„Jedes Mal, wenn ich mich an die Folter erinnere, ist es, als würden meine Wunden wieder aufgerissen“

(Minghui.org) „Die Wärter erlaubten mir nicht zu schlafen. Jeden Tag schlugen sie mich, gaben mir Drogen und schütteten Salz in meine Wunden. Jedes Mal, wenn ich mich an die Folter erinnere, ist es, als würden meine Wunden wieder aufgerissen“, sagte Frau Liu Shuyuan, eine 62-jährige Falun Gong-Praktizierende aus Tieling, Provinz Liaoning.

Nachdem Frau Liu am 3. August 2001 verhaftet worden war, wurde sie wegen ihres Glaubens an Falun Gong zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Bericht über die Folterungen im Frauengefängnis Liaoning während ihrer fünfjährigen Inhaftierung gibt einen Hinweis auf die Brutalität der Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische kommunistische Regime.

Entsprechend den Aussagen von Frau Liu musste sie nicht nur jeden Tag von 5:30 Uhr bis 22:00 Uhr harte Arbeit leisten, ihr wurde darüber hinaus der Schlaf entzogen und sie musste Gehirnwäscheverfahren über sich ergehen lassen, die sie zwingen sollten, ihren Glauben an Falun Gong zu widerrufen. Des Weiteren erhielt sie nicht genug Nahrungsmittel und es wurde ihr nicht erlaubt, selbst Nahrung zu kaufen. Auch die Familienbesuche wurden abgelehnt.

Sie wurde rund um die Uhr von vier Häftlingen überwacht und von diesen verbal gedemütigt.

Aufgrund dieser Folter litt Frau Liu unter hohem Blutdruck und Schwindelanfällen. Später erfuhr sie, dass die Häftlinge unbekannte Drogen in ihr Essen getan hatten.

Da sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde ihre Folter intensiviert. Häftlinge zwangen sie im Juli 2005, von 6:30 Uhr bis 21:00 Uhr auf dem Boden zu kauern.

Nachdem sie 12 Stunden lang nicht zur Toilette durfte, durchnässte sie ihre Hosen, und wurde daraufhin von den Häftlingen in die Waschräume geschleppt und zusammengeschlagen. Sie erlaubten ihr nicht, ihre Hosen zu wechseln.

Neun Häftlinge rissen ihr die Kleider vom Leib, schlugen auf sie ein und zwickten sie am ganzen Körper. Mit einem Isolierband klebten sie ihren Mund zu. Frau Liu verlor das Bewusstsein; als sie wieder aufwachte, fuhren sie mit den Schlägen fort. Zwei Häftlinge hielten ihre Arme fest, während die anderen mit Schuhen, Besen und Kleiderbügeln auf sie einschlugen. Sie stießen sie auf den Boden und sagten: „Steh auf, sonst betrachten wir dies so, als wenn du Falun Gong aufgeben würdest!“

Frau Liu bemühte sich aufzustehen und die Häftlinge fuhren mit den Schlägen fort. Sie rieben Salz in ihre Wunden, die den ganzen Körper bedeckten. Um zu verhindern, dass andere ihre Verletzungen sehen, erlaubten die Häftlinge ihr nur dann die Toilette zu benutzen, wenn sonst niemand anwesend war. Ungeachtet dessen wurde sie dabei von zwei Häftlingen überwacht.

Zwei Wochen lang schlugen die Häftlinge auf Frau Liu ein und erlaubten ihr nicht, sich zu waschen bzw. die Kleidung zu wechseln, trotz der Tatsache, dass es ein heißer Sommer war. Die Verletzungen an ihren Augen, ihrer Nase und in ihrem Gesicht benötigten Monate zur Heilung. Während Frau Liu geschlagen wurde, rissen Häftlinge Haarbüschel von ihrem Kopf und drohten, ihr sogar alle Haare auszureißen.

Sie verlor über 15 kg Körpergewicht, war sehr schwach, fühlte sich schwindlig und hatte Atembeschwerden.

Die Häftlinge drohten auch damit, sie mit Pfefferwasser zwangszuernähren, sowie benutztes Toilettenpapier in ihr Essen zu mischen.

„Sie versuchten alles, was einem nur einfallen kann“, erinnerte sich Frau Liu.

Einmal gestanden ihr die Häftlinge: „Wir folgen nur den Anweisungen der Wärter. Sie sagten uns, wenn du stirbst, können wir einfach so tun, als wärst du an einem Herzanfall gestorben.“

Frühere Misshandlungen

Als die Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999 begann, hatte Frau Liu bereits zwei Jahre lang praktiziert. Da sie durch Falun Gong eine enorme Verbesserung ihrer Gesundheit erlebt hatte, petitionierte sie gegen das Verbot und wurde daraufhin zweimal verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Zwischen 1999 und 2000 wurde sie in drei Arbeitslager innerhalb von drei Städten eingesperrt.

Während Frau Liu im Zwangsarbeitslager Liaoyang eingesperrt war, musste sie schwere Arbeit verrichten, unter anderem Löcher für Bäume graben und bis 3:00 Uhr in der Früh Kunsthandwerk herzustellen. Wenn Sie ihre Quote nicht erreichte, wurde ihr der Schlaf entzogen. Sie arbeitete auch in einer Zementfabrik, in der die Sicht weniger als 5 m betrug. Trotz dieser schädigenden Umgebung erhielt sie keinerlei Schutzausrüstung.

Als das Zwangsarbeitslager Liaoyang geschlossen wurde, wurde Frau Liu in das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia verlegt.

In den sechs Monaten nach ihrer Freilassung wurde Frau Liu kontinuierlich von der Polizei überwacht und belästigt.

Während ihrer erneuten Verhaftung im August 2001 durchwühlte die Polizei ihre Wohnung. In der Hafteinrichtung wurde ihr der Schlaf entzogen und sie an einer Wand aufgehängt. Des Weiteren fesselte die Polizei sie auf einen Stuhl und sperrte sie später in einen kleinen Käfig, in dem sie weder stehen noch sitzen konnte. Als sie in einen Hungerstreik trat, um gegen die Misshandlungen zu protestieren, wurde sie von Polizisten zwangsernährt.

Folternachstellung: Zwangsernährung