Ältere Frau verhaftet – Söhne verprügelt

(Minghui.org) Tian Suqin, eine 69 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende aus Jinan in der Provinz Shandong, wurde am 13. Mai 2016 festgenommen, weil sie im Jahr 2015 Strafanzeige gegen das frühere chinesische Staatsoberhaupt Jiang Zemin erstattet hatte. Ihre Wohnung wurde durchsucht und ihre persönlichen Besitzgegenstände beschlagnahmt.

1999 begann Jiang die brutale Verfolgung von Falun Gong, die zum Tod vieler Praktizierender führte. Noch viel mehr Praktizierende wurden wegen ihres Glaubens gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Auch ihre Familien wurden ungerecht behandelt.

13. Mai 2016: Von Polizisten überfallen und festgenommen

Mehrere Polizisten aus der örtlichen Polizeiwache brachen am 13. Mai mittags in Tian Suqins Wohnung ein. Sie fragten sie, wo sie gewesen sei und warum sie Strafanzeige gegen Jiang erstattet habe. Sie erlaubten ihr nicht, ihre Söhne zu rufen.

Die Polizisten durchsuchten Tian Suqins Wohnung, obwohl sie keinen Durchsuchungsbefehl vorzeigten. Sie nahmen Tians Bücher über Falun Dafa, Computer und ein Foto von Meister Li Hongzhi mit. Als Tian versuchte, sie daran zu hindern, verdrehten sie ihr die Arme hinter den Rücken und zerrten sie aus dem Haus.

Auf der Polizeiwache nahmen die Polizisten Frau Tian gewaltsam die Fingerabdrücke ab. Sie banden sie dann elf Stunden lang auf einen Eisenstuhl, ohne ihr etwas zu essen oder zu trinken zu geben. Gegen Mitternacht brachten sie sie in das Untersuchungsgefängnis Zhonggong.

Söhne verprügelt

Drei Stunden nach der Festnahme von Tian Suqin riefen die Polizisten ihre beiden Söhne an. Besorgt und aufgebracht eilten sie herbei, um ihre Mutter zu sehen. Sie wurden jedoch beschuldigt, die Polizeiwache gestürmt zu haben.Fast neun Stunden wurden sie eingesperrt, bis ihre Mutter in das Untersuchungsgefängnis gebracht worden war. In dieser Zeit wurden sie heftig verprügelt. Einer von ihnen wurde gezwungen, eine Unterschrift für die Haft zu leisten.

Zwei Monate später machten ihnen die Verletzungen an Armen und Beinen immer noch zu schaffen.

Söhne wenden sich gegen Mutter

Tian Suqin blieb sieben Tage lang eingesperrt. Danach überwarfen sich die Söhne mit ihr. Sie verstanden die Zusammenhänge nicht, was Falun Gong in Wirklichkeit ist und warum es verfolgt wird, und gaben ihrer Mutter die Schuld für ihre Schwierigkeiten. Weil sie sie nicht dazu bringen konnten, die Kultivierung aufzugeben, beschimpften sie sie oft. Aus Angst drohten sie ihr sogar damit, ihre Beziehung ganz zu beenden.

Tian wurde nicht nur rechtswidrig verfolgt, sie musste sich auch mit den Klagen ihrer Söhne auseinandersetzen. Außerdem musste sie ihren fünf Enkelkindern erklären, warum sie verhaftet worden war. Das war eine qualvolle und stressige Geduldsprobe für sie.

Tian musste auch vielen Leuten in ihrem Bezirk ihre Festnahme erklären, weil diese Zeugen geworden waren, als die Polizisten sie wegbrachten. Sie sollten ja keinen schlechten Eindruck von Falun Gong haben.

Gesundheit verschlechtert sich

Tian hatte früher einen Bandscheibenvorfall, rheumatische Arthritis, Diabetes und eine Herzerkrankung. Ihre Erkrankungen verschwanden, nachdem sie angefangen hatte, sich zu kultivieren. Falun Gong wurde ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Nach ihrer Freilassung aus der Haft war sie sehr angespannt. Sie versuchte nämlich mehrmals, die von der Polizei beschlagnahmten Bücher über Falun Dafa zurückzubekommen. Jedes Mal scheiterte sie. Ihr Gesundheitszustand fing an, sich zu verschlechtern.

Tian verlor allmählich ihren Appetit. In der zweiten Junihälfte wurde ihr schwindlig. Sie litt unter Schlaflosigkeit und Fieber und verlor an Gewicht. Einige Tage später fing ihr Hör- und Seevermögen an zu schwinden. Außerdem war sie auch sehr schnell erschöpft. Eines frühen Morgens verlor sie das Bewusstsein und fiel zu Boden.

Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihre Söhne waren besorgt und ängstlich und baten Verwandte, sich um sie zu kümmern.

Frühere Festnahmen

Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 hat Tian körperlich, seelisch und finanziell gelitten. Sie wurde festgenommen, inhaftiert und mit Geldstrafen belegt.

Nach zweimaliger Wohnungsdurchsuchung durch die Polizei im Juli 1999 und im Jahr 2000, landete sie wieder im Gefängnis. 28 Tage lang blieb sie eingesperrt.

Im März 2003 erpresste man 4.000 Yuan (ca. 540 €) [1] von ihr.

Im März 2010 wurde sie erneut festgenommen, in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.430 €) [1] belegt. (Das Geld bekam sie ein Jahr später zurück.)

Im November 2015 stürmte die Polizei ihre Wohnung, nachdem sie die Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €