Bei Shen Yun menschliche Eigensinne beseitigen

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in New York 2016

(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße die Mitpraktizierenden!

Ich bin 17 Jahre alt. Im vergangenen Jahr kam ich aus Taiwan zu Shen Yun, und in diesem Jahr war ich zum ersten Mal mit auf Tournee. Ich möchte gerne von den verschiedenen Veränderungen berichten, die ich erlebt habe, seit ich bei Shen Yun bin.

Vor etwa zehn Jahren erhielt ich das Fa, doch ich war nie eine fleißige Dafa-Schülerin. Als ich klein war, träumte ich davon, bei Shen Yun zu tanzen und dem Meister so bei der Fa-Berichtigung zu helfen. 2011 wurde ich an der Feitian-Akademie in Taiwan aufgenommen. In dieser Gruppenumgebung, in der wir verglichen, wie fleißig wir lernten und uns kultivierten, fing ich an, mich wie eine Dafa-Praktizierende zu verhalten. Doch die Veränderungen waren nur äußerlich. Innerlich hatte ich immer noch viele menschliche Eigensinne wie Neid, Konkurrenzdenken, Stolz und Gefühle – mein größter Eigensinn. Sie alle behinderten mich auf meinem Weg zu Shen Yun. Und sie behinderten mich auch bei meiner Kultivierung, nachdem ich bereits zu Shen Yun gekommen war. Durch diese Eigensinne vergaß ich sogar meine ursprüngliche Absicht, das vorgeschichtliche Gelübde, das ich einst abgelegt hatte, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung und Errettung der Lebewesen zu helfen.

Im vergangenen Jahr bestand ich die Eignungsprüfung für Shen Yun. Davor hatte ich bereits zwei Versuche unternommen und war beide Male durchgefallen. Der äußere Grund dafür war meine Größe. In Wirklichkeit aber lag es an meinen menschlichen Eigensinnen: Ich hielt an meinen Freunden und meiner Schule fest und mein einst standhaftes Herz, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen, geriet ins Wanken. Je länger ich an der Feitian-Akademie in Taiwan war, desto mehr verirrte ich mich; bis zu dem Punkt, an dem ich nicht einmal mehr sagen konnte, ob ich bei Shen Yun auftreten wollte oder nicht.

Als Shen Yun Performing Arts im vergangenen Jahr nach Taiwan kam, legte ich die Prüfung erneut ab. Man sagte mir, dass ich für weitere Prüfungen in die USA kommen könne. Als ich dort war, kam auch der Meister, um den Prüfungen beizuwohnen. Als ich den Meister sah, wusste ich nicht weshalb, aber ich wollte wirklich bei Shen Yun aufgenommen werden. Vielleicht war es meine klare Seite, die wusste, dass ich das Gelübde, das ich abgelegt hatte, erfüllen musste. Ich war nicht groß und hatte ein wenig Übergewicht, aber der Meister ließ mich bleiben. Ich war sehr froh und konnte es kaum glauben.

Als ich ankam, waren alle Ensembles auf Tournee. So kam ich in die 14. Klasse. Damals ließ ich mir nichts anmerken, aber ich hatte viele menschliche Eigensinne, die wie eine Fontäne hervorsprudelten. Ich hatte bereits vier Jahre Unterricht in Taiwan hinter mir. Wie konnte man mich also mit diesen ganz neuen Schülern zusammentun? Das verstärkte meine Gefühle und ich musste immerzu an die Personen, Ereignisse und Dinge aus meiner Vergangenheit denken. Aufgrund meines Konkurrenzdenkens hielt ich mich selbst für sehr gut. Um mein Gesicht zu wahren, wollte ich nicht in der Gruppe, sondern alleine trainieren. Auch wollte ich nicht, dass die anderen meine Absichten durchschauten. In Wirklichkeit stammten alle diese Eigensinne aus meiner Unfähigkeit, mich kritisieren zu lassen. Ich konnte es nicht akzeptieren, wenn andere mich auf meine Mängel hinwiesen, und hatte Angst, mein Gesicht zu verlieren. Immer wenn ich kritisiert wurde, war ich innerlich sehr verärgert. Zu der Zeit erkannte ich dieses Problem nicht und schaute auch nicht nach innen.

Ich hielt sogar noch an diesen Eigensinnen fest, als ich in die 13. Klasse kam. Bei den Proben wurde ich immer als neue Schülerin bezeichnet. An meinen Bewegungen gab es immer etwas auszusetzen und beim Unterricht im klassischen chinesischen Tanz kritisierte mich der Lehrer oft. Ich war wirklich enttäuscht und niedergeschlagen. In Wirklichkeit störten mich alle diese schlechten Eigensinne. Eine Zeitlang wurde ich ständig von einer Mitpraktizierenden kritisiert. Manchmal war ich auf der Stelle verärgert. Ich fand äußere Gründe und Ausreden und entwickelte den Eigensinn, mich zu rechtfertigen, was mich weiterhin daran hinderte, nach innen zu schauen. Ich unterdrückte meine Unzufriedenheit, die Klagen und den Groll in mir. Zudem wetteiferte ich sehr.

Da ich die Eigensinne nicht losließ, konnte ich die Prüfungen der Xinxing nicht bestehen. Nachdem ich an mehreren Treffen zum Fa-Lernen und Austausch teilgenommen hatte, zeigte einer der Praktizierenden meinen Eigensinn, mich zu rechtfertigen, direkt auf. Eine andere Praktizierende sagte: „Die Klassenleiter wollen unser Bestes. Sie wollen, dass wir es gut machen, deshalb weisen sie uns immer wieder auf unsere Fehler hin.”

Der Meister sagt:

„Ab jetzt gilt es für euch auch. Ganz gleich, ob du recht hast oder nicht, für einen Kultivierenden ist das gar nicht wichtig. Ihr sollt nicht miteinander hin und her streiten, nicht betonen, wer recht hat und wer nicht. Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa? Dass du mit einem menschlichen Herzen betonst, wer recht hat und wer nicht, das an sich ist schon falsch, weil du dich an einem Grundsatz der gewöhnlichen Menschen misst und verlangst, dass die anderen diesem Grundsatz entsprechen. Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige. (Beifall.) Wie groß das Unrecht auch sein mag, vor dem du stehst, du sollst damit gelassen umgehen können, ohne das Herz zu bewegen, ohne eine Ausrede für dich zu suchen. Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Mein Konkurrenzdenken war schon immer sehr stark. Ständig wollte ich gewinnen und zeigen, dass ich recht hatte. Tief in meinem Herzen verbarg ich mein Ego und das Bedürfnis, mich selbst zu schützen. Später, als ich beständig das Fa lernte und nach innen schaute, fand ich das tiefsitzende Problem – mein Unvermögen, mich kritisieren zu lassen. Erst jetzt erkannte ich es und beseitigte dann diesen Eigensinn.

In der Kultivierung müssen wir bei jedem Schritt nach innen schauen. Wenn wir auf eine schwierige Prüfung stoßen, sollten wir an das Gedicht des Meisters denken:

„Starke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“(Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)

Ich deckte meinen Egoismus auf. Einmal auf Tournee bereitete ich mich vor und nahm mir einen Notenständer als Ablage für meine Requisiten und meinen Kopfschmuck. Bald bemerkte ich, dass eine Mitpraktizierende die Hälfte des Notenständers für ihre Dinge benutzte. Warum legte sie ihre Sachen bei mir ab? Sie hatte doch schon einen Stuhl. Und sie hatte mich nicht einmal zuerst gefragt. Ich nahm es ihr ein wenig übel, sagte aber nicht viel. Später kam sie zu mir und erklärte mir, dass wir keine Notenständer mehr hätten. Deshalb habe sie ihren weggegeben und meinen mitbenutzt. Ich dachte mir, dass ich wirklich sehr egoistisch war. Sie hatte an andere gedacht und ihren Notenständer weggegeben. Ich hatte meinen Notenständer noch nicht einmal mit ihr teilen wollen, obwohl ich gar nicht so viele Dinge hatte.

Ein andermal tauchte wieder so eine Prüfung auf, vielleicht deshalb, weil ich sie beim letzten Mal nicht gut bestanden hatte. Es war eng und eine ältere Praktizierende machte mir etwas Platz, sodass ich meine Sachen dort ablegen konnte. Als ich mit einem Stuhl zurückkam, hatte jemand alle meine Sachen woanders hingelegt. Ich fragte nach und stellte fest, dass dieselbe Praktizierende [wie bei der ersten Prüfung] meine Sachen weggenommen und einen Wäschekorb dort hingestellt hatte. Mein erster Gedanke war: „Warum macht sie das?“ Doch diesmal hatte ich gleich noch einen zweiten Gedanken: „Ich bin zu egoistisch; vielleicht benötigt sie den Platz.“ Nach diesem Gedanken wurde mein Herz plötzlich sehr leicht. Seitdem hält diese Praktizierende immer einen Platz für mich frei oder teilt sich einen Notenständer mit mir, wenn wir nur wenig Platz haben, um uns umzuziehen.

Bei der Handhabung von Requisiten und Kostümen denken wir immer daran, wie wir es schnell machen können. Wir stehen vor derselben Herausforderung - wir wechseln die Kostüme alle zur selben Zeit. Wenn wir in einem Theater mit schlechter Backstage-Ausstattung auftreten, helfen und erinnern wir einander und jeder denkt an den anderen. Im Alltag zeigt jede unserer Handlungen, ob wir an die anderen denken. Halten wir zum Beispiel den Fahrstuhl auf, wenn hinter uns noch jemand kommt? Oder fragen wir nach, wenn wir die Kleidung von anderen in unserer Wäsche finden? Dadurch erkannte ich meine egoistische Haltung. Ich musste die Haltung bewahren, immer zuerst an die anderen zu denken.

Bei der Eröffnungsshow auf meiner ersten Tournee hatte ich etliche Missgeschicke. Auch ließ ich das Taschentuch [Requisite] fallen. An diesem Abend tauschte ich mich mit einer Mitpraktizierenden aus, doch die meiste Zeit kritisierte sie mich und wies mich auf meine Mängel hin. Als Praktizierende war ich nicht fleißig genug. Ich hatte meine menschlichen Eigensinne in die 13. Klasse und auch mit auf die Bühne gebracht. Durch die Praktizierende wurde mir klar, dass ich mich nicht gut kultiviert und mich stattdessen wie eine „neue Praktizierende” verhalten hatte. Zudem hatte ich keine aufrichtigen Gedanken. Denn ich dachte nicht darüber nach, weshalb ich überhaupt hier war. Ich dachte nur daran, einen guten Auftritt zu haben und dass alles in Ordnung sei, solange wir keine Fehler machten. Doch das reichte nicht.

Beim Fa-Lernen konzentrierte ich mich nicht, wenn ich die Übungen praktizierte, waren meine Gedanken nicht klar, und beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken war ich ebenfalls unkonzentriert. Wie konnte ich Menschen erretten, wenn ich die drei Dinge nicht gut machte? Außerdem gab es da noch die Gefühle des normalen Lebens wie etwa Freundschaft und die Erinnerungen an meine Vergangenheit. Diese Eigensinne bedeuteten, dass ich mich nicht vollständig der Errettung von Menschen durch unsere Auftritte hingab.

Diese Worte schlugen mich wie ein Stock und ermöglichten es mir, zur Erkenntnis zu gelangen: So zerstreut und stur konnte ich nicht weitermachen. Ich hatte meine Kultivierung bereits verzögert, deshalb musste ich jetzt nach vorne preschen und aufholen.

Seit ich bei Shen Yun bin, habe ich mich sehr verändert. Während der ganzen Tournee habe ich mich gleichzeitig auch kultiviert. Der Meister hat uns alle unsere Fähigkeiten gegeben und lässt uns auf der Bühne tanzen, damit wir die Menschen in dieser Welt erretten können. Ich hoffe, dass ich auf meinem Weg der Kultivierung und Fa-Berichtigung noch standhafter und fleißiger sein und die wichtige Aufgabe erfüllen kann, die uns die Geschichte anvertraut hat.

Dies sind einige meiner bisherigen Kultivierungserfahrungen. Wenn ihr darin Unzulänglichkeiten seht, zeigt sie mir bitte auf.

Danke, Meister! Danke euch allen!