Nichts kann meinen Kultivierungsweg stören - Teil I

(Minghui.org) Ich begann Ende 1999 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Ich dachte: „Meister! Wie kommt es, dass ich Dich bis jetzt nicht gefunden habe?"

Eine Analphabetin liest das Zhuan Falun

Ich war Analphabetin und machte mir Sorgen darüber, dass ich das Buch Zhuan Falun (das Hauptwerk von Falun Gong) nicht lesen konnte. Ich verbeugte mich vor dem Foto des Meisters und sagte: „Ich muss mich in der Kultivierung verbessern, damit ich in der Lage bin, die Dafa Bücher zu lesen, selbst wenn ich nur ein Wort pro Tag lerne."

Ich öffnete das Zhuan Falun und folgte mit den Fingern Wort für Wort. Nachdem ich eingeschlafen war, sagte eine Stimme zu mir, dass ich aufwachen und das Inhaltsverzeichnis lesen solle. Ich wusste weder von einem Inhaltsverzeichnis noch wo ich es finden könnte und bat meinen Sohn um Hilfe. Er schlug vor, dass ich das Lunyu abschreiben solle, die Einleitung des Zhuan Falun.

Es war nicht einfach es abzuschreiben und ich benötigte viele Stunden, aber ich hielt durch. Bevor ich mit dem Abschreiben des letzten Absatzes fertig war, konnte ich die Einleitung auswendig.

Sobald ich mich zum Schlafen hinlegte, erschien eine Reihe von leuchtenden Zeichen vor meinen Augen und eine Stimme, die klang wie die des Meisters, lehrte mich lesen. Ich lernte jedes Zeichen im Zhuan Falun auswendig und rezitierte danach den ganzen Tag dieses Wort, das ich gelernt hatte. Nach sechs Monaten konnte ich, mit Ausnahme einiger Worte, das Buch komplett lesen.

Mein Zuhause wurde zu einem Übungsort. Der Betreuer war ein Student. Als er nach den Semesterferien zurück zur Universität ging, wurde ich gebeten, Betreuerin zu sein. Jeden Samstag ging ich zum Übungsort unserer Stadt, um die Falun Gong-Bücher zu lesen und mit anderen Betreuern aus anderen Gebieten Erfahrungen auszutauschen. Mein beständiges Lernen der Fa-Prinzipien und der Prinzipien der Praktik, die auch das Fa genannt werden, legte eine solide Grundlage für meine Kultivierung.

Träume von vor dem Beginn der Verfolgung werden wahr

In der Nacht auf den 17. Juli 1999 hatte ich einen Traum. Im Traum las ich die Falun Gong-Bücher und bemerkte, dass es außerhalb meines Hauses brannte. Ich drückte das Zhuan Falun an meine Brust und rannte hinaus. Alle Häuser in der Stadt brannten und der Rauch qualmte heraus. Ich rief um Hilfe, da kamen drei große dunkle Schatten auf mich zu.

Ich hielt das Zhuan Falun in meiner linken Hand und hob die andere Hand hoch, dabei rief ich: „Falun Dafa ist gut!" Die drei dunklen Schatten verschwanden. Ich wachte auf und mein Herz raste.

Ich schlief wieder ein und in meinem Traum traf ich eine Gruppe von Menschen, auch den ehemaligen Betreuer. Sie erzählten mir von den schrecklichen Konsequenzen, die auf alle warteten, die weiterhin Falun Gong praktizieren würden. Ich hatte keine Angst. Sie versuchten mich und den ehemaligen Betreuer umzubringen, doch im Traum war der junge Mann nicht standhaft.

Dieser ominöse Traum erwies sich in vielerlei Hinsicht als wahr. Der junge Mann verzichtete später auf Falun Gong, weil ihn eine junge Dame darum bat, und er seinen Eigensinn auf diese Beziehung nicht aufgeben wollte. Zum Schluss verließ sie ihn trotzdem.

Am 19. Juli 1999 sagte der pensionierte Chef der Stadtpolizei unserer Stadt zu meinem zweitältesten Bruder, dass er alle in seiner Familie vom Praktizieren abhalten, und alle Falun Gong Bücher entweder verbrennen oder abgeben solle. „Diese Bewegung ist schlimmer als die Kulturrevolution!" sagte er. „Alle pensionierten Polizisten in unserer Abteilung wurden für die Unterdrückung von Falun Gong zurückbeordert, morgen beginnen wir."

Alle meine Brüder kamen zu mir nach Hause und verlangten, dass ich auf Falun Gong verzichtete. Ich weigerte mich. Mein zweitältester Bruder ging auf mich los, schlug mich und verlangte, dass ich das Geld zurückgab, das ich von ihm ausgeliehen hatte.

Ich hatte kein Geld, also sagte ich zu ihm, er könne mein Haus verkaufen. In dem Moment explodierte eine Flasche Bier, die er dabei hatte und verursachte ein Loch in der Decke. Alle spürten die beängstigende Atmosphäre.

20. Juli 1999: Der erste Tag der Verfolgung

Einige Mitpraktizierende und ich saßen in der Meditation in meinem Garten, als Chen, der Chef der Polizeistation, mehrere Stadtbeamte und etwa acht weitere Leute vor meinem Haus ankamen. Sie schauten uns nur zu und sprachen miteinander.

Als wir fertig waren, nahm Chen mein Kassettengerät an sich, ging weg und verfluchte den Meister und Falun Gong. Ich ging ihm nach, weil ich das Gerät wieder haben wollte. Er warf mir vor, ich hätte keine Bildung, und wüsste nicht, was ich täte. Er drohte mir, mich zu verhaften und ins Gefängnis zu stecken, wenn ich nicht den Anweisungen folgen würde. Zwar gab er zu, dass alle in der Stadt gut von mir sprachen, aber er bestand trotzdem darauf, dass das Praktizieren von Falun Gong schlecht sei. Ich sagte ihm, dass ich durch Falun Gong ein guter Menschen geworden sei.

Ich zeigte ihm seine schlechten Taten auf, wie zum Beispiel das Konfiszieren von fremdem Eigentum und seine wiederholten Obszönitäten. Oder, dass die Beamten von seiner Station kostenlose Bewirtung in den Restaurants verlangten. Er versuchte schnell von mir wegzukommen und fluchte weiter.

Die Nachbarn füllten die Straßen und lachten über das Debakel. Sogar der Stadtchef drehte seinen Kopf auf die Seite und bedeckte seinen Mund. Er bat mich zu schweigen. Ich sagte ihm, dass ich nichts gesagt hätte, wenn Chen mir nicht meine Sachen weggenommen und auf den Begründer von Falun Gong geflucht hätte.

Die Verfolgung ablehnen

Nachmittags kamen dann etwa 40 Personen zu meinem Haus. Sie verlangten von mir, ich solle die Propagandaprogramme der Kommunistischen Partei Chinas anschauen, doch ich weigerte mich. Dann verlangten sie von mir, dass ich das Bild vom Meister abhängen solle, aber auch das lehnte ich ab. Ein Beamter nahm das Bild herunter und beschlagnahmte es.

Der Stadtchef und der Polizeichef verlangten von mir, eine "Garantie-Erklärung" zu schreiben, in der ich mich verpflichtete, dass Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Ich weigerte mich und schrieb stattdessen, dass ich weiter praktizieren würde.

Chen verlangte von mir, dass ich mich täglich bei der Polizeistation melden solle. Ich antwortete: „Nein! Ich bin ein guter Mensch und habe kein einziges Gesetz gebrochen. Warum sollte ich mich jeden Tag bei der Polizei melden?" Er zwang mich nicht, aber er schickte täglich junge Polizisten zu meinem Haus.

Diese Beamten verlangten, dass ich meine Gedanken über Falun Gong mit ihnen teilen und die oben erwähnte Garantie-Erklärung schreiben solle. Außerdem solle ich schriftlich berichten, ob ich mit dem Praktizieren von Falun Gong aufgehört hätte. Was ich sagte wurde aufgenommen. Ich sagte ihnen, dass sie mir ihre Aufzeichnungen vorlesen sollten, und warnte sie davor, mich zu täuschen. Ihre Augen waren voller Bewunderung und mit einem breiten Lächeln lasen sie vor: „Ich werde Dafa standhaft praktizieren und mich kultivieren."

Ich erzählte ihnen über die Vorteile von Falun Gong. Sie zeigten den Daumen nach oben und sagten: „Sie haben uns umgewandelt. Wir könnten auch Falun Gong praktizieren."

Ich legte das Zhuan Falun auf den Tisch und sie lasen es. Sie wurden wie Familienmitglieder. Ein Beamter sagte zu mir: „Die Einwohner der Stadt haben Chen nur Gutes über dich erzählt. Der Parteisekretär der Stadt hat gesagt, dass auch neun Ochsen dich nicht zurückziehen könnten, wenn du dich einmal für einen Weg entschieden hast." Ich wusste dass der Meister mich ermutigte.

Die Familie verlieren

Meine Angehörigen kamen am Abend des 20. Juli zu mir nach Hause. Meine Mutter weinte, kniete sich hin und hielt meine Beine. Ich war mir im Klaren, dass es sich um eine Prüfung handelte, ob ich unbewegt bleiben konnte, wenn meine Angehörigen Leiden ertrugen. Dann bat ich sie aufzustehen und sich zu beruhigen. Sie stand auf und hörte auf zu weinen.

Mein zweiter Bruder verlangte von mir, eine Garantie-Erklärung zu schreiben. Er sprach über die Schwierigkeiten, die unsere Familie in der Kulturrevolution gehabt hatte. Er sagte, wenn ich Falun Gong nicht aufgäbe, würde ich die ganze Familie ruinieren und alle unsere Kinder würden von der Schule verwiesen. Auch er konnte meine Meinung nicht ändern.

Nachdem meine Familie erkannt hatte, dass ich weiterhin Falun Gong praktizieren würde, entschieden sie sich, die Erklärung an meiner Stelle zu unterzeichnen. Sie sagten mir, dass ich meinen Fingerabdruck geben solle, doch stattdessen zerriss ich die Erklärung.

Daraufhin schlug mich mein Bruder, doch auch das änderte meine Haltung nicht. Zum Schluss gab er auf und sagte, dass ich von nun an nicht mehr zur Familie gehören würde. Sie drohten mir auch mit Schlägen, wenn ich zu ihnen nach Hause kommen würde.

Unterstützung von den Schwägerinnen

Der Parteisekretär der Stadt fragte mich an jenem Abend, ob ich helfen wolle, Pfirsiche zu verkaufen und ich stimmte zu.

Zwei meiner Schwägerinnen halfen mir, die Pfirsiche zu ernten. Sie waren nicht wie der Rest der Familie nach Hause gegangen. Sondern sie wachten die ganze Nacht über außerhalb meines Hauses. Sie fanden es nicht richtig, wie mich meine Angehörigen behandelt hatten und machten sich Sorgen, dass ich mich umbringen könnte.

Ich sagte zu ihnen: „Macht euch keine Sorgen. Ganz egal wie sie mich behandeln, ich habe keinen Groll gegen sie. Falun Gong Praktizierende begehen keinen Selbstmord. Aber danke, dass ihr euch um mich sorgt." Nachdem wir alle Pfirsiche geerntet hatten, gingen sie ohne etwas zu Mittag zu essen nach Hause.

Die Polizei erfuhr, dass wir keine Pestizide verwendeten und unsere Pfirsiche trotzdem sehr gut gewachsen waren. Sie boten mir an, alle Pfirsiche zu einem hohen Preis abzukaufen. Sie hinterließen auch Geld für das Schulgeld meines Sohnes im Stadtgebäude.

Die Bürger waren neidisch: „Sie praktiziert Falun Gong" sagten sie. „Man könnte sagen, dass es nicht darum ging, dass ihre Pflanzen ohne Pflanzenschutzmittel besonders wuchsen, sondern ihre Pfirsiche wurden nicht von Insekten belästigt, obwohl sie keine Chemikalien verwendete. Wie sehr wir uns auch bemüht haben, wir konnten unsere Pfirsiche nicht zu ihrem Preis verkaufen.

Ich legte meine Hände vor der Brust zusammen und dankte dem Meister von Herzen.

Dafa verteidigen: Bereit für Peking

Am ersten Oktober ging ich früh zu Bett und hatte diesen Traum: Es gab einen Kohlenherd und ein der brennendes Kohlenstück sprang hinaus. Ich wusste, dass dies ein Hinweis des Meisters war, dass ich einen Schritt nach vorne tun musste um Dafa zu verteidigen. Das letzte Mal hatte ich Angst nach Peking zu gehen, doch dieses Mal konnte mich nichts zurückhalten.

Ich hörte von Praktizierenden, dass andere aus unserer Stadt nach Peking gehen würden und bei der Zentralregierung für das Recht, Falun Gong zu praktizieren, appellieren wollten. Ich stimmte zu mitzugehen.

Aus unserer Stadt waren es circa 30 Praktizierende, die am 1. Oktober auf den Platz des Himmlischen Friedens gingen. Ein Polizeibeamter in Zivilkleidung fragte mich, ob ich gekommen sei, um eine Petition einzureichen. Ich gab zu, dass ich eine Petition für das Recht zu praktizieren von Dafa einreichen wollte. Ich weigerte mich aber zu sagen, aus welcher Stadt ich kam. Ein Beamter trat mir auf den und ein anderer trat auf mich ein – aber ich spürte keinen Schmerz.

Ich hatte auch keine Angst, aber ein Praktizierender hatte Angst und gab ihnen unsere Adressen. Alle 30 wurden verhaftet und in die Polizeistation des Himmlischen Friedens gebracht. Eine Polizistin wollte nicht glauben, dass ich 41 war und schrieb 28 auf das Verhaftungsdokument.

Falun Dafa verändert die Herzen der Menschen

Chen, der Chef der Polizeistation unserer Stadt, kam extra nach Peking, um uns zurückzuholen. Ich wurde zu einem Verwahrungszentrum gebracht, während meine Mitpraktizierenden ins Untersuchungsgefängnis kamen.

Zu meiner Überraschung war der Direktor des Verwahrungszentrums ein alter Bekannter von mir. Ich hatte mich nach ihm erkundigt, weil er ein Video mit den Lehren des Meisters und Dafa Bücher beschlagnahmt hatte. Er hatte 1997 versprochen mir die Bücher zurückzugeben, sobald er sie gelesen hätte, nun schämte er sich, weil er die Bücher den Behörden übergeben hatte.

Aber er sorgte gut für mich und bat mich, mit ihm zu essen, wenn er im Zentrum war. Er brachte mir drei Decken für die Nacht, damit ich es in der kältesten Zeit im Jahr warm hatte. Manchmal musste ich mich um die Heizung in seinem Büro kümmern, damit ich es warm hatte.

Drei Praktizierende wurden in das Verwahrungszentrum verlegt und in meiner Zelle untergebracht. Wir tauschten uns aus, diskutierten und ermutigten einander.

Ich wurde von Yang, dem Chef der Polizeistation; Chen einem pensionierten Chef der Polizeistation der Stadt; und dem Chef für politische Angelegenheiten verhört. Chen fragte mich, ob ich etwas anderes als Falun Gong praktizieren wolle.

„Nein!" sagte ich. „Nichts kann eine Person ändern. Dafa lehrt uns gut zu sein. Zum Beispiel wollen Sie als Direktor, dass ihre Untergebenen gut arbeiten, damit Sie weniger Sorgen haben. Ist es nicht so? Ich habe meinen Meister noch nicht einmal getroffen. Alles was ich tat, war, diese 9,50 Yuan für das Buch Zhuan Falun auszugeben. Dieses eine Buch hat mich verändert. Egal wie Sie versuchen, Menschen zu kontrollieren, können Sie sie verändern? Das können Sie nicht."

Wir setzten uns hin und die Worte sprudelten tief aus meinem Herzen heraus. Er nahm sie in seinem Herzen auf und veränderte sich total. Sein Ärger verschwand und er fluchte nicht länger.

Ich erzählte ihm, dass ich früher krank gewesen sei und die verschiedensten Arten von Medikamenten, Krankenhäusern, westliche und chinesische Medizin, Fengshui, und viele andere Techniken ausprobiert hätte. Keine hätte mich geheilt. Jedoch nach drei Tagen des Praktizierens von Falun Gong sei ich gesund geworden. Innerhalb von sechs Monaten, sei ich, eine Analphabetin, in der Lage gewesen, das Zhuan Falun lesen.

Chen stand plötzlich auf. „Ich bin seit 40 Jahren in der Partei. In diesen 40 Jahren hat mich die Partei nicht geändert, aber Sie haben mich geändert!", sagte er.

Dann sprach Polizeichef Yang zu mir. Ich erklärte ihm, dass ich entschlossen sei, die Kultivierung fortzusetzen. Er drohte mir: „Ich werde Sie zu mehreren Jahren verurteilen oder wir schicken Sie in die nordwestliche Wüste, von dort gibt es kein Zurück."

Ich antwortete: „Was Sie sagen, zählt nicht. Warum? Auch Sie werden von göttlichen Wesen kontrolliert. Sie können nicht tun, was Sie wollen. Die Sachen sind nicht so, wie Sie sie sich vorstellen. Sie haben heute die besten Pläne, aber Sie wissen nicht, was morgen geschieht. Denken Sie darüber nach. Ist es nicht so? Glauben Sie an die Existenz von göttlichen Wesen?"

Wieder zurück in der Zelle hatte ich einen Traum, dass ich eben ein Examen hinter mich gebracht hatte. Es war ein unangenehmer Traum. Doch als ich richtig wach war, realisierte ich, dass ich den Test bestanden hatte.

Mir wurde erlaubt, nach Hause zurückzukehren und die drei Mitpraktizierenden in meiner Zelle wurden ermutigt. Ich sagte zu ihnen, dass sie standhaft bleiben sollten, sie dürften sich nie "umerziehen" lassen oder sich zwingen lassen, Falun Gong aufzugeben.

Am meisten bereue ich, dass ich diese Praktizierenden nie besucht habe, obwohl ich es ihnen versprochen hatte.

(Fortsetzung folgt)