Neun Jahre unschuldig inhaftiert – Falun Dafa-Praktizierende im Exil reicht Strafanzeige ein

(Minghui.org) Eine Falun Dafa-Praktizierende im Exil stellt Strafanzeige gegen den ehemaligen Kopf der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Jiang Zemin, wegen der Einleitung der Verfolgung ihres spirituellen Glaubens. Während der unrechtmäßigen Haft erlitt sie schwere Folter.

Frau Shi Zhenhua, 65, die jetzt in Los Angeles lebt, sandte am 16. Juni 2015 ihre Strafanzeige per Post an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft und das Oberste Volksgericht in China. Beide Behörden haben den Eingang ihrer Strafanzeige schriftlich bestätigt.

Frau Shi arbeitete früher in einem Lebensmittelgeschäft in der Stadt Tianjin in China. Im Jahr 1998 begann sie, Falun Gong zu praktizieren. Als Jiang Zemin im Juli 1999 das Verbot von Falun Gong verkündete, durchsuchte die Polizei ihre Wohnung, verhaftete sie widerrechtlich und forderte von ihr eine schriftliche Garantieerklärung, in der sie versichern sollte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Im Februar 2001 wurde sie unrechtmäßig verhaftet und anschließend in der Polizeistation Donglou in Tianjin verhört und gefoltert. Sie wurde mit Handschellen an den Stahlrahmen eines Bettes gefesselt und fünf Tage lang mit schweren Ketten fixiert. Die Polizisten schlugen ihr wiederholt ins Gesicht, verfluchten sie und schränkten für sie die Benutzung der Toilette ein. Sie versuchten wiederholt Frau Shi dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben.

Im Februar 2002 wurde Frau Shi zu neun Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Im Frauengefängnis Tianjin musste sie tagsüber Artikel mit Handarbeit herstellen. Danach zwang man sie bis spät in die Nacht hinein, ruhig an einem Platz zu stehen, ohne sich zu bewegen. Die Folter und Misshandlungen ruinierten ihre Gesundheit und sie hatte oft Blut im Urin.

Weil sie nicht bereit war, Falun Dafa aufzugeben, erlaubten die Wärter ihr nicht, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen. Die Folge war eine schwere Anämie mit Ohnmachtsanfällen.

Im Jahr 2007 stellte das Gefängniskrankenhaus einen zu niedrigen Hämoglobin Gehalt des Blutes fest, er lag bei nur 6 Gramm, 14 Gramm ist normal für eine Frau. Außerdem wurde bei ihr eine Herz-Ischämie diagnostiziert, eine Erkrankung bei der Teile des Herzens mit zu wenig Blut und somit zu wenig Sauerstoff versorgt werden. Das Krankenhaus weigerte sich, sie zur Behandlung aufzunehmen, da sie für den Fall ihres Todes nicht zur Verantwortung gezogen werden wollten.

Die Wärter brachten sie dann in das Volkskrankenhaus, aber nach einer Blutuntersuchung weigerten sich die Ärzte ebenfalls, sie aufzunehmen. Anstatt sie aus medizinischen Gründen freizulassen, blieb sie weiter im Gefängnis inhaftiert.

Im Februar 2010 wurde Frau Shi nach Hause entlassen, trotzdem schikanierten die Behörden sie weiter. Sie bekam häufig Besuch von Mitarbeitern des Büros 610. Der Chef der Polizeistation schickte rund ein Dutzend Menschen zu ihr nach Hause, um von ihr die Zusicherung zu erhalten, dass sie Falun Dafa aufgeben werde. Jedes Mal wenn Frau Shi einkaufen ging, folgte ihr eine Person; alle ihre Telefongespräche wurden aufgezeichnet.

Frau Shi und ihr Mann hatten schließlich keine andere Wahl, als ihren Besitz zu verkaufen und ins Ausland zu gehen; am 1. Mai 2011 wanderten sie in die USA aus.

Hintergrund

Jiang Zemin startete im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb der chinesischen Gesetze und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun das ihnen zustehende Recht aus und zeigen den ehemaligen Diktator an.