Polizei bringt Falun Gong-Praktizierende mit einem Trick dazu, zu ihrem eigenen Schauprozess zu kommen

(Minghui.org) Zum zweiten Mal täuschten Polizisten der Staatssicherheitsabteilung eine 77 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende, um sie in Untersuchungshaft zu bringen. Sie wollten sie vor Gericht bringen, weil sie Informationen über die Verfolgung von Falun Gong verbreitet hatte.

Die Falun Gong-Praktizierende Zhao Zhaoquan aus Luzhou in der Provinz Sichuan erhielt am 20. September unerwarteten Besuch von zwei Personen von der Staatssicherheitsabteilung. Die Beamten sagten ihr, dass sie sie als Zuhörerin zur Verhandlung einer anderen Praktizierenden namens Luo Shuizhen bringen wollten, die am 17. März 2016 wegen des Verteilens von Informationsmaterial über Falun Gong festgenommen worden war.

Zhao erklärte sich dazu bereit und ging mit.

Als sie im Auto war, bemerkte Zhao dass sie zum Untersuchungsgefängnis Naxi fuhren und nicht zum Gericht.

„Sie haben mir gesagt, dass wir zum Gericht fahren“, protestierte sie. „Warum bringen Sie mich zum Untersuchungsgefängnis?“

„Geben Sie uns nicht die Schuld! Sie wurden angeklagt. Wir wissen, dass Sie ein guter Mensch sind, aber wir folgen den Anweisungen“, entgegneten sie.

Zehnminütiger Schauprozess

Zhao wurde in einen provisorischen Gerichtssaal des Untersuchungsgefängnisses gebracht. Es war der gleiche Ort, wo bereits ungefähr sechs Monate zuvor eine heimliche Verhandlung gegen sie stattgefunden hatte, nachdem sie von Polizisten getäuscht worden war.

Sie wollte mit den Staatsanwälten und Gerichtsangestellten reden und sie überzeugen, dass sie sich nicht an der Verfolgung beteiligen sollten. Doch diese ignorierten sie und fingen rasch mit der Verhandlung an.

Nachdem der Staatsanwalt die Anklage verlesen hatte, fragte der Richter Frau Zhao: „Haben Sie es deutlich gehört?“

„Ich konnte ihn überhaupt nicht hören“, antwortete Zhao.

„Das macht nichts“, erklärte der Richter, als er mit dem Richterhammer auf den Tisch schlug und die Verhandlung vertagte.

„Sie kommen mit mir“, sagte der Gerichtsdiener, der Zhao aus dem Gerichtssaal brachte. Er sagte ihr, dass sie die offiziellen Papiere unterschreiben müsse.

„Ich weiß nicht einmal, was er in der Anklage gesagt hat. Wie kann ich dann das unterschreiben? Sie sollten mich das zuerst lesen lassen“, sagte Zhao.

Der Gerichtsdiener gab Zhao das Dokument. Sie sah es rasch durch und las, dass sie angeklagt war, Informationsmaterial über Falun Gong an Polizeiwachen verteilt zu haben. Sie las außerdem, dass der Staatsanwalt Nie Zhihua hieß. Mit dem Wort „unverbesserlich“ wurde sie beschrieben. Bevor sie das Dokument zu Ende lesen konnte, nahm es ihr der Gerichtsdiener weg.

Es ist nicht bekannt, ob Zhao auf das Urteil zuhause oder in Haft wartet.

Früherer Schauprozess

Das erste Mal wurde Zhao von Angestellten der Nachbarschaftsgemeinde getäuscht, die sie am 30. März 2016 besuchten und sie baten, mit ihnen in ihr Büro zu kommen, um ihnen die Falun Gong-Übungen beibringen. Als sie in ihrem Bürogebäude ankamen, sperrten sie Zhao über Nacht in dem Büro ein.

Am nächsten Morgen kamen die Polizisten und brachten sie in den provisorischen Gerichtssaal im Untersuchungsgefängnis Naxi. Es fand eine Verhandlung gegen sie statt, weil sie Informationsflyer an Angestellte der Nachbarschaftsgemeinschaft verteilt hatte.

Eine andere Praktizierende namens Cheng Sigui, die um die 70 Jahre alt ist, war auch getäuscht und zum Untersuchungsgefängnis gebracht worden. Gegen sie und Zhao wurde gleichzeitig verhandelt. Ihre Verhandlung dauerte nur zwanzig Minuten.

Die Verhandlung von Luo Shuizhen

Während die Polizei die Verhandlung von Luo Shuizhen als Vorwand nutzte, um Zhao am 20. September zu bewegen, zum Gericht mitzukommen, fand gegen Luo tatsächlich am selben Tag eine Verhandlung in diesem provisorischen Gerichtssaal im Untersuchungsgefängnis Naxi statt.

Luos Verhandlung war ursprünglich für den 13. September im Mittleren Gericht der Stadt Lizhou festgelegt worden. Später informierte das Gericht Luos Anwalt, dass die Verhandlung auf den 20. September verlegt worden sei, die Örtlichkeit jedoch gleichgeblieben sei.

Als der Anwalt am 20. September im Gericht erschien, sah er nichts, was auf eine bevorstehende Verhandlung hinwies. Der Gerichtsangestellte rief ihn eine halbe Stunde später und sagte ihm, dass der Verhandlungsort geändert worden sei. Die Verhandlung würde nun im Untersuchungsgefängnis Naxi stattfinden.

Der Anwalt eilte in das Untersuchungsgefängnis, durfte jedoch nicht hineingehen.

Frühere Berichte:

Zwei ältere Frauen überlistet und ohne ordnungsgemäßes Verfahren vor Gericht gestellthttp://de.minghui.org/html/articles/2016/6/18/121524.html

Provinz Sichuan: Pensionierte Lehrerin, Zhao Zhaoquan aus Luzhou, erzählt von ihren eigenen Erfahrungen in der Verfolgunghttp://de.minghui.org/html/articles/2005/7/14/23644.html

Sichuan Woman Tried With Lawyer Blocked Outsidehttp://en.minghui.org/html/articles/2016/10/3/159396.html