Fundamentale Eigensinne loslassen und sich aufrichtig kultivieren

(Minghui.org) Ein Erfahrungsbericht, vorgetragen auf der New Yorker Fa-Konferenz mit dem Titel „Aufwachen und lernen, sich zu kultivieren“ erregte meine Aufmerksamkeit. Der Autor schrieb: „Ein primäres, beschämendes Problem, das ich bei mir erkannte, war, dass ich das Dafa für mein Wohlergehen benutzte. Anders ausgedrückt, ich benutzte das Dafa wie eine Medizin. Wenn ich das Fa lernte, strebte ich die Klarheit in den Gedanken und den friedvollen Zustand an, den jemand nach dem Fa-Lernen fühlen kann“[1].

Ich schaute nach innen und versuchte mein ursprüngliches Motiv für das Eintreten in die Kultivierung im Dafa herauszufinden, um zu sehen, ob ich die gleichen Probleme hatte wie dieser Praktizierende. Das heißt, habe ich Dafa nur benutzt, um inneren Frieden zu finden?

Warum kultiviere ich mich? Warum kultiviere ich mich nicht mehr, wie am Anfang? Kürzlich fielen mir bei einem von einer Praktizierenden getexteten und vorgetragenen Lied diese Worte auf: „Ruhm und Geld möchte ich nicht.“ Diese Zeile erschütterte mich und weckte mich auf. Plötzlich sah ich meinen grundlegenden Eigensinn sehr deutlich, er war so tief in mir vergraben, dass ich auch keine damit in Verbindung stehenden Probleme in meiner Kultivierung erkennen konnte.

Rückblickend auf die Zeit, als ich angefangen hatte, mich im Dafa zu kultivieren, hatte ich die Einstellung, die Angelegenheiten der alltäglichen Menschen seien unsicher, nicht dauerhaft. Ich wollte nicht mehr in die Sorgen von Trennungen und die Freuden von Vereinigungen verstrickt werden, da sie nur zu Leiden führen. Das ist der Grund, weshalb ich auch Ruhm, Liebe und Glück loslassen wollte, um Ruhe, Behaglichkeit und inneren Frieden zu erreichen.

Für eine lange Zeit in meiner Kultivierung, konzentrierte sich mein Loslassen von Eigensinnen auf Dinge, die ohnehin nicht von Dauer waren. Innerer Frieden, Behaglichkeit und Ewigkeit waren mein grundlegendes Streben und mein fundamentaler Eigensinn.

Aus einer höheren Perspektive betrachtet, basierte meine Kultivierung und die Auflösung von Eigensinnen nicht auf der Errettung von Lebewesen und reiner Selbstlosigkeit, sondern darauf den Verstrickungen des menschlichen Leidens zu entkommen, ein Prinzip des alten Universums, bei dem man sich nur um sich selbst kümmert. Mit anderen Worten, meine Suche nach persönlicher Befreiung ist genauso, wie Dafa für das Erreichen egoistischer Ziele zu benutzen.

In „Der Vollendung entgegen“ sagte der Meister:

„Ob nach einiger Zeit des Kultivierens die anfängliche Denkweise noch da ist, ob dieses Menschenherz dich hier hält? Wenn das der Fall ist, kannst du nicht als mein Schüler gelten. Das heißt, der grundlegende Eigensinn wurde nicht beseitigt und du erkennst das Fa nicht mit dem Fa.“ (Li Hongzhi, Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Weil das grundlegende Ziel meiner Kultivierung im Dafa nicht rein war, wurde ich in den letzten Jahren passiv und mutlos. Im Laufe der Zeit unterhöhlte diese Mentalität langsam meinen Willen, mich im Dafa zu kultivieren und ich verlor die anfängliche Leidenschaft zur Kultivierung.

Ich machte die drei Dinge nur wie eine Formalität oder aus Routine, ohne die grundlegende Bedeutung dahinter zu sehen. Das Fa mit einem strebenden Herzen nach Frieden und Behaglichkeit zu lernen, hinderte mich daran, mich im Dafa mit Vernunft zu erhöhen.

Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„Die Qigong-Meister der orthodoxen Überlieferung respektierte er auch nicht mehr. Alles, was ihm zu Ohren kam, waren Komplimente, wie tüchtig er doch sei. Wenn jemand sagte, dass er nicht gut sei, war er nicht froh; das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz ist entstanden. Er glaubte, dass er besser als die anderen und großartig sei. Er glaubte, dass ihm diese Kultivierungsenergie gegeben wurde, um als Qigong- Meister zu arbeiten und damit ein Vermögen zu verdienen. In Wirklichkeit war sie zur Kultivierung gedacht. Sobald das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz entstanden ist, ist seine Xinxing in Wirklichkeit schon heruntergefallen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 169)

Weil ich mich im Dafa kultivierte, erhöhte sich meine Xinxing und viele Menschen lobten mich als einen guten Menschen. Bei der Mitarbeit in den gemeinsamen Projekten gelobt zu werden und von Mitpraktizierenden anerkannt zu werden, führte dazu, dass ich unbewusst weitere Eigensinne wie Fanatismus, Prahlen und Eitelkeit entwickelte. Weil ich mir meines grundlegenden Eigensinns nicht bewusst war, bildeten sich ständig andere und neue Eigensinne. Diese Substanzen hinderten mich daran, in meiner Kultivierung voranzukommen.

In „Was ist ein Dafa-Jünger“ sagte der Meister:

„Ihr seid Kultivierende, das bezieht sich nicht auf deine Vergangenheit oder dein Verhalten, sondern auf dein Wesen, den Sinn deines Lebens, die Verantwortung, die du trägst und deine historische Mission. Erst so bist du ein wirklicher Dafa- Jünger.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Als ich mein unreines Motiv für die Kultivierung erkannte, wurde ich mir über meine Mission klarer. Ich spürte auch, dass meine göttliche Seite stärker wurde. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken war meine Energie rein.

Ich gelangte zu dem Verständnis: Wenn wir uns jede Sekunde selbst im Dafa kultivieren, basiert die Beseitigung unserer Eigensinne auf der Grundlage der Errettung von Lebewesen und auf reiner Selbstlosigkeit und nicht, weil wir irgendetwas von Dafa erhalten wollen. Dann wird alles, was wir im Dafa tun, tatsächlich Gewicht und Kraft haben, nur dann können wir wirklich Lebewesen erretten und uns des Titels eines „Dafa-Jüngers“ als würdig erweisen.

Sollte es irgendetwas in meinem Verständnis geben, das nicht mit dem Fa übereinstimmt, weist mich bitte barmherzig darauf hin

[1] Vollständiger Artikel: http://de.minghui.org/html/articles/2015/6/12/115360.html