Meine Meinung über das Schreiben von eidesstattlichen Erklärungen

(Minghui.org) Ich möchte meine Überlegungen zu eidesstattlichen Erklärungen mitteilen, die von Falun Dafa-Praktizierenden in China geschrieben wurden.

Einmal lass ich die folgende Erklärung: „Nach der Einreichung meiner Strafanzeige gegen Jiang Zemin wegen seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit, tat ich etwas, das nicht im Einklang mit den Anforderungen von Dafa steht. Hiermit erkläre ich das, was ich zu den Polizisten nach meiner Festnahme sagte und die Dinge, die ich in diesem Zusammenhang unterschrieb, für ungültig. Ich werde hart daran arbeiten, um die Verluste wiedergutzumachen, die ich dadurch verursacht habe.“

In diesem Fall bemühte dieser Praktizierende sich nicht, den Vorfall genauer zu erklären. Er erwähnte nicht, wann das Ereignis stattfand oder was geschah, als die Polizisten auftauchten. Es bleibt auch unklar, was er sagte bzw. schrieb, das nicht im Einklang mit Dafa stand. Meiner Meinung nach ist solch eine einfache Erklärung unaufrichtig.

Die Veröffentlichung einer solchen Erklärung ist eine Chance für diejenigen, die ihr Fehlverhalten wieder gut und es in Zukunft besser machen wollen. Diese Erklärungen sollten daher mit einem aufrichtigen Herzen und einem Gefühl von unerschütterlicher Entschlossenheit geschrieben werden. Es ist nicht nur ein simples Versprechen, das man in der menschlichen Welt macht. Es ist eher ein tiefempfundenes Gelöbnis, das ein Praktizierender gegenüber dem Universum ablegt. Es ist einfach eine sehr ernste Angelegenheit!

Warum mangelt es manchen eidesstattlichen Erklärungen an der erforderlichen Ernsthaftigkeit? Weil die Praktizierenden, die sie schreiben, mehr um den Schutz ihres Egos besorgt sind und die Verantwortung für ihre Fehlverhalten wegschieben.

Diese Praktizierenden betrachten die eidesstattliche Erklärung als eine praktische und schnelle Methode, um sich von schlechten Dingen reinzuwaschen, die sie auf ihrem Weg zur Vollendung getan haben. Sie versäumen es, ihre Erklärungen als feierliche Gelöbnisse zu betrachten.

Sie geben eine Erklärung ab, damit andere sie sehen, anstatt sie zu schreiben, um sich selbst zu erhöhen. Denkt darüber nach. Ist das eine einfache Sache, wenn wir versäumen, uns zu erhöhen? Versuchen wir nicht, Meister Li und göttliche Wesen zu täuschen? Ist das nicht eine riesengroße Sünde?

Meister Li sagte:

„Wenn du es wirklich schaffen kannst, also nicht einfach nur davon redest, sondern es in die Tat umsetzt, dann wird es der Meister mit Sicherheit für dich regeln.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des Laternenfestes 2003, 15.02.2003)

Die Abgabe einer eidesstattlichen Erklärung ist nur der erste Schritt der Sühne für unser Fehlverhalten. Die wichtigste Sache ist, tief in unserem Herzen zu wissen, was unsere Defizite sind, und dann hart daran zu arbeiten, sie vollständig zu überwinden. Vergesst nicht, dass der Titel „Dafa-Jünger“ nicht etwas ist, das wir selbst verkünden dürfen. Vielmehr müssen wir zuerst dem Standard eines Praktizierenden entsprechen, der es wert ist, diesen heiligsten Titel zu tragen.

Meister Li sagte:

„Wie viele Menschen können schließlich durchkommen? Wie viele Menschen können wirklich den Maßstab der Vollendung der Dafa-Jünger erreichen? Manchmal ist der Meister wirklich nicht sehr optimistisch. Die Fa-Berichtigung wird sicherlich gelingen. Das ist sicher. Es ist sicher so, dass Dafa-Jünger durch die Kultivierung zur Vollendung kommen werden. Aber wie viele Menschen werden das schaffen? Ich bin jetzt wirklich nicht sehr optimistisch.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)

Das Lesen des obigen Zitats des Meisters schockierte und beschämte mich. Ich habe mich so viele Jahre lang kultiviert und betrachtete es immer als selbstverständlich, als ein Dafa-Praktizierender eines Tages die Vollendung zu erlangen. Das dachte ich auch, weil ich so viel Zeit und Energie in Dafa-Projekte investiert hatte.

Als ich jedoch tiefer schaute, erkannte ich, dass fast alles, das ich für Dafa getan hatte, auf Eigeninteresse beruhte. Das heißt, ich hatte die anstehende Aufgabe immer darauf bezogen, wie viel De (=Tugend) ich angesammelt haben würde, wenn sie abgeschlossen war.

Und so war ich von dem Gedanken der Ansammlung von De motiviert, anstatt zu versuchen, den altruistischen Zustand eines wahren Praktizierenden zu erreichen. Ich trachtete also immer nach De.

Sogar als ich meine eigene eidesstattliche Erklärung schrieb – nachdem ich mich falsch verhalten hatte – tat ich dies hauptsächlich aus Eigeninteresse. Ich wollte Lebewesen auf höheren Ebenen mit der Tatsache beeindrucken, dass ich keinen Schandfleck auf meinem Kultivierungsweg hinterließ. Diese Gedanken sind weit entfernt von den Anforderungen des Meisters, zuerst an andere zu denken und uns von unseren menschlichen Eigensinnen zu befreien.

Meister Li sagte:

„Manche haben es die ganze Zeit sehr gut gemacht und sind durchgekommen. Manche andere sind immer wieder instabil geworden. Heute haben sie eine Garantie geschrieben, morgen erklären sie sie für ungültig. Zum Schluss sind sie auch durchgekommen. Die Ebene der beiden Fälle unterscheidet sich. Wenn du bis jetzt immer noch unvernünftig bist, aber heute wirklich einen klaren Kopf bekommen hast, wenn du nach vorne rennst und versuchst aufzuholen, also wenn du es wirklich gut machst, kannst du der Vollendung entgegengehen. Aber du kannst diejenigen, die vorne sind, nicht mehr einholen. Bei der Kultivierung gibt es unterschiedliche Ebenen. Der Meister ist sehr besorgt. Je näher dieser Moment heranrückt, desto besorgter wird der Meister.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)

Einer der Gründe, warum manche Praktizierende „immer wieder stolperten“ ist, dass sie am Schluss ihrer eidesstattlichen Erklärung ein Versprechen abgeben. Sie schreiben: „Von nun an werde ich es gut machen und hart daran arbeiten, die Verluste, die ich verursacht habe, wieder gutzumachen.“

Wie viele von uns, die eine eidesstattliche Erklärung geschrieben haben, können rückblickend ehrlich Herzens sagen, es gut gemacht zu haben? Wie viele von uns haben wirklich hart daran gearbeitet, die Verluste wieder gutzumachen? Wenn wir unseren Versprechen nicht genügend Aufmerksamkeit schenken, werden wir unweigerlich wieder Fehler machen.

Es ist keine triviale Angelegenheit, einmal etwas an die chinesischen Behörden zu schreiben und dann am nächsten Tag alles in Form einer eidesstattliche Erklärung zu widerrufen. Wenn wir unsere Versprechen nicht einhalten, betrügen wir uns am Ende nur selbst.

Weil die Fa-Berichtigung sich dem Ende nähert, müssen wir sogar noch striktere Anforderungen an uns selbst stellen und für alle Lebewesen Verantwortung übernehmen. Wir müssen wirklich die Ernsthaftigkeit unserer eidesstattlichen Erklärungen erkennen. Wenn wir diese einmalige Gelegenheit im Leben verpassen, wird es für Reue zu spät sein!