Erfahrungen von der Osteuropa-Tournee
Vorgetragen auf der Konferenz zum Erfahrungsaustausch anlässlich des 10. Geburtstages der Europäischen Tian Guo Marching Band
(Minghui.org) Sehr verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
ich habe das Fa bereits in einem relativ jungen Alter durch meine Mutter erhalten. Jedoch wurden mit der Zeit meine Eigensinne immer stärker, ein gemütliches Leben zu führen. Die aufrichtigen Gedanken wurden immer schwächer und die Angst vor Konfrontationen gewann überhand. Allmählich entfernte ich mich immer weiter vom Fa und fing an, mich meist nur mit gewöhnlichen Menschen zu umgeben. Die Tian Guo Marching Band und insbesondere die Osteuropa-Tournee boten mir eine einzigartige und auch wichtige Gelegenheit, mich im Fa zu verbessern und mich konzentrierter zu kultivieren.
Nun möchte ich meine Erfahrungen auf der Tournee und wie der Meister mich dabei wieder auf den richtigen Weg geleitet hat mit euch teilen.
Die Osteuropa-Tournee
Oft mischt sich bei anstehenden Paraden neben dem Bewusstsein, dabei Menschen zu erretten, ein Gefühl der Freude auf das Reisen mit hinein.
Als der Workshop in London stattfand, wollte ich gerne ein bisschen Zeit einplanen, um mir die Stadt anzusehen. Daher richtete ich einen Teil meiner Aufmerksamkeit auf das Ausarbeiten einer Reiseroute, anstatt mich voll und ganz auf den Workshop zu konzentrieren. Um es kurz zu sagen: Am Ende mussten alle Pläne aus verschiedenen Gründen abgesagt werden.
Danach nahm ich mir vor, mich immer auf die richtigen Dinge zu konzentrieren und mich nicht ablenken zu lassen. Als die Tournee also bevorstand, versuchte ich auch, genau das umzusetzen.
Aufgrund eines weiteren Projekts mit einer Mitpraktizierenden hatten wir abgemacht, einen Tag früher nach Budapest zu reisen.
Kurz nach unserer Ankunft jedoch einigten wir uns darüber, dass wir uns erst einmal die Stadt sehen wollten. Nach einem langen Tag der Stadtbesichtigung veränderte sich meine Haltung jedoch von „Ich muss mich auf eine wichtige Tournee vorbereiten” zu „Diese Tournee wird bestimmt unglaublich viel Spaß machen”.
Als wir abends in unser Hotel zurückkehrten, hatten wir unser Projekt noch nicht angerührt und waren auch viel zu müde, um noch intensiv daran zu arbeiten. Ich war in solch einem schlechten Kultivierungszustand, dass ich immer noch nicht in der Lage war, daraus eine Lehre zu ziehen.
In der ersten Parade wurde ich dann darauf hingewiesen, in welch einem ungeeigneten Zustand ich war, um in der Band mitzumarschieren. Ein Praktizierender sprach mich wegen etwas Organisatorischem an, an das ich mich jetzt nicht einmal mehr richtig erinnern kann. Jedoch rief die Konversation zu dem Zeitpunkt in mir so viel Wut hervor, dass ich fast meine Beherrschung verlor.
Als dieser Moment vorüber war, war ich schockiert über mich selbst und wie blind ich durch meinen Eigensinn auf Vergnügungen geworden war. Ich war während dieser ganzen Zeit überhaupt nicht im Fa, wie hätte ich so die Lebewesen erretten können, wo dies doch immer Vorrang haben muss?
Der Meister sagte während der Fa-Konferenz in New York 2016:
„Dafa-Jünger: Du errettest deine Lebewesen nicht mehr, die unzähligen Lebewesen warten darauf, von dir errettet zu werden. Aber du kannst sie nicht mehr erretten. Manchmal bist du so unachtsam wie ein gewöhnlicher Mensch. Du findest, dass das alles nur eine einfache Sache ist. Du findest, dass jede Handlung von dir und jeder Gedanke von dir sehr selbstverständlich und einfach ist. Du meinst, dass das alles nicht so wichtig ist und nichts ausmacht. Was heißt ‚nicht so wichtig‘?! Du trägst eine große Verantwortung! Wie kann das ‚nicht so wichtig‘ sein?! Du begehst schon eine äußerst große Sünde, wenn du nur ein guter Mensch unter den gewöhnlichen Menschen bist und dich nicht kultivierst! Denn du errettest die Lebewesen nicht, die du erretten sollst!! Denn du setzt den Vertrag, den du früher unterschrieben hast, nicht um!!” (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016)
Ich begriff, dass das, was nur ein einfacher Gedanke für mich ist, in anderen Räumen eine deutliche Wirkung zeigen kann. Ich musste also zu jeder Zeit auf diese Gedanken achten und darüber hinaus immer im Kopf behalten, dass ich eine Dafa-Jüngerin bin und eine Aufgabe habe.
Von da an hatte ich das Gefühl, dass der Meister mich Schritt für Schritt durch die Tournee begleitete, mir meine Fehler aufzeigte und mich auch daran erinnerte, wie wichtig jeder einzelne Bestandteil der Parade ist und dass sie alle ernstgenommen werden müssen. Dies bedeutete für mich vor allem, dass ich erwachsener an die Sache herangehen und nicht nur strenger mit mir selber, sondern auch mit der Band sein musste.
Nachdem es auch mehrere Male im Austausch erwähnt wurde, dass ich strenger sein sollte, erkannte ich, dass die Tatsache, dass ich zu den Jüngsten gehöre, nichts an meiner Rolle als Drum Major in der Band verändert und somit auch nichts an der Aufgabe oder Verantwortung verändert, die der Meister mir damit gegeben hat.
Daher musste ich meine Hemmungen überwinden, das Kommando zu übernehmen und außerdem mich selbst besser kultivieren, um dies angemessen tun zu können.
Während dieser Paraden auf der Tour habe ich wachsende Anforderungen an mich wahrgenommen.
Manchmal bin ich ein wenig nachlässig, wenn ich etwas erledige. Dies zeigte sich auch während der Tournee, als ich mich mit der Zeit ablenken ließ und anfing, über andere Dinge nachzudenken und mich in der Umgebung umzuschauen. Jedoch hatte dieses Mal jede Ablenkung und jeder negative Gedanke auch eine negative Auswirkung. Beispielsweise zeigte es sich in manchen Situationen durch das Tempo in der Musik. Als bei mir die Sorge aufkam, dass die Band das Tempo wieder beschleunigen würde, begann ich, mich öfters umzudrehen, um die Band zu korrigieren. Je öfter ich mich umdrehte, desto mehr Unruhe hatte ich im Herzen, da ich das Gefühl hatte, dass nichts, was ich in dieser Situation tat, Wirkung zeigte. Je mehr sich mein Kopf mit Gedanken füllte, desto mehr verlor ich auch die Kontrolle über die Geschwindigkeit und es wurde umso leichter für die alten Mächte einzugreifen. Letztendlich erkannte ich, dass es meine eigenen negativen Gedanken waren, die mich beunruhigten und mich dazu brachten, nicht im Fa zu sein. Während ich also die Band korrigieren wollte, erkannte ich nicht, dass es eigentlich mein eigener Fehler war. Daraus lernte ich, dass es nicht darum geht, die Band unter Kontrolle zu haben. Wie in jeder anderen Situation geht es auch hier viel eher darum, meine eigenen Lücken zu finden, mich zu verbessern, ein ruhiges und aufrichtiges Herz zu bewahren und somit meinen eigenen Takt zu stabilisieren. Alles andere ergibt sich dann ganz von alleine.
Es gab auch andere Situationen, in denen ich mich wieder abgelenkt in der Landschaft umsah und dann feststellte, dass das Tempo dann wieder instabil wurde. Daraufhin drehte ich mich schnell um, um das Tempo wieder zu korrigieren. Jedoch gestaltete es sich als schwierig, die Aufmerksamkeit der Bandmitglieder zu bekommen, da ein Großteil, so wie ich kurz vorher, damit beschäftigt war, die Aussicht zu genießen.
Meine Lücken haben sich auch auf vielen anderen Wegen bemerkbar gemacht. Ich wurde auf kleine Details hingewiesen und daran erinnert, dass jeder Gedanke wie „das sollte gut genug sein” nie gut genug ist.
Aus Bequemlichkeit spielte ich Situationen herunter und fand oft Ausreden, um auf diese Weise zu rechtfertigen, dass ich bei der Erledigung der Dinge wenig Aufwand betreiben wollte. Dabei vergaß ich die Dringlichkeit der Kultivierung und der Errettung der Lebewesen. Wenn wir als Praktizierende etwas tun, sollten wir stets darauf achten, jeden Aspekt dieser Sache gut zu machen und nicht nachzulassen, da der Hang zu Bequemlichkeit eine ernsthafte Angelegenheit ist und sogar dazu führen kann, der Kultivierung schwerwiegend zu schaden.
Der Meister sagte auf der Fa-Konferenz in New York 2009:
„Die Gesamtsituation wird für die Dafa-Jünger immer lockerer. Allerdings wird durch die immer lockerer werdende Situation auch der Druck geringer, der geringere Druck sorgt leicht dafür, dass bei einem der Eigensinn auf Gemütlichkeit entsteht. Man will es etwas gemütlicher haben und sich ein bisschen entspannen. In Wirklichkeit ist das Alltagsleben der Dafa-Jünger wie die Glieder einer Kette eng mit der Kultivierung verbunden. Wenn ihr euch entspannen wollt, bedeutet das in Wirklichkeit, dass ihr mit eurer Kultivierung nachlasst.” (Li Hongzhi, Fa-Konferenz auf der internationalen Fa-Konferenz es Großraums New York 2009, 7.06.2009)
Es ist mir nun bewusst, dass dieser Eigensinn ein schwerwiegendes Problem für mich ist und sich bis in meine Kindheit zieht. Jedoch ist es insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, noch fleißiger voranzukommen und die drei Dinge noch besser zu machen, um die verbleibende Zeit gut zu nutzen.
Ich bin dem Meister für seine Barmherzigkeit und die unzähligen Chancen zur Kultivierung äußerst dankbar. Auch danke ich den Mitpraktizierenden für ihre Unterstützung und Nachsicht.
Dies ist mein persönliches Verständnis, bitte weist mich auf Unangemessenes hin.
Danke, verehrter Meister.
Danke, liebe Mutpraktizierende.
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Rubrik: Fa-Konferenzen