(Minghui.org) Der Vorsitzende Richter der Verhandlung gegen einen Falun Gong-Praktizierenden schloss am Tag vor der Anhörung den Anwalt aus. Der Grund war, dass der Anwalt aus einer anderen Stadt kam.

Wang Yongqing, Bewohner der Stadt Changchun, war am 9. März 2016 verhaftet worden, weil er sich geweigert hatte, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird. Seine Familie engagierte den Anwalt Ma Wei für die Verteidigung seines Grundrechtes auf Glaubensfreiheit, da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiert.

Das Bezirksgericht Gaoxin hatte Mas Ansuchen, seinen Klienten verteidigen zu dürfen, bestätigt und ihm Akteneinsicht gewährt.

Am 9. November wurde Wangs Familie per Telefon von Richter Dong Qing darüber informiert, dass die Anhörung am nächsten Morgen stattfinden werde. Die Angehörigen waren überrascht über die kurzfristige Benachrichtigung. Aber noch mehr waren sie bestürzt, als der Richter verkündete, dass Rechtsanwalt Ma ausgeschlossen wurde, weil er nicht aus Changchun kam.

Die Familie wollte wissen, warum das Gericht sich in letzter Minute bezüglich des Anwalts umentschieden habe, doch Dong verweigerte jegliche Erklärung und lehnte auch ihre Forderung ab, Wang selbst zu verteidigen.

Ma, der sich zu der Zeit um einen anderen Klienten in einer weit entfernten Provinz kümmerte, schlug der Familie vor, eine Vertagung der Anhörung anzustreben. Dong lehnte auch diese Forderung ab und befahl Wang, sich am 10. November vor Gericht zu verantworten.

Nur zwei von Wangs Angehörigen durften der Anhörung beiwohnen, wurden jedoch unverzüglich rausgeworfen, als sie protestierten, weil Wang keinen Rechtsbeistand hatte.

Die Anhörung endete nach zehn Minuten.

Später erfuhr die Familie, dass die Behörden von Jilin kurz zuvor einen Beschluss verfügt hatten, dass es keinem Anwalt von außerhalb der Stadt erlaubt sei, örtliche Falun Gong-Praktizierende zu vertreten.