmer auf und schauten Fernsehprogramme, sodass die ganze Familie nicht schlafen konnte.

Wo auch immer Frau Xia hinging, wurde sie von zwei Polizisten in Zivil verfolgt. Sogar wenn sie mit ihrem Mann einkaufte, wurde sie von der Polizei auf einem Motorrad beschattet. Diese Störungen hielten so lange an, bis der entkommene Praktizierende wieder eingefangen worden war.

In den folgenden Jahren wurde Frau Xia immer wieder von der Polizei belästigt, indem diese nachts an ihre Tür klopfte oder sie während ihrer Lehrtätigkeit aus der Klasse herausholte, um ihr Fragen zu stellen.

Auf der Flucht

Am frühen Morgen des 3. August 2006 umstellte die Polizei Frau Xias Wohnsitz, um sie zu verhaften, doch war sie an diesem Tag nicht zu Hause. Polizisten durchwühlten ihre Wohnung und beschlagnahmten persönliche Dinge wie CDs, Computer, Festplatten, Mobiltelefone, das familiäre Telefonbuch und die MP3-Player ihrer Kinder. Ein Polizist beschwerte sich darüber, dass er kein Geld finden konnte.

Um der weiteren Verfolgung zu entgehen, verließ Frau Xia daraufhin ihr Zuhause und lebte ein mittelloses Dasein in einer anderen Stadt.

Die Polizei nahm ihren Mann und ihre Kinder zur Polizeistation mit, um sie dort zu verhören, während andere Polizisten in Frau Xias Wohnung blieben und die Telefonnummern aus ihrem Telefonbuch sowie SMS-Botschaften in ihrem Mobiltelefon kopierten.

Die Polizei ging auch zu ihren Eltern und verhörte ihren jüngeren Bruder, um Informationen über andere Verwandte zu erhalten. Anschließend gingen sie zu diesen Verwandten, um dort nach Frau Xia zu suchen. Frau Xia konnte die nächsten acht Jahre der Ergreifung durch die Polizei entgehen, bis zur Hochzeit ihres Neffen im Jahre 2014.

Obwohl Frau Xia bald nach ihrer Verhaftung wieder freigelassen wurde, rief die unbarmherzige Verfolgung Erinnerungen an ihre Qualen im Arbeitslager in den Jahren 2000-2002 in Erinnerung.

Ins Zwangsarbeitslager gebracht

Wärter und Häftlinge waren bemüht, sich gegenseitig in der Misshandlung von Falun Gong-Praktizierenden zu übertreffen, denn für jeden Praktizierenden, der „umerzogen“ oder dazu gezwungen werden konnte, seinen Glauben zu widerrufen, würde ein Wärter einen Bonus von 5.000-10.000 Yuan (ca. 400 bis 800 €) erhalten und einem Häftling eine Haftreduzierung zwischen sieben Tagen und einem Monat zugestanden.

Die Praktizierenden wurden gezwungen, harte körperliche Arbeit zu verrichten, die der dreifachen Arbeitslast einer durchschnittlichen weiblichen Arbeitskraft entsprach. Konnte eine Praktizierende ihre Quote nicht innerhalb der geforderten Zeit erfüllen, wurde die gesamte Gruppe dafür bestraft. Dieses System beabsichtigte, unter den Praktizierenden Uneinigkeit zu erzeugen und bei Häftlingen Hass gegen Praktizierende zu schüren.

Tagsüber wurden die Praktizierenden gezwungen, auf den Feldern Löcher zu graben, Unkraut zu jähen, den Boden zu düngen, Mülldeponien zu bedienen, Steine wegzutragen und den Boden zu ebnen. In der Nacht durften sie nicht schlafen und wurden gezwungen, „Gedankenberichte“ zu verfassen. Diese Misshandlungen gingen Tag ein, Tag aus, Jahr für Jahr so weiter.

Entsetzliche Zustände

In jeder Zelle befanden sich über 20 Personen. Den Praktizierenden wurde nur sehr wenig Wasser für die persönliche Hygiene zugestanden, wodurch viele Krätze entwickelten.

Um zu den Mahlzeiten Essen zu erhalten, wurden die Gefangenen gezwungen, Lobeslieder über die Kommunistischen Partei Chinas zu singen. Das Essen war immer das gleiche – dunkle Dampfbrote und dünne Suppe mit gelegentlich vorhandenen Stückchen Gemüse.

Die Gefangenen hatten 30 Minuten zum Essen und eine begrenzte Zeit zur Benutzung der Toilette. Es gab nur ein Klohäuschen für jede Abteilung, die aus mehr als 100 Personen bestand. Das Klohäuschen hatte zehn Boxen, jedes weniger als 1 m breit. Um innerhalb der begrenzten Zeit fertig zu werden, mussten sich oftmals drei Personen über eine Grube niederkauern und gleichzeitig urinieren. Man konnte ständig das Fluchen von Häftlingen hören, die unabsichtlich mit Urin bespritzt wurden.

Andauernde Gehirnwäsche und Verfolgung

Als Teil der „Umerziehungsbemühungen“ wurden drei Häftlinge dazu bestimmt, Frau Xia zu zwingen, eine „Reueerklärung“ wegen des Praktizierens von Falun Gong zu schreiben.

Einmal musste Frau Xia im Winter drei Nächte in Folge mit dünnen Kleidern im Freien an einer Wand stehen, ohne schlafen zu können.

Später wurde sie in einen dunklen Raum gebracht, in dem ihr von Häftlingen die Arme auf den Rücken gebunden und anschließend an das Seil am Deckenbalken angebracht wurde. Als sie anschließend den Körper von Frau Xia losließen, erlitt sie unaussprechliche Schmerzen in den Armen, so als wären sie auseinandergerissen worden. Ihr Schweiß tropfte auf den Boden.

Wenige Minuten später stützte ein Häftling ihren Körper und fragte Frau Xia, ob sie nun eine Reueerklärung schreiben würde. Als Frau Xia dies verneinte, ließ er ihren Körper wieder los, sodass eine weitere Runde unaussprechlicher Schmerzen begann.