(Minghui.org) Ich war mir bewusst, dass in meinem Raum eine Art Substanz existierte, die mich betäubte. Sie hinderte mich daran, mich mithilfe der strengen Kriterien der Kultivierung zu fordern. Die Übungen praktizierte ich so gut wie gar nicht mehr. Aber nicht nur das, ich machte mir  noch nicht einmal mehr Sorgen um meinen Zustand. Ich hielt mich sogar für besser kultiviert und klarer in meinem Verständnis als manch andere Praktizierende.

Wenn der Uhrzeiger auf 23:30 Uhr stand, wurde ich müde. In mir wuchs der Gedanke „mich nur kurz hinlegen zu wollen“, jedoch erkannte meine klare Seite schnell, dass ich eigentlich die aufrichtigen Gedanken heute nicht aussenden wollte. Ich suchte nach Vorwänden wie zum Beispiel: „Es ist nicht so, dass ich die aufrichtigen Gedanken nicht aussenden möchte. Ich werde sie nach einem Nickerchen aussenden!“ So rechtfertige ich diese Gedanken und verpasste dann prompt das Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Selbst nach unzähligen Malen dieses Szenarios verblieb ich in einem Zustand von Selbstbetrug: „Ich werde aufrichtige Gedanken aussenden – nach einem Nickerchen; ich werde die Übungen machen, nur nicht heute – heute bin ich zu müde; ich werde Lebewesen erretten, aber erst nachdem ich mich heute daheim verbessert habe, so wird mir die Erklärung der wahren Umstände besser gelingen.“ So verblieb ich in einem instabilen und lockerem Kultivierungszustand.

Als ich eine Zeitlang das Fa rezitierte, wurde mir die Ernsthaftigkeit meiner Kultivierung bewusster. Angenommen, unsere Ebene kann sich um einen Level erhöhen und unsere Gong-Säule dann um einen Meter wachsen. Wenn die Gong-Säule jedoch nur 0,99 m gewachsen ist, fehlt der 0,1 m immer noch. So kann ich das nächsthöhere Level nicht erreichen. Es gibt kein „ungefähr“ in unserer Kultivierung. Die Kultiverung ist eben ernsthaft und man muss sich den strengeren Kriterien entsprechend fordern.

Der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung müssen wir alle verschiedenen schlechten Dinge am menschlichen Körper beseitigen, erst dann lassen sie dich erhöhen, die Eigenschaften dieses Kosmos haben eben so eine Wirkung." (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 43)

„Du musst unter den alltäglichen Menschen alle verschiedenen schlechten Gedanken beseitigen, erst dann kannst du dich erhöhen." (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 44)

Ich darf mich nicht weiter selbst betrügen. Ich muss meinem Zustand ins Auge blicken und mich mit dem Fa messen. Zukünftig werde ich jeden meiner Gedanken überprüfen.