Den Eigensinn des Neids durch ein Lachen erkannt

(Minghui.org) Der Meister arrangiert auf dem Weg der Kultivierung oft Gelegenheiten, um unsere Eigensinne an die Oberfläche zu bringen. Heute berichte ich davon, wie ich einen sehr komplexen Eigensinn aufspüren konnte und wie wichtig dieser Prozess für mich war.

Über die Jahre hatte ich erkannt, dass ich auf andere herabschaute. Am häufigsten zeigte es sich in der Form, dass ich die Schwächen der anderen bemerkte. Ich schaute darauf, wie andere die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa erklärten, welches Material sie zur Erklärung der wahren Umstände herstellten und wie sie ihre Aufgaben erledigten. In letzter Zeit konnte ich diese Denkweise deutlich spüren und so konnte ich diese negativen Gedankengänge unterdrücken.

Ich weiß, dass der Meister im Fa bereits erwähnte, dass die Praktizierenden nicht gleich sind.

Der Meister sagt:

„Natürlich steht an erster Stelle, dass man die eigenen Dinge so weit wie möglich loslassen und die Dinge in einem Dafa-Projekt erledigen soll, um den Anforderungen dieses Projekts gerecht zu werden. Deshalb muss man kooperieren. Aber bei der Ausführung wird man eigene Methoden mit sich bringen. Es zeigt sich dabei, dass man bei der Kultivierung den eigenen Weg geht. Das erkennt der Meister auch an. Dabei ist auch nichts anzumerken. Jeder wird das mit Sicherheit auch so machen. Es ist unmöglich, dass ihr wie aus einer Form gegossen seid.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Ungeachtet dessen, das ich davon wusste, konnte ich diesen Zustand nicht durchbrechen und schaute weiter auf andere hinab. Ich konnte es als eine Manifestation des Eigensinnes der Geltungssucht identifizieren, wusste jedoch nicht, wie sie mit der Geltungssucht verbunden waren. Wenn ich mir sonst über einen Eigensinn bewusst wurde, ergriff ich Maßnahmen und beseitigte diesen Eigensinn allmählich. Doch dieses Mal konnte ich keinen Durchbruch erzielen. Ich glaube, dass es mir an einem klaren Verständnis für das Problem mangelte und dies dazu führte, dass ich so lange in diesem Zustand gefangen war.

Eines Tages erzählte meine Frau, die selbst nicht praktiziert, mir etwas Neues über ein sehr sensibles Thema in unserer Gesellschaft. Diese Information war recht aktuell. Obwohl das, was sie sagte, wahr zu sein schien, kam es dennoch total unerwartet, da mein Wissensstand davon abwich. Obwohl es ein sehr sensibles Thema war, musste ich über ihre Aussage lachen und sagte ihr, dass ich es lustig fände. Sofort fragte sie mich, warum ich lachen würde. In Anbetracht der Dinge, die sie gesagt hatte, war ein Lachen wirklich unpassend. Ich erklärte ihr, dass diese Neuigkeit das komplette Gegenteil von dem ist, was ich über dieses Thema weiß. Und sagte, dass ich es amüsant fände, zu sehen, wie unwissend ich tatsächlich sei. In dem Augenblick, als ich dies ausgesprochen hatte, konnte ich erkennen, dass die Wurzel meiner Reaktion in der Selbstgefälligkeit liegt. Ich betrachtete mich selbst zu hoch und schaute daher oft auf andere herab. Zudem konnte ich sehen, dass ebenfalls der Eigensinn des Neids berührt wurde.

Ich überlegte, ob der Neid nur im Zusammenhang mit anderen Eigensinnen eine Person kontrollieren kann. Wenn eine Person zum Beispiel den Eigensinn der Geltungssucht, Gier, Lust, Selbstzufriedenheit oder ähnliches hat, kann diese Person neidisch werden. Es kann aber auch Angst hervorgerufen werden, wenn dieses Verlangen nicht befriedigt werden kann. Aus diesem Verständnis heraus entwickelte sich die Erkenntnis, dass der Eigensinn des Neids ohne weitere grundlegende Eigensinne nicht wirken kann.

Ich verstand, dass ich aufgrund meiner starken Selbstwahrnehmung nach Wegen suchte, anderen überlegen zu sein. Auf diese Weise wollte ich selbst bestätigt werden und mich gut fühlen. Gleichzeitig konnte sich der Eigensinn des Neides dadurch tief verbergen. So kam es, dass ich es nicht so schlimm fand, in gewissen Bereichen Schwächen zu haben, solange ich Fehler bei den anderen finden konnte, die mich am Ende trotzdem besser dastehen ließen. Dieses Vorgehen bildete einen bösartigen Kreislauf, in dem sich der Eigensinn des Neides sowie alle damit verbundenen Eigensinne listig verstecken konnten. Auch in der Kooperation bei diversen Projekten verursachte dieser Umstand viele Schwierigkeiten. Es zeigte sich darin, dass ich schlechte Dinge über andere verbreitete, um selbst gut dazustehen.

Die Angewohnheit über interessante Informationen oder plötzliche Wendungen von bestimmten Ereignissen zu lachen, war ein Ausdruck dieses Gedankenprozesses. Im Rückblick kann ich sagen, dass ich diese Angewohnheit mein ganzes Leben lang hatte. Wenn man mich in der Vergangenheit, als ich noch kein Falun Dafa-Praktizierender war, fragte, warum ich bei so ernsthaften Dingen ständig lachen würde, konnte ich es nicht erklären. Ich konnte nur sagen, dass ich bei allem lachen würde. Ich war dermaßen überrascht und glücklich, endlich die Wurzel dieser Angewohnheit gefunden zu haben, die ich so lange in mir trug.

Der Meister sagt:

„… Unter den wahren Tao-Kultivierenden zeigt es sich auch, sie haben keine Achtung voreinander. Wenn der Kampfgeist nicht beseitigt ist, kann der Neid auch leicht entstehen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 429)

Ich dachte immer, den Neid bereits beseitig zu haben. Tatsache ist jedoch, dass meine starke Selbstwahrnehmung und meine Überheblichkeit dazu führten, andere nicht respektieren zu können. Das alles entsprang dem Eigensinn des Neides, den ich eine so lange Zeit versteckte und dadurch sogar verstärkte.

Jetzt, wo ich die tiefgründigen Ursachen erkannt und Eigensinne identifiziert habe, fällt es mir viel leichter, mich selbst zu kontrollieren. Ich bin unserem Meister für die Gelegenheit, in der ich mich so sehr erhöhen konnte, äußerst dankbar.