10 Jahre bei der Tian Guo Marching Band

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2016, München

(Minghui.org) 10 Jahre Tian Guo Marching Band. Ich kann mich noch an die Anfänge erinnern. In New York erlebte ich die TGMB das erste Mal, sie berührte mein Herz und ich wünschte mir mitzumachen. Doch in Europa gab es damals dieses Projekt nicht. Umso mehr freute es mich, als man die Europäische Marching Band gründete.

Damals gab es wenige Experten und viele Anfänger, doch unser Herz war dabei – bei unserem ersten Workshop. Ich fühlte diese kindliche Freude in mir, bereit zum Abenteuer.

Mein Instrument, das ich spiele, ist das Tenorsaxophon. Es wartete schon über 20 Jahre auf dem Dachboden bei meinen Großeltern auf diesen Moment. In meiner Kindheit lernte ich nur die Tonleiter zu spielen, danach verlor ich das Interesse. Meine Oma liebte Kapellenmusik, und sie kaufte mir damals ein hochwertiges Instrument, das leider nach meiner kurzen Spiellaune dann für lange Zeit auf dem Dachboden verschwand.

Wie konnte ich auch wissen, dass es dafür einen ganz bestimmten Grund gab?

Als ich wieder für die TGYT anfing zu üben, wollte ich gleich die Dafa-Lieder spielen. Der Tag war voller schwarzer dunkler Wolken. Die ersten Töne von Falun Dafa Hao klappten sogar, und es entstand sogar langsam eine Melodie. Es schien, als hätte ich nichts vergessen.

Überraschend für mich war, dass nach dem Spielen der Himmel klar war und die Sonne schien.

Der erste Auftritt

Unser erster Auftritt war in Chinatown Paris mit fast 180 Mitgliedern. Wir waren eine bunte Truppe, manche nur mit einer Musikerfahrung von wenigen Wochen. Wir konnten drei Lieder einigermaßen auswendig spielen. Aber jeder von uns war mit dem Herzen dabei und so spielten wir auch. Wir brachten heilige Musik in die chinesische Community, wir brachten Hoffnung und bekamen Beifall. Unser Dirigent war über den Effekt unseres Auftrittes unsicher, erzählte er uns nach dem Auftritt, aber als die Zuschauer Beifall klatschen, war er erleichtert.

Bei einem weiteren Auftritt in Frankreich hüpften sogar die Zuschauer mit im Takt unserer Lieder.

Mir fiel beim Spielen auf, dass ich zwar meine falschen Töne hörte, aber die Zuschauer nicht. Ich verstand das so: Wenn ich meine Defizite höre, kann ich mich verbessern, außerhalb formten die Gottheiten unsere Töne schöner, weil wir mit Herz spielten.

Warum spiele ich in der Europäischen Marching Band?

Europa hat viele verschiedene Länder mit unterschiedlichen Sprachen. Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Die Europäische Marching Band ist zu einem Werkzeug geworden, um die Sprachbarrieren zu überwinden. Sie durchbricht die alten Arrangements und verbindet uns zu einem europäischen Gesamtkörper zur Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände.

Wenn wir auswendig spielten, gleichzeitig marschierten und dabei noch dem Taktstab der Stabführerin folgen mussten, fiel ich öfter mal aus der Reihe oder spielte falsch oder zu laut. Zum Beispiel zeigte sich mein Geltungsbedürfnis, wenn ich laut spielte; mein Eigensinn, mir nichts sagen zu lassen, wenn andere mich kritisierten; und meine Angst, Fehler zu machen, wenn ich schräge Töne spielte und beim Marschieren aus dem Takt kam. Doch wenn wir eine Einheit bildeten und im Fluss waren, konnte ich den kooperierenden Körper wahrnehmen. Einmal fühlte ich mich beim Spielen in einen anderen Zeitraum versetzt, wo mir alles sehr langsam erschien, wobei die Macht der Dafa Lieder kraftvoll nach draußen drang.

Dazu möchte ich das Gedicht des Meisters vorlesen:

Himmelsorchester
Trommeln des Fa, Trompeten des Fa,
himmlische Macht gezeigt
Übel beseitigt, Böses eliminiert, zur Rückkehr aufgerufen
In der End-Zeit Menschen erretten,
Himmel und Erde erschüttert
Das Fa berichtigt das Universum, Licht erstrahlt“
(Li Hongzhi, 01.08.2015)

Was ich bei unseren Treffen immer sehr schätze, ist das gemeinsame Üben und Lesen. Dazu kommen noch der Erfahrungsaustausch, das Spielen sowie das gemeinsame Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Gerade die wertvollen Erfahrungen mit den europäischen Praktizierenden sind eine besondere Umgebung.

Herausforderung Osteuropatour – meine Erfahrung bei der Osteuropatour

Die Osteuropatour war für mich eine Herausforderung. Es waren so viele Auftritte in 10 Tagen, wie wir sie sonst in einem ganzen Jahr hatten.

Einerseits wusste ich, dass viele Lebewesen auf uns warteten, andererseits fühlte ich mich deprimiert mit körperlichen Beschwerden und suchte den Frieden in Bequemlichkeit und schönen Gefühlen. Dazu kam noch, dass ich einige Lieder nicht auswendig konnte und nicht viel geübt hatte.

Eine Praktizierende weckte mich aus meiner Unklarheit. Sie sagte: „Geh doch einfach hin! Du kannst das doch, wir spielen so oft, dann kannst du dir die Lieder bestimmt merken.“

Als wir in Ungarn eintrafen und das erste Mal zusammen übten, fühlte ich mich sehr unwohl im Herzen. Von den Mitpraktizierenden fühlte ich mich nicht beachtet und mein Herz brannte dabei. Beim Üben mit dem Instrument spielte ich vor dem Koordinator sehr schlecht und das verletzte mich. Dabei bekam ich noch Angst, dass mich der Koordinator nicht mehr bei der Parade mitspielen lassen würde.

Von meiner früheren Erfahrung wusste ich, dass ich normalerweise nicht so schlecht spiele. Wenn ich aber diesen Zustand hatte, klappte es meistens nicht. Als ich nach innen schaute, sah ich eine tiefe Angst in mir, nicht gemocht zu werden und zu versagen. Früher schon hatte ich viele Erlebnisse, dass man mich nicht beachtete oder ich hatte schmerzhafte Verluste erfahren. Das erzeugte falsche Anschauungen in mir über mich selber sowie ein schmerzhaftes Gefühl der Verlorenheit. Dieses Gefühl wollte ich nie mehr erleben, es erzeugte in mir einen starken Eigensinn der Angst davor. Diese Angst kam immer hoch, wenn andere mich nicht beachteten oder ich mich sorgte zu versagen.

Einmal träumte ich, dass ich mit dem Meister und anderen Praktizierenden an einem Tisch saß. Der Meister sprach mit allen Praktizierenden, außer mit mir. Mein Herz schmerzte dabei. Als ich aufwachte, schmerzte es immer noch. Es war dieses gleiche Gefühl. Ich dankte dem Meister, dass er mir diesen grundlegenden Eigensinn aufzeigte.

Nun zeigte sich dieser Eigensinn wieder, und ich bekam die Chance, ihn auf dieser Ebene loszulassen. Mein Herz beruhigte sich.

Der Meister sagte im Jingwen „Den letzten Eigensinn beseitigen“:

„… Ihr habt schon den Fa-Grundsatz der gegenseitigen Unterstützung und gegenseitigen Hemmung erkannt. Ohne Angst existiert auch der Faktor nicht mehr, der dich fürchten lässt ...“ (Li Hongzhi, in: Essentielles für weitere Fortschritte II, 12.08.2000)

Überaschenderweise musste ich am nächsten Tag immer vorne spielen, obwohl ich in der Mitte laufen wollte, da ich ja einige Lieder nicht spielen konnte. Jedoch wurde ich immer nach außen gestellt, wo alle Zuschauer mich beim Spielen sehen konnten. Das Herz der Angst, nicht beachtet zu werden, hatte ich losgelassen und erkannte: Ich wurde beachtet!

In Krakau spielte ich immer noch in der gleichen Position – vorne bei den Zuschauern. Plötzlich kam der Koordinator und sagte: „Du wechselst die Position mit dem Praktizierenden B. Du machst das Ablegen des Saxophones nicht.“ Ich ging nach hinten, jedoch ärgerte es mich, da ich das Ablegen des Saxophons meiner Ansicht nach machte. Aus Protest zeigte ich dem Koordinator das Ablegen des Saxophons immer sehr deutlich und provokativ. Hier siehst du, ich mache es ... Doch ich merkte, dass ich im Außen suchte.

So schaute ich bei mir und entdeckte folgende Eigensinne:

1. Der Ausgangspunkt des Koordinators war, dass wir einen guten Effekt bei den Zuschauern haben sollten. Vielleicht sah er mich immer, wenn ich das Saxophon nicht richtig ablegte, also war sein Ausgangspunkt gut.

2. Als Praktizierender sollte ich nicht an meiner Position festhalten. War ich nicht unzufrieden, weil ich die Position wechseln sollte?

3. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und hatte Angst, wieder abgewiesen zu werden.

4. Ich ärgerte mich. Aber Groll ist nicht barmherzig. Es stört den gemeinsamen Körper der Kapelle.

Am Ende bemerkte ich, dass ich meine Xinxing erhöhen sollte, damit noch mehr Lebewesen erreicht würden. Eigentlich sollte ich ihm „Danke“ sagen, da er mir eine Gelegenheit gab, mich zu erhöhen.

Mein Groll ebbte ab. Auf einmal lächelte der Koordinator und zeigte mir den erhobenen Daumen.

Zurzeit merke ich immer mehr diese Verbindung zwischen Erhöhung und Errettung der Lebewesen. Wenn ich mich nicht erhöhe, kann ich die höheren Ebenen nicht erreichen. Wenn wir uns gemeinsam nicht erhöhen, werden die Lebewesen nicht erreicht.

Die gesamte Tour war sehr erfolgreich. Wir spielten in der Sonne wie auch im Regen. Wir konnten viele Lebewesen erreichen.

An manchen Marktplätzen sah ich Artisten, die Schwärme von Seifenblasenkugel erzeugten. Sie schwebten wie große durchsichtige Kugeln nach oben. Es war für mich ein Zeichen für die vielen Welten, die wir durch unsere Paraden befreiten – Welten, die nun eine Zukunft haben.

Wenn die Europäische Marching Band ein Schiff wäre, würde ich sagen, wir sind größer geworden, und hoffentlich wachsen wir noch weiter, so groß, wie der Ozean aller zu rettender Lebewesen ist.

Danke, Meister! Danke, meine Mitpraktizierenden!

Rubrik: Fa-Konferenzen