(Minghui.org) Während mein Sohn in den letzten Sommerferien bei seinen Großeltern war, rief er am 27. Juli 2015 zu Hause an, weil er Angst hatte. Er sagte, dass die örtliche Polizei angerufen habe und sie vielleicht vorbeikäme, um mit seiner Großmutter zu sprechen.

Es war wichtig, dass er mutig blieb und aufrichtige Gedanken aussendete. Wenig später rief er wieder an und sagte, dass zwei Polizeibeamte kurz ins Schlafzimmer seiner Großmutter geschaut und dann mit seinem Großvater gesprochen hätten. Ich riet ihm, dass er aufrichtige Gedanken aussenden solle.

Mein Schwiegervater machte sich Sorgen, dass ich eingesperrt würde, weil ich Strafanzeige gegen Jiang Zemin gestellt hatte. Daher sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um alles zu beseitigen, was bei ihm Angst auslöste.

Es ist rechtens, Strafanzeige gegen Jiang Zemin zu stellen

Meine Schwiegermutter kam an diesem Nachmittag spät nach Hause. Wir entschieden uns, nicht zur Polizeiwache zu gehen. Die Polizei rief ungefähr eine Stunde später an und mein Mann ging ans Telefon. 

„Sie gibt zu, dass sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin gestellt hat“, sagte mein Mann zur Polizei. „Wissen Sie, sie wurde über zwei Jahre lang eingesperrt und musste viel erleiden, nur weil sie vor einigen Jahren 'Falun Gong ist gut' auf dem Platz des Himmlischen Friedens gerufen hat. Daher hat sie nun Strafanzeige gegen Jiang Zemin gestellt.“

Die Polizei fragte, ob sie bei uns vorbeikommen könne, da sich meine Schwiegermutter weigere zu kooperieren. Wir entschieden, dass es besser war, wenn mein Mann zur Polizeiwache ging. Ich machte ihm Mut und sagte, dass er gut argumentieren könne und wir aufrichtige Gedanken aussenden würden.

Dann sprachen wir noch einige Argumente durch, unter anderem, dass die Strafanzeige bei der Obersten Volkstaatsanwaltschaft gestellt wurde und die örtliche Polizeiwache damit nichts zu tun hat. Das wichtigste Argument war jedoch, dass über 122.000 Menschen Strafanzeige gegen Jiang Zemin gestellt haben. [1]

Die Polizei sollte die Hintergründe der Strafanzeigen verstehen

Die ganzen eineinhalb Stunden, die mein Mann unterwegs war, sendeten wir aufrichtige Gedanken aus.

Wie er uns später erzählte, wurden ihm auf der Polizeiwache einige Dokumente vorgelegt. Auf der ersten Seite standen falsche Anschuldigungen. Die nächsten beiden Seiten waren Kopien der Anzeige meiner Schwiegermutter – jedoch ohne ihre Unterschrift – am Ende war dann ihr Name aufgedruckt. Die vierte Seite war eine Kopie des inszenierten Selbstverbrennungsvorfalls auf dem Platz des Himmlischen Friedens, eins der drei Beweisstücke, die dem Original der Anzeige angefügt worden waren. Die letzte Seite war eine Kopie ihres Ausweises.

Mein Mann war etwas nervös, weil der Beamte ein bisschen schwierig war. Er entspannte sich jedoch, als er die Seiten durchlas und fragte, ob es sich dabei um ein offizielles Dokument handele. Der Beamte sagte, das sei es.

Mein Mann erklärte ihm dann, dass seine Mutter nur eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin stellen und keine Untersuchungsberichte unterschreiben wolle. Im Weiteren ging es hin und her, und schließlich sagte mein Mann, dass seine Mutter stur, aber nicht unvernünftig sei.

Der Polizeibeamte änderte seine Einstellung, als er hörte, dass meine Schwiegermutter an der Universität gelehrt und eine höhere Bildung als mein Mann genossen hatte.

Dann meinte der Beamte, dass er die Wohnung hätte durchsuchen können, was er aber nicht getan habe. Mein Mann erwiderte, dass der Beamte ein Gewissen habe.

„Es ist eine Tatsache, dass Jiang Zemin die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet hat“, stellte mein Mann fest. „Manchmal lese ich online Nachrichten aus dem Ausland. In China haben schon über 122.000 Menschen (die aktuelle Zahl beträgt mittlerweile 157.000) Strafanzeige gegen Jiang Zemin gestellt und Jiang wurde in über 30 Ländern angezeigt. Meine Mutter hat keine falschen Anschuldigungen gegen ihn erhoben. Sie hat Beweise für ihre Aussagen. Haben Sie irgendwelche Beweise, um sie der Lüge zu bezichtigen? Können alle 122.000 Menschen fälschlicherweise dieselbe Person angezeigt haben? Jiang ist zurzeit kein Staatsoberhaupt – er ist nur ein Bürger. Ein Bürger hat das Recht, Strafanzeige gegen einen anderen Bürger zu stellen. Das steht so in der chinesischen Verfassung. Wollen Sie das als Verbrechen bezeichnen?“

Der Beamte beruhigte sich und gab zu, dass er zum ersten Mal mit einem Fall bezüglich Falun Gong zu tun habe. Er befolge nur Befehle. Dann gab er zu, dass dies sein Gewissen belaste, daher ermutigte mein Mann ihn, die Dinge nach seinem Gewissen zu behandeln.

Anschließend kam mein Mann auf den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden zu sprechen, das schlimmste Verbrechen von Jiang und seinen Gefolgsleuten Zhou Yongkang, Bo Xilai, Li Dongshen und Wang Liyun. Außerdem, so mein Mann weiter, habe das derzeitige Staatsoberhaupt, Xi Jinping, verkündet, dass China sich an die chinesische Verfassung halten solle und es Konflikte zwischen Xi und Jiang gebe.

Bevor mein Mann ging, wies er den Beamten nochmals darauf hin, dass seine Mutter kein Verbrechen verübt habe. 

Danach schlug der Beamte vor, dass meine Schwiegermutter vor Ende des Monats auf die Wache kommen und eine Erklärung abgeben solle, sodass er seinen Bericht fertig stellen könne. Mein Mann fragte ihn, was schlimmstenfalls passieren würde, falls sich seine Mutter weigere. Das wusste der Beamte nicht.

Die Kooperation der Familienmitglieder ist für Praktizierende wichtig

Meine Schwiegermutter und ich entschieden, nicht auf die Polizeiwache zu gehen und vor Ablauf der Frist nicht zu kooperieren. Wir waren uns jedoch bewusst, dass wir ihnen die wahren Hintergründe von Falun Gong erklären würden, sollten sie bei uns zu Hause vorbeikommen.

Mein Mann hatte nichts von unserer Strafanzeige gegen Jiang gewusst, bis wir bei dem Haus seiner Eltern ankamen. Er hatte Angst und war angespannt, weil ich ihm nicht früher davon erzählt hatte. Jedoch behandelte er die Nachfragen der Polizei ruhig und sehr gut, daher lobte ich ihn und sagte, dass er es als Familienangehöriger einer Praktizierenden gut gemacht habe. Das freute ihn.

Ich erzähle meinem Mann oft Geschichten, die ich auf der Minghui-Website lese, und verberge nicht vor ihm, was ich für Falun Gong getan habe. So wurde er im Laufe der Zeit von einem Gegner zu einem Unterstützer meiner Kultivierung. Er hat eine aufrichtige Wahl getroffen. Es ist sehr wichtig, seinen Familienangehörigen die wahren Umstände von Falun Gong zu erklären.

In der Tat hatte ich um den heißen Brei herum geredet, als ich meinem Mann von der Strafanzeige gegen Jiang erzählt hatte. Ich hatte zu ihm gesagt, dass viele Menschen Strafanzeige gegen Jiang stellen würden und ich mich fragen würde, ob wir das auch tun sollten. Er fragte damals nur, ob so eine Strafanzeige etwas bewirken könne. Ich meinte, dass könne sie. Er dachte, dass ich einen Scherz machte, und wusste nicht, dass meine Schwiegermutter, mein Sohn und ich bereits Strafanzeige gegen Jiang gestellt hatten.

Auf der Polizeiwache erinnerte er sich jedoch daran, was ich ihm über die Sache erzählt hatte und behandelte die Situation sehr gut.

Es ist wichtig, dass wir keine Angst haben, wenn die Polizei uns fragt, ob wir Strafanzeige gegen Jiang gestellt haben. Wir sollten aufrichtige Gedanken haben und mit Würde über Falun Gong sprechen.

[1] Aktuelle Zahl: 157.000 Personen (https://de.multi-lang.minghui.org:42931/html/articles/2015/8/25/116426.html)