Brüssel: Anhörung im Europäischen Parlament zum Organraub in China

(Minghui.org) Bei einer Anhörung am 29. Juni 2016 im Europaparlament ging es um den staatlich geförderten Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen in China. Drei unabhängige Ermittler aus Kanada und den Vereinigten Staaten sagten bei der Anhörung aus: David Matas, Anwalt für Menschenrechte; der kanadische Ex-Diplomat David Kilgour sowie der amerikanische Reporter Ethan Gutmann. Sie präsentierten die Ergebnisse ihrer jüngsten Ermittlungen. 

Die drei Ermittler schätzen, dass basierend auf Daten von hunderten von Krankenhäusern seit dem Jahr 2000 in China jedes Jahr zwischen 60.000 und 100.00 Organtransplantationen durchgeführt werden.

Der Abgeordnete des Europaparlaments, Louis Michel, hat die Anhörung mit den drei Ermittlern anberaumt.

David Matas, der seit Jahren den Organraub in China untersucht, forderte deshalb von der EU, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit diese Verbrechen beendet werden.

Laut Matas kam die neueste Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die KP Chinas die gesamte Nation in das Massentöten einbezogen hat. Die Mehrheit der Opfer sind Falun Gong-Praktizierende, der Rest sind Uighuren, Tibeter und Christen. Das kommunistische Regime entnimmt ihnen Organe aus Profitgründen.

Ethan Gutman, Autor des Buches The Slaughter, erinnerte daran, dass die Europäische Union im Dezember 2013 eine Entschließung verabschiedet habe. Darin habe sie China dringend aufgefordert, den Organraub zu beenden. Die EU solle jedoch weitere unabhängige Untersuchungen unternehmen. Es sei nicht normal, einen Menschen zu töten, um einen anderen zu retten. Europa müsse handeln, so Gutmann.

Reisen zu Organtransplantationen nach China verbieten

Dieses Handeln müsse von der Öffentlichkeit unterstützt werden. Gutman schlug vor, dass die EU Gesetze wie Taiwan verabschieden solle. Dort seien Reisen zu Organtransplantationen nach China verboten.

Der Europaparlamentarier Peter Liese aus Deutschland findet, dass die EU die Verantwortung habe, den Organraub in China zu beenden. Er forderte seine Kollegen auf, nicht zu warten, sondern Druck auf Peking auszuüben. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments müssten sich Gehör verschaffen, damit die Ausschüsse der Europaabgeordneten ihnen zuhörten.

Tomas Zdechovsky aus Tschechien erklärte, dass sein Großvater den Terror der kommunistischen Partei erlebt habe. Er rief die Abgeordneten dazu auf, den Kampf gegen Tyrannei nicht aufzugeben. Es müsse gehandelt werden, wenn man etwas verändern wolle. „Wenn wir an Erfolg glauben, werden wir Erfolg haben. Wenn man in der Demokratie einschläft, dann kann man in einer Diktatur aufwachen“, sagte er.

Verantwortung des Europäischen Parlaments

Tunne Kelam, einer der Initiatoren der EU-Entschließung zum Organraub, ließ wissen, dass das Thema für jeden wichtig sei, nicht nur für die Abgeordneten des Europaparlaments. Ein solches Verbrechen könne nur in einer Diktatur geschehen. Die Europäische Union habe die Verantwortung, den Organraub zu beenden, weil viele Europäer zu Organtransplantationen nach China reisen würden, so Kelam. Es gebe keine Ausrede für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er fordere unabhängige Ermittlungen durch das Europäische Parlament. Dieses Verbrechen dürfe nicht wegen der Wirtschaftsbeziehungen zu China ignoriert werden und es müsse als eine Verantwortung des Europäischen Parlaments angesehen werden, diese Gräueltaten zu beenden.