Die Qualen einer Mutter und ihrer kleinen Tochter

(Minghui.org) In ihrer Strafanzeige, die sie gegen den chinesischen Ex-Staatschef Jiang Zemin erstattet hat, beschreibt Frau Li Yan die Folter und Demütigung, die sie während ihrer sechs Verhaftungen und drei Aufenthalten in Zwangsarbeitslager durchlitten hat. Das Schlimmste in dieser Zeit war jedoch, dass sie so lange Zeit von ihrer Tochter getrennt war und so viel von ihrer Kindheit verpasst hat.

Mutter und Tochter getrennt

Als die Kommunistische Partei China (KPCh) im Juli 1999 begann, Falun Dafa zu verfolgen, ging die 39-jährige Realschullehrerin und Falun Dafa-Praktizierende Frau Li Yan zum Platz des Himmlischen Friedens, um sich für die Rechtmäßigkeit von Falun Dafa einzusetzen. Dabei wurde sie verhaftet. Danach entzog man ihr das Lehramt und versetzte sie in die Bibliothek.

Sie ging am 1. Januar 2000 erneut zum Platz des Himmlischen Friedens, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu erlangen. Als sie einem anderen Praktizierenden dabei half, ein Spruchband hochzuhalten, trat ein Polizist sie zu Boden. Er wollte ihr in den Magen treten, als sie schrie: „Ich bin schwanger!“

Frau Li wurde sieben Tage lang in der Haftanstalt Fengtai in Peking inhaftiert. Der Raum war mit so vielen Falun Dafa-Praktizierenden gefüllt, dass man sich nur schwer umdrehen konnte. Durch ihre Schwangerschaft war es eine besonders schreckliche Erfahrung und sie konnte ihr Baby nicht austragen.

Ihre dritte Verhaftung im März 2001 hatte als Grund, dass sie in ihrer Wohngegend – die Wohnhäuser der Zentralen Militärkommision der Volksbefreiungsarmee – Literatur über Falun Dafa und die Verfolgung verteilte.

Obwohl sie wieder im sechsten Monat schwanger war, warf man sie aus ihrer Wohnung hinaus. Ihr Mann und ihr Schwiegervater wurden getadelt und das Disziplinarverfahren wurde in ihren Akten aufgenommen.

Frau Lis Schule richtete es für sie ein, dass sie auf dem Campus leben konnte. Auf Anfrage der Behörden wies die Schule einen Lehrer an, sie rund um die Uhr zu beaufsichtigen. Die Sicherheitswärter erlaubten ihr nicht, das Gelände zu verlassen. Sie beschwerte sich über den Hausarrest, der hart für ihre Schwangerschaft war, aber es änderte sich nichts.

Als Frau Li am 28. April 2015 erneut verhaftet wurde, wurde sie von ihrer Tochter getrennt. Das kleine Mädchen, das nicht ganz vier Jahre alt war, drehte sich nach jedem Schritt nach ihrer Mutter um, als sie weggerissen wurde. Frau Li wird niemals diesen hilflosen, herzzerbrechenden Blick ihrer unschuldigen Tochter vergessen.

Frau Li wurde die folgenden zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager festgehalten.

Als ihre Tochter sechs Jahre alt war, kamen sie wieder zusammen, nur um dann ein Jahr später wieder getrennt zu werden: Frau Li wurde im Juni 2008 verhaftet und für zweieinhalb Jahre in ein Zwangsarbeitslager gesteckt.

Im Arbeitslager wurde sie brutal gefoltert. Als sie im Dezember 2010 wieder freigelassen wurde, war sie häufig benommen. Ihr inzwischen neunjähriges Kind musste mit ihrer kleinen Hand vor den Augen ihrer Mutter winken, um sie wieder zurückzuholen.

Als Frau Li im März 2012 verhaftet und zum dritten Mal in ein Zwangsarbeitslager geperrt wurde, waren Mutter und Tochter abermals voneinander getrennt.

Ihre Tochter verändert sich

Frau Lis Vater kümmerte sich öfters um ihre Tochter, wenn sie im Zwangsarbeitslager war.

Die Trennung ihrer Familie belastete das kleine Mädchen sehr. Sie bekam schlechte Noten in der Schule und weigerte sich, auf Erwachsene zu hören. Ihr Großvater fürchtete sich, Telefonanrufe von der Schule entgegennehmen zu müssen, weil die Lehrer ihn immer wieder anriefen, um ihm mitzuteilen, dass sie mit der Schule Probleme hätte.

Als Frau Li im Juli 2013 freigelassen wurde, versuchte sie deren Beziehung wieder herzustellen und half ihrer Tochter, wieder eine positive Einstellung zu bekommen. Sie zeigte Vertrauen in sie und teilte ihr ihre Gedanken mit. Sie sagte ihr, was sie bei alltäglichen Dingen wie dem Lernen, richtigem Essen und Benehmen gemäß den Prinzipien von Falun Dafa machen würde.

Mit der Zeit veränderte sich das Mädchen. Sie lernte ernsthafter und ihre Noten verbesserten sich wieder. In den folgenden drei Monaten stieg sie vom zehnten auf den viertbesten Platz in ihrer Klasse, dann auf den ersten und schließlich war sie die Beste ihrer gesamten Jahrgangsstufe! Die Wände in ihrer Wohnung waren voller Ehrungen von ihrer Schule aus den vergangenen zwei Jahren.

Sie nahm auf andere mehr Rücksicht, ließ ältere Menschen zuerst etwas essen, kümmerte sich um ihre eigenen Sachen und verlangte nie irgendetwas Aufwendiges. Auch gab sie ihrer Mutter alle Unterstützung, die sie ihr geben konnte.

In Zwangsarbeitslagern gefoltert

Im ersten Zwangsarbeitslager musste Frau Li schwere Arbeit leisten.

Als sie zum zweiten Mal in einem Arbeitslager war, wurde sie heftig gefoltert und gedemütigt. Die Wärter gaben ihr bei kaltem Wetter keine warme Kleidung und ließen sie in einem einzigen T-Shirt zittern. Als sie zerrissene aber wärmere Kleidung fand, zwangen die Wärter sie, diese wieder auszuziehen und ließen sie die Nacht hindurch stehen.

Im Sommer öffneten die Wärter ein Fenster und ließen die Stechmücken hineinkommen, so dass sie und die anderen Praktizierenden gestochen wurden. Sie zwangen sie auch, mehrere Tage 18 Stunden lang bei 4o°C Raumtemperatur auf einem hohen Stuhl zu sitzen.

Die weiblichen Wärter zogen ihr die Kleidung aus und gaben jeden Tag anstößige Kommentare von sich, wenn sie ihre Zelle kontrollierten.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.