Provinz Henan: Strafanzeige wegen illegaler Inhaftierung, Folter und sexueller Übergriffe

(Minghui.org) Der 70-jährige Landwirt He Hongliang aus dem Bezirk Huaiyang in der Provinz Henan betraute seine Familie im September 2015 damit, Jiang Zemin in seinem Namen anzuzeigen.

Seit seiner dritten Verhaftung im November 2014 verbüßt He eine 3-jährige Haftstrafe im Gefängnis Xinmi in der Stadt Zhengzhou, Henan. Der Grund: Er weigert sich, Falun Gong aufzugeben.

He zeigt Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin für die Initiierung der Verfolgung von Falun Gong an, die zu seiner jetzigen Haft und früheren Folterungen und sexuellen Übergriffen durch die Wärter im Arbeitslager geführt hat.

Am 30. Januar 2001 wurde er das erste Mal in seiner Wohnung verhaftet. Um gegen die rechtswidrige Inhaftierung zu protestieren, trat er in einen Hungerstreik. In seiner 14-tägigen Haftzeit wurde er brutal zwangsernährt.

Am 10. und 21. Juli 2008 schlichen sich Polizisten in seine Wohnung und wollten ihn festnehmen, scheiterten aber. He und seine Frau sahen sich gezwungen, ihr Heim zu verlassen, um der Polizei aus dem Weg zu gehen. Doch kurze Zeit später wurde He festgenommen und zu 18 Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Am 24. September 2008 brachte man ihn in das dritte Zwangsarbeitslager der Provinz Henan, wo er immer wieder gefoltert und gedemütigt wurde.

Brutale Schläge

Eines Tages im November 2008 wurde He in den Verhörraum gebracht. Die Wärter befahlen den Insassen, ihn zu schlagen. Mit einem Metallrohr schlugen sie systematisch auf seine Gelenke ein. So schlugen sie ihn zwei Stunden lang und waren erschöpft. Hes Füße, Knöchel, Knie, Hände und Arme waren geschwollen. Er konnte sich nicht selbst ausziehen und auch nicht ohne Hilfe laufen.

Im Januar 2009 wurde einer der Wärter wütend, weil He seinen Glauben nicht aufgeben wollte. Der Wärter schlug ihn mit beiden Händen und trat so brutal auf seine Füße, dass er danach hinkte. Später zog derselbe Wärter zwei Mal seine Schuhe aus und schlug damit immer wieder auf He ein.

Gezwungen, Urin und Speichel zu schlucken

Eines Tages im November 2008 befahlen die Wärter den Insassen erneut, He zu foltern. Er wurde geschlagen, musste auf einem kleinen Hocker sitzen und durfte nicht auf die Toilette gehen. Bei der kleinsten Bewegung stachen sie mit einer Nadel in seine Füße.

Dann sollte He in eine Wasserflasche urinieren. Die Insassen wollten ihn dazu zwingen, den Urin zu trinken, doch He wehrte sich heftig. Daraufhin goss einer der Wärter den Urin über Hes Kopf und band anschließend die Flasche mit dem restlichen Urin darin um seinen Hals.

Im März 2009 stiftete einer der Wärter die Insassen einmal dazu an, Hes Mund gewaltsam zu öffnen und Speichel hineinzuspucken. Sieben Tage später sollten zwei weitere Insassen dasselbe tun.

Sexuelle Übergriffe

Einmal steckten Insassen Zahnbürsten in den Anus von Herrn He.

Eines Tages im Juni 2009 brachten die Wärter He in eine Nasszelle. Sie zwangen ihn in die Knie und einer der Wärter steckte seinen Penis in Hes Mund. Zwei Tage später brachten ihn zwei Insassen in die Nasszelle, wo einer von ihnen dasselbe tat.

Weitere brutale Foltermethoden

Einmal mussten He und ein anderer älterer Praktizierender mit Plastikkübeln über dem Kopf auf dem Fußboden sitzen. Insassen setzten sich auf die Kübel, bis die Praktizierenden aufgrund der Schmerzen das Bewusstsein verloren.

He musste eines Tages im März 2009 in einer Ecke stehen. Zwei Insassen stießen ihn gegen die Wand und stachen mit einer Nadel und einem Stift in seine Füße, wodurch er stark blutete.

Wärter täuschen die Familienangehörigen

In seiner Strafanzeige beschreibt He auch, wie die Wärter seinen Sohn getäuscht haben:

„Am 10. Februar 2010, einige Tage vor dem chinesischen Neujahr, wurde ich aus dem Arbeitslager entlassen. Als mein Sohn mich abholte, brachte er einige Neujahrsgeschenke für den Wärter Zhang Qingshan mit, der mich nicht nur selbst brutal folterte, sondern auch oft Insassen dazu anstiftete.

Als mein Sohn Zhangs wahres Gesicht entdeckte, war er entrüstet und sagte: ‚Vater, immer wenn ich dich besucht habe, hat er mir erzählt, wie gut er dich behandelt. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, was er dir angetan hat!’

Kurz nach meiner Rückkehr nach Hause schrieb Zhang meinem Sohn: ‚Ihr Vater ist zu dickköpfig. Er weigert sich immer noch, Falun Gong aufzugeben. Nach den Feiertagen werden wir ihn uns noch einmal vornehmen.’“

Zhangs Drohung bewahrheitete sich am 24. Juni 2014, als He zum dritten Mal verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Seine Familie macht sich große Sorgen, dass er wieder gefoltert werden könnte.

Hintergrund

Der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, initiierte im Jahr 1999 im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong. Trotz Widerspruchs der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung durchzuführen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind für den Beginn und die Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die KPCh am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das sogenannte Büro 610. Es setzt die Verfolgungspolitik um und agiert dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes. Mit dem Aufruf „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies Jiang Zemin seine Handlanger an, bei der Verfolgung vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das ehemalige Staatsoberhaupt an.

Früherer Bericht:

http://en.minghui.org/html/articles/2008/8/31/100259.html (auf Englisch)