Es ist eine enorme Ermutigung für inhaftierte Praktizierende, wenn man sie im Gefängnis besucht
(Minghui.org) Ich selbst war nur einmal wenige Stunden lang eingesperrt, suchte aber viele Male Polizeistationen, Gefängnisse und Gerichte auf, um Mitpraktizierenden zu helfen. Aufgrund meiner aufrichtigen Gedanken begegnete mir von Seiten der Behörden wenig Widerstand.
Besuch einer Mitpraktizierenden in der Haftanstalt
Als ich hörte, dass eine Praktizierende in das örtliche Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden war, packte ich sofort einige Sachen für sie zusammen und ging dorthin. Das Tor war weit geöffnet, und so trat ich ein und suchte in jedem Raum nach der Praktizierenden. Plötzlich schrie ein Wärter: „Wie bist du denn hier hereingekommen?“, woraufhin ich antwortete: „Das Tor war offen, und so marschierte ich herein. Ich suche nach … [Name der Praktizierenden].“ Daraufhin führte der Wärter sie in den Besucherraum.
Ich übergab der Praktizierenden die Dinge, die ich mitgebracht hatte und sagte ihr, dass sie ihre aufrichtigen Gedanken bewahren solle. Sie nickte und sagte: „Mach dir keine Sorgen. Ich werde ihnen nichts erzählen.“ Ich sagte ihr, dass viele Praktizierende aufrichtige Gedanken für sie aussenden würden. Sie war berührt und entschlossen, bald wieder herauszukommen. Nach einigen Tagen wurde sie tatsächlich freigelassen.
Anhand dieser Erfahrung wurde mir klar, dass für Praktizierende, die inhaftiert sind, der Besuch von anderen Praktizierenden eine riesige Ermutigung sein kann. Und so stattete ich inhaftierten Praktizierenden viele Male einen Besuch ab.
Besuch der in Polizeistationen festgehaltenen Praktizierenden
Ein Praktizierender wurde in eine Polizeistation gebracht, in der einer meiner Verwandten arbeitete. Daher besuchte ich meinen Verwandten dort und fragte ihn, ob ich einen Freund besuchen dürfe, der festgenommen worden sei, weil er Falun Gong praktiziere. Der Verwandte sagte, er könne mir nicht behilflich sein, da Fälle von Falun Gong für alle tabu seien. Dann fragte ich ihn, ob er versuchen könnte, den Praktizierenden zu schützen, was er bejahte.
Eine andere Praktizierende wurde in eine Polizeistation gebracht und trat dort in einen Hungerstreik. Daraufhin traf ich mich mit ihrer Mutter, die ebenfalls Falun Gong praktiziert. Ich sagte zu ihr, dass wir ihre Tochter besuchen müssten, da sie eine harte Zeit durchmache und unsere Unterstützung bräuchte. Ihre Mutter zögerte, da sie bereits mehrere Male vergeblich dort gewesen war. Ihr war nie erlaubt worden, sie zu sehen. Meine Meinung war jedoch, es trotzdem zu versuchen. Es ginge nicht allein darum, die Mitpraktizierende zu ermutigen, aufrichtige Gedanken zu bewahren, sondern auch darum, die Polizei wissen zu lassen, dass ihre Familienangehörigen alles daran setzten, sie frei zu bekommen. Dadurch bestünde auch die Aussicht, dass die Mitpraktizierende von schlimmer Folter verschont bliebe. Das überzeugte ihre Mutter.
Die Mutter der Praktizierenden, ihr Bruder und ich suchten dann gemeinsam die Polizeistation auf, erhielten aber keine Erlaubnis, sie sehen zu dürfen. Daraufhin sagte ich: „Ihr habt sie gefoltert, nicht wahr? Warum sonst solltet ihr uns den Besuch verweigern? Sie praktiziert Falun Gong und möchte ein guter Mensch sein. Sie hat kein Verbrechen begangen. Warum habt ihr sie festgenommen? Sie befindet sich schon seit einigen Tagen im Hungerstreik. Warum habt ihr ihre Familie nicht verständigt?“ Darauf hatten die Polizisten keine Antwort und ließen uns die Praktizierende schließlich besuchen.
Unterstützung von Praktizierenden während ihrer Gerichtsverfahren
Als wir hörten, dass gegen eine Praktizierende verhandelt werden sollte, gingen viele örtliche Praktizierende zum Gericht, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Einige Praktizierende und ich gingen hinein. Eine Praktizierende stellte im Gerichtsgebäude Plakate über Falun Gong auf.
Als die Praktizierende zur Verhandlung eskortiert wurde, ging ich zu ihr hin, umarmte sie herzlich und strich ihr über den Rücken. Die Polizisten versuchten nicht einmal, das zu verhindern.
Während des Verfahrens saß ich direkt hinter ihr und sendete aufrichtige Gedanken aus. Die Praktizierende verteidigte sich selbst und befand sich keiner der Anschuldigungen oder irgendeines Verbrechens für schuldig. Sie wurde jedoch trotzdem zu Gefängnis verurteilt. Nach ihrer Freilassung kam sie zu mir, um mir zu danken und sagte, dass die Umarmung vor ihrer Anhörung ihr viel Mut gegeben habe.
Praktizierende wissen, dass jede Ermutigung seitens Mitpraktizierender wichtig ist, wenn sie verfolgt werden. Sogar ein einfacher ermutigender Blick kann eine Menge bewirken.
Einmal wurden zwei Praktizierende in einer anderen Stadt vor Gericht gestellt. Ich fuhr eilig dorthin und nahm am Prozess teil. Als sie hereingeführt wurden, sahen sie mich. Sie schauten auch alle anderen an und wussten, dass andere Praktizierende sie unterstützten.
„Ist es an der Zeit für mich, Ihre Freundin vor Gericht zu stellen oder ist es die Zeit für Sie, über Falun Gong zu reden?“
Polizisten fürchten sich sehr vor Praktizierenden, die den Verhandlungen beiwohnen, und verlegen oftmals den Verhandlungsort, ohne die Familien der Praktizierenden zu informieren.
Eine Praktizierende wurde einmal zur Verhandlung in eine kleine Stadt gebracht. Ihr Bruder rief mich an, um mir mitzuteilen, dass er diese Information gerade erst erhalten und keine Zeit mehr habe, um noch mehr Praktizierende zu informieren. Er fragte mich, ob ich zu der Verhandlung gehen könne.
Rasch rief ich einige Praktizierende zusammen, und wir gingen zum Gericht, wo uns mitgeteilt wurde, dass das Verfahren in die Haftanstalt verlegt worden sei. Und so eilten wir dorthin. Als wir dort ankamen, wurde uns gesagt, dass die Polizei die Praktizierende weggebracht habe. Wir eilten zum Gericht zurück und kamen gleichzeitig mit dem Polizeifahrzeug an, in dem die Praktizierende saß.
Die Praktizierende wurde von zwei Beamten gestützt, als sie aus dem Fahrzeug ausstieg; sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Ich ging hin, um zu helfen. Sie zitterte vor Kälte, und so zog ich meinen Mantel aus und legte ihn um sie. Ein Beamter schrie mich an und wollte wissen, wer ich sei. „Ich bin ihre Freundin“, sagte ich, „was habt ihr denn mit ihr gemacht. Schaut sie doch an!“ Der Beamte schwieg.
Bevor noch irgendjemand im Gerichtssaal etwas sagen konnte, sprach ich mit lauter Stimme: „Meine Freundin ist ein guter Mensch. Ihr habt sie nur festgenommen, weil sie Falun Gong praktiziert. Sie haben ihr Schlimmes angetan und nun kann sie kaum noch gehen. Bevor sie praktizierte, war sie immer sehr aufbrausend und niemand wagte, mit ihr in Streit zu geraten. Als sie zu praktizieren begann, verbesserte sich ihr Verhalten sehr; sie denkt jetzt immer zuerst an andere. Ihre Vorgesetzten haben Ihnen gesagt, dass Falun Gong schlecht sei, und Sie folgen ihnen einfach. Haben Sie je etwas über die Praktik gehört?“
Der Richter hämmerte auf den Tisch: „Seien Sie ruhig! Hören Sie dem Staatsanwalt zu.“ Der Staatsanwalt verlas die Anklageschrift, die auflistete, wie viele Informationsbroschüren über Falun Gong die Praktizierende verteilt hatte und wie vielen Menschen sie geraten hatte, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auszutreten. Dann hielt der Staatsanwalt der Praktizierenden vor, die soziale Ordnung und den Gesetzesvollzug gestört zu haben.
„Was Sie sagen ist falsch“, rief ich, und setzte mich für sie ein. „Meine Freundin verteilte die Broschüren, um Menschen zu erretten. Haben Sie sie denn gelesen? Was darin steht, ist wahr. Als Sie im Fernsehen den Vorfall der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens gesehen hatten und darin gesagt wurde, dass Praktizierende sich selbst angezündet hätten, glaubten Sie das womöglich noch. Doch wenn Sie einmal die Broschüre lesen würden, würden sie wissen, dass dieser Vorfall inszeniert war und jene Leute gar keine Falun Gong-Praktizierenden waren. Woher kamen denn die vielen Feuerlöscher? Wie könnten die Haare einer Person nicht brennen, wenn sie angeblich angezündet wurden? Wie könnte eine Plastikflasche, angeblich mit Benzin gefüllt, sich nicht entzünden?“
Der Bruder der Praktizierenden fügte laut hinzu: „Es wurde auch ein kleines Mädchen im Fernsehen gezeigt; wie könnte es singen, nachdem es einen Luftröhrenschnitt bekommen hatte? Die ganze Sache war doch ganz klar inszeniert! Warum wird Falun Gong in China als böser Kult bezeichnet und sonst nirgendwo?“
Dann warf ich ein: „…aber die Praktik wird in mehr als hundert Ländern und Regionen, einschließlich Taiwan und Hongkong, willkommen geheißen.“
Wir redeten etwa 30 Minuten weiter. Der Richter, der Staatsanwalt, die Angestellten und Polizisten hörten alle ruhig zu. Nach einer langen Zeit sagte der Richter plötzlich: „Nun reicht‘s!“ Er schaute um sich und fuhr dann fort: „Ist es an der Zeit für mich, Ihre Freundin zu verhandeln, oder für Sie, über Falun Gong zu reden?“ Dann gähnte er und sagte: „Die heutige Verhandlung wird nun geschlossen.“
Polizeichef weist Untergebene an, eingezogenes Geld zurückzugeben
Einmal durchsuchten Polizisten meine Wohnung, nachdem sie mir von der Wohnung einer Praktizierenden gefolgt waren. In einem Zimmer befanden sich viele Informationsmaterialien über Falun Gong, doch sie schienen sie nicht zu bemerken. Sie sahen nur die Yuan–Banknoten, auf den die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong geschrieben standen.
Ich wurde zur Polizeistation mitgenommen. Meine Familie und ein Beamter meines Dorfes besuchten mich dort. Der Beamte sagte zum Polizeichef: „Warum habt ihr nicht mit mir gesprochen, als ihr sie aus meinem Dorf mitgenommen habt? Ich muss sie nach Hause zurückbringen!“
Der Polizeichef entgegnete: „Werden Sie doch nicht ärgerlich. Ich folgte doch nur den Anweisungen des Büros 610. Sie spricht immer nur darüber, wie gut Falun Gong ist. Können Sie ihr nicht sagen, dass sie damit aufhören soll?“ Der Dorfbeamte erwiderte: „Sie kann sagen, was immer sie möchte. Ihr müsst sie jetzt freilassen, selbst wenn es mich meinen Job kostet!“
Als irgendjemand vom Büro 610 anrief, sagte der Polizeichef zu ihm: „Wir haben in ihrer Wohnung keinerlei Beweise gefunden. Sie forderten mich auf, sie auf die Polizeistation mitzunehmen. Jetzt sind ihre Familie und ein örtlicher Beamter hier, um sich zu beschweren.“
Nach dem Telefonat sagte der Polizeichef zu dem Beamten: „Sie können sie mitnehmen. Ich möchte damit nichts mehr zu tun haben.“ Mein Mann nahm mich bei der Hand und wollte gehen, doch ich fragte: „Und wo ist mein Geld? Sie haben mir mein Geld weggenommen.“ Mein Mann wollte sofort gehen: „Vergiss das mit dem Geld“, sagte er. „Nein!“, sagte ich. „Das ist mein Geld und sie dürfen es mir nicht wegnehmen!“ Ich wandte mich dem Polizeichef zu: „Bitte geben Sie mir mein Geld zurück, das Ihre Männer mir weggenommen haben!“ Der Chef schrie seine Untergebenen an: „Wo ist ihr Geld? Gebt es ihr zurück, damit wir nicht dafür verantwortlich gemacht werden können!“
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