Folterungen und zweimal Zwangsarbeitslager – Finanzbeamter zeigt Jiang Zemin an

(Minghui.org) Shang Chunguang arbeitete als stellvertretender Leiter der Steuerbehörde in der Nebenstelle der Landessteuerbehörde in der Stadt Jilin in Longtan. Als der damalige Staatschef Jiang Zemin im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong initiierte, verlor Herr Shang seine Anstellung und wurde drei Mal rechtswidrig inhaftiert. Auch war er zwei Mal in Strafhaft und zwei Mal in einem Zwangsarbeitslager, wo er brutal gefoltert wurde. In den Lagern erlebte er exzessive Prügel und den gewaltsamen Tod anderer Falun Gong-Praktizierender durch die Wärter.

Seine Familienangehörigen mussten ebenfalls viel Leiden und Schmerz ertragen. Sie wurden ständig schikaniert und bedroht. Seine betagte Mutter bekam aufgrund der Angst Herzprobleme; sein Kind wurde von Lehrern und Mitschülern diskriminiert und seinem Bruder wurde eine Beförderung und eine Gehaltserhöhung verwehrt, weil er Falun Gong praktizierte.

Auch heute noch werden er und seine Familie ständig überwacht, besonders an „sensiblen Tagen“.

Herr Shang hat im Juni 2016 eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft geschickt. Er forderte, dass Jiangs Verbrechen untersucht und Jiang gemeinsam mit den anderen Tätern der Verfolgung vor Gericht gestellt werde.

Das Folgende ist eine kurze Zusammenfassung von Shangs Leiden und den Gräueltaten, die er in Untersuchungsgefängnissen und Arbeitslagern mitansehen musste.

Die Gräueltaten im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 in Jilin

Herr Shang wurde am 25. November 2000 verhaftet. Zuerst brachte man ihn in die Polizeiwache Longtang und fesselte ihn zwei Tage und Nächte an einen Eisenstuhl. Er bekam weder zu essen noch zu trinken. Er wurde geschlagen und gezwungen in der Nacht mit dünner Kleidung im Schnee zu stehen. Später brachten sie ihn in das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 in Jilin.

Der Tod eines jungen Mannes

Shang wurde Zeuge der Folterungen und des Todes eines jungen Praktizierenden aus dem Bezirk Changyi in der Stadt Jilin. 

Hier seine Aussage dazu: „Drei Tage, nachdem ich ins Untersuchungsgefängnis gekommen war, sah ich einen Mann von ungefähr 28 Jahren in Handschellen und Fußfesseln. Ich erfuhr, dass sein Name Wang Lixin war. Eines Nachts hörte ich, wie die Wärter jemanden im nächsten Raum mit Holzknüppeln schlugen und ich konnte Wang Lixins Schreie hören. Die Schläge hielten lange Zeit an. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass Wangs Beine und Rippen gebrochen waren. In der nächsten Nacht wurde er wieder von den Wärtern geschlagen, doch seine Schreie hörten allmählich auf. Er erstickte, als er gewaltsam mit konzentriertem Salzwasser ernährt wurde. Ein Leben wurde innerhalb weniger Tage brutal ausgelöscht“, schrieb Herr Shang.

2005 wurde er erneut rechtswidrig verhaftet, weil er Textnachrichten verschickte, mit denen er auf die Verfolgung von Falun Gong aufmerksam machte. Man sperrte ihn zehn Tage in dasselbe Untersuchungsgefängnis. Aus Protest gegen die rechtswidrige Haft trat er in einen Hungerstreik. Deshalb unterzogen sie ihn 2 Mal am Tag einer Zwangsernährung, was äußerst schmerzhaft war.

Zwangsarbeitslager Huanxiling: Der Vorfall am „14. März”

Als sie Herrn Shang im November 2000 verhafteten, sperrten sie ihn für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Huanxiling. Neben anderen Folterungen war er im Jahr 2001 auch beteiligt an dem Vorfall vom „14. März“:

„Etwa am 10. März ging ein junger Falun Gong-Praktizierender Wasser holen. Weil er nicht zuerst den diensthabenden Wärter benachrichtigt hatte, wurde sein Gesicht schwarz und blau geprügelt, wodurch seine Nase und sein Mund bluteten. Sie sperrten ihn danach drei Tage lang in Einzelhaft“, berichtete Herr Shang.

„Aus Protest gegen die Misshandlung traten wir in einen Hungerstreik. Am 14. März begannen alle Wärter im Zwangsarbeitslager Vergeltung zu üben. Ich wurde in ein Büro gebracht und mit stacheligen Knüppeln geschlagen und gleichzeitig mit Elektrostäben geschockt. Sie schlugen und traten mich, bis ich vor Schmerzen zusammengerollt am Boden lag.

Später hörte ich, dass an diesem Tag viele Praktizierende ernsthaft verletzt wurden. Niu Junhui aus Shulan wurde ins Krankenhaus gebracht und kam nie mehr zurück. Hou Zhanhais Rippen waren gebrochen und seine Lungen verletzt worden. Man brachte ihn in das Zwangsarbeitslager Liaoyuan. Doch einige Monate später entließ man ihn nach Hause, wo er an seinen Verletzungen starb.“

Im Zwangsarbeitslager Chaoyanggou in Changchun gefoltert

Weil die Leitung des Arbeitslagers Huanxiling befürchtete, dass die Nachricht von den Geschehnissen des 14. März verbreitet werden könnte, wurden die am schlimmsten gefolterten Praktizierenden in ein anderes Lager gebracht. Shang Chunguang und 14 andere Praktizierende kamen in das Zwangsarbeitslager Baiquan in Liaoyuan, wo sie während des Tages zu harter Zwangsarbeit angehalten und in der Nacht auf alle möglichen Arten gefoltert wurden, darunter Aufhängen und Verbrennen.

Sechs Monate später, am 24. Dezember 2001, brachte man sie in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou in der Stadt Changchun. Dort wurden die Misshandlungen noch schlimmer.

Jeder Neuankömmling wurde nackt ausgezogen und heftig geschlagen.

Die Praktizierenden wurden auf alle möglichen Arten gefoltert: Man ließ sie lange Zeit nicht zur Toilette gehen, zwang sie in die Hosen zu machen; zwang sie viele Stunden lang still zu stehen; Schlafentzug; Zwangsarbeit; brutale Schläge mit Stäben, Brettern und Ledergürteln und das Verabreichen von Elektroschocks. Einigen wurden Reißnägel in die Handfläche gedrückt oder Bambusstäbchen unter die Fingernägel, was extrem schmerzhaft war.

Ein weiterer junger Mann wurde zu Tode gefoltert

Sui Futao kam am selben Tag wie Herr Shang im Lager an. Als er einmal sagte, dass Falun Gong falsch behandelt werde, wurde er heftig geschlagen und gefoltert.

„Bevor er den Satz noch beenden konnte, peitschten ihn drei Schläger mit einem dicken Ledergürtel aus und schlugen ihn. Sein Kopf schwoll an wie ein Ballon. Als ein anderer Praktizierender versuchte, sie davon abzuhalten, peitschten sie auch sein Gesicht sieben oder acht Mal. Während all das vor sich ging, sah der Leiter der Erziehungsabteilung des Lagers mit Genuss zu“, berichtete Herr Shang.

„Später fesselten sie Suis Hände hinter den Rücken und hängten ihn an einem Stockbett auf. Herr Sui wurde durch die Schmerzen ohnmächtig. In den nächsten fünf Monaten folterten sie ihn immer weiter, bis er im April 2002 starb.“

Herr Shang sagte, dass er Glück gehabt habe, noch am Leben zu sein, weil viele Praktizierende während der Verfolgung ihr Leben verloren hätten.

„Was ich erlebt habe, ist wirklich ein Abbild des Leidens von Falun Gong-Praktizierenden in China und ein kleiner Auszug der brutalen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch Jiang Zemin und seinen Anhängern. Jiang Zemin und seine kriminellen Handlanger müssen vor Gericht gebracht werden und sie müssen volle Verantwortung für ihre Verbrechen übernehmen“, schrieb Herr Shang in seiner Strafanzeige.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.