Der Kultivierungsweg einer schwedischen Künstlerfamilie

(Minghui.org) In einer kleinen Stadt in Schweden namens Arvika an der norwegischen Grenze wohnt eine Familie, deren Mitglieder Falun Gong-Praktizierende sind. Sie sind für ihr Engagement in der Gemeinde bekannt.

Kristina Kleinert ist Tanzlehrerin und Choreographin. Ihr Mann Werner Kleinert ist Karatelehrer und Manager eines Bauunternehmens. Die beiden haben drei wunderbare Töchter.

Kristina, Werner und ihre älteste Tochter fingen 1998 an, Falun Gong zu praktizieren. Als dann im darauffolgenden Jahr die Verfolgung von Falun Gong einsetzte, änderte sich ihr Leben drastisch.

Familie Kleinert im Mai 2015 am Times Square in New York City

Falun Gong lernen

1998 rief Werners Bruder Rychard ihn an und sagte: „Werner, ich bin auf eine aufregende Praktik gestoßen, die Falun Gong heißt. Du musst nach Göteborg fahren und sie lernen, weil wir schon unser ganzes Leben lang auf der Suche nach einer solch aufrichtigen Praktik sind.“

Kristina und Werner hatten bis dahin noch nichts von Falun Gong gehört, hatten aber dafür schon viele andere Meditationsarten ausprobiert. Sie beide spürten seit langer Zeit, dass das Leben einen tieferen Sinn haben musste und dass eine spirituelle Praktik vermutlich Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens geben konnte.

Werner war in seiner Jugend nach Indien gegangen, um dort nach einer Kultivierungsmethode zu suchen. Er lernte Yoga und Hinduismus und machte sich mit einigen Lehren aus dem Buddhismus und dem Daoismus vertraut. Später praktizierte er Kampfkunst und eröffnete eine Kampfkunstschule.

Bei dem Telefonanruf kam Werner der Aufforderung seines Bruders nicht gleich nach, weshalb Rychard ihn noch einmal anrief und sagte: „Warst du in Göteborg? Ein Buch mit dem Titel Zhuan Falun (Li Hongzhi) hat all die Antworten, nach denen wir gesucht haben. Du musst nach Göteborg fahren.”

Zwei Wochen später fuhr Rychard nach Schweden. Er verbrachte eine Woche in Göteborg nahm an einem kostenlosen Kurs zu Falun Gong teil. Als er dann Werner besuchte, brachte er ihm eine Audioaufnahme von einem Neun-Tage-Seminar mit, das Meister Li Hongzhi (der Gründer von Falun Gong) in China gehalten hatte. Sie beschlossen, in Arvika ein kostenloses Neun-Tage-Seminar mithilfe der Audioaufnahme anzubieten. 

Den ersten Kurs besuchten etwa 40 Personen: mehr als die Hälfte von ihnen blieb das gesamte Seminar dabei.

Werner erinnert sich, wie er sich an dem ersten Tag des Seminars fühlte: „Als ich die erste Lektion von Meister Li hörte, war der ganze Raum voller Energie, sodass ich es beinahe nicht aushalten konnte. Mein Himmelsauge öffnete sich und ich konnte Dinge in anderen Räumen sehen. Später kam ich allmählich wieder zur Ruhe.“

Er sah nicht nur Dinge in anderen Räumen, sondern erlebte auch beträchtliche körperliche und geistige Veränderungen. Ihm war klar, dass Falun Gong das war, wonach er seit so vielen Jahren gesucht hatte.

„Je mehr ich dem Vortrag des Meisters zuhörte, desto mehr wusste ich, dass es das war, was ich gesucht hatte. Seitdem praktizieren wir [seine Familie] Falun Gong und richten uns gewissenhaft nach den Prinzipien”, so Werner.

Früher war Werner Raucher und trank gerne Wein. Zwar hatte er schon mehrmals versucht, sich beide Laster abzugewöhnen, doch jedes Mal ohne Erfolg. Mit dem Praktizieren von Falun Gong gab es auch hier Veränderungen – die Zigaretten schmeckten nicht mehr.

„Nachdem ich mit Falun Gong angefangen hatte, ekelte es mich, wenn ich mir eine Zigarette in den Mund steckte. Es war ein schreckliches Gefühl. Innerhalb von wenigen Tagen hörte ich dann ganz mit dem Rauchen auf“, berichtet Werner.

Auf die gleiche Weise wurde er seine Trinkgewohnheit los. Seine 20-jährige Sucht hatte ein Ende. „Ich bekam große Hilfe von Meister Li“, weiß er.

Nachdem sich die Gruppe das Neun-Tage-Seminar angehört hatte, fühlten sich die Teilnehmer sehr glücklich und beschlossen, viele solcher Seminare kostenlos anzubieten, um die Praktik unter noch mehr Menschen zu verbreiten. Dadurch fingen viele Menschen in ihrer Gegend an, Falun Gong zu praktizieren.

Nach Beginn der Verfolgung durch Europa reisen

Werner und seine Familie waren im Juli 1999 gerade bei einem Neun-Tage-Seminar in Värmland, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit der Verfolgung von Falun Gong in China begann. Die Nachricht darüber machte sie fassungslos. Die Propaganda der KPCh über Falun Gong wurde in den europäischen und anderen ausländischen Medien übertragen. Die Familie verspürte Druck und das starke Bedürfnis, den Europäern die Tatsachen über Falun Gong zu erklären.

„Vor Beginn der Verfolgung war die Praktik einfach und sanft“, erinnert sich Werner, „doch nach der Verfolgung wurde sie schwierig und wir spürten Druck. Die Situation in China mit der Partei verstanden wir nicht ganz und wir wussten nicht, wie wir die wahren Zusammenhänge erklären sollten.”

Kristina wurde mit der Zeit Koordinatorin, um Falun Gong in Europa zu verbreiten. Von 1999 bis 2001 war die Familie dann in vielen Städten unterwegs, um den Menschen zu erklären, um was es sich bei Falun Gong wirklich handelt.

Aufklärung durch darstellende Kunst 

Kristina und eine weitere Praktizierende, die Musikerin Charlotta Johansson, veranstalteten eine Aufführung mit dem Titel „Lotus”. Sie waren in Schweden auf Tournee und führten die Show in etlichen Schulen und Theatern auf.

„Wir vermittelten die Botschaft über Falun Gong und die Verfolgung mithilfe von Tanz, Musik und Dichtung“, so Kristina.

„Musik und Tanz können die Menschen berühren. Wir verfügen über diese beiden Bereiche. Ich tanze gerne auf der Bühne. Ich denke, Tänze können Botschaften vermitteln und das Publikum berühren.”

Kristina Kleinert führt traditionellen chinesischen Tanz auf.

Während Kristina die vielen Veranstaltungen in ganz Europa organisierte, half ihr Mann beim Transport und Aufbau des benötigten Equipments.

„Wir sind ein perfektes Team”, sagt Werner. „Wir haben zu vielen bedeutenden Veranstaltungen beigetragen.“

„Gleich nach Beginn der Verfolgung die Öffentlichkeit über Falun Gong zu informieren, war mühsam“, sagt Werner. „Wir reisten in viele Städte und mussten bei der Polizei die Genehmigung einholen. Es regnete viel und wir hatten nicht genug Helfer. Es war schwierig.”

Sie hatten einen gemeinsamen Wunsch: die Verfolgung von Falun Gong zu beenden. Ihnen war klar, dass Jiang Zemin die Verfolgung initiiert hatte, der damals das Oberhaupt der KPCh war. Als Jiang Litauen besuchte, protestierten sie und forderten ihn auf, die Verfolgung zu beenden.

Werner erinnert sich: „Auf dieser Reise gab es viele Schwierigkeiten. Als wir eine Brücke in der Nähe von Jiangs Hotel überquerten, hagelte und regnete es und es war sehr windig. Der Sturm schien uns davon abhalten zu wollen, die Brücke zu überqueren. Wir waren klatschnass.”

Etwa zehn Jahre später reiste die ganze Familie wieder durch Schweden. Bei dieser Tour führten sie auch die internationale Kunstausstellung „The Art of Zhen Shan Ren“ („Die Kunst von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“) mit sich. Ihr Auto war voll beladen mit Informationsmaterial. In jeder der über zehn Städte, die sie bereisten, gaben sie auf der Straße Konzerte mit Tanz, Gesang, Ansprachen und der Vorführung der Falun Gong-Übungen. Dies zog die Aufmerksamkeit vieler Passanten auf sich.

Ihre älteste Tochter Tara, damals elf Jahre alt, tanzte auf der Tournee. Die zweitälteste Tochter Mira war acht Jahre alt und kümmerte sich um das Informationsmaterial. Die jüngste Tochter Indra war erst vier Jahre alt. Die Familie begegnete vielen Menschen, die ihre Wertschätzung und Unterstützung für ihre Bemühungen zum Ausdruck brachten.

Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in New York 2015

Werner, Kristina und ihre Töchter nahmen am 14. Mai 2015 an der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in New York teil. Mehr als 8.000 Falun Gong-Praktizierende aus über 50 Ländern nahmen am 15. Mai an einer großen Kundgebung in der Nähe der Vereinten Nationen und an einer Parade über die 42. Straße von der Ostseite zur Westseite von Manhattan teil. Die Praktizierenden feierten den 23. Jahrestag der öffentlichen Verbreitung von Falun Gong und riefen außerdem dazu auf, die Verfolgung zu beenden.

Kristina sagt: „Wir waren noch nie gemeinsam hier. Dieses Mal sind wir zusammen gekommen, um an dieser großen jährlichen Konferenz mit Praktizierenden aus der ganzen Welt teilzunehmen. Wir möchten die Schönheit von Falun Gong zeigen und zur Beendigung der Verfolgung aufrufen.

Ihre Töchter waren begeistert davon, an der Fa-Konferenz in New York teilzunehmen.

Die Töchter von Werner und Kristina: Mira, Tara und Indra (v.l.n.r.)

Mira sagt, dass sie mit ihren Eltern Falun Gong praktiziert. „Ich weiß, dass die Kultivierung eine ernsthafte Sache ist und einen tiefen Sinn hat. Ich freue mich, an den Veranstaltungen [in New York] teilzunehmen und den Vortrag des Meisters zu hören“, sagt sie.

Die 10-jährige Indra berichtet, dass sie mit ihren Eltern angefangen habe, Falun Gong zu praktizieren, als sie noch ganz klein gewesen sei. Sie sagt: „Ich kann andere in der Schule tolerieren und sorgfältig arbeiten. Wenn ich auf Konflikte stoße, schaue ich nach innen. Ich bin froh, dass ich eine Praktizierende bin.“