Den Egoismus loslassen und lernen, nach innen zu schauen

(Minghui.org) Beim Fa-Lernen in der Gruppe gab es immer Mitpraktizierende, die mich auf meine Unzugänglichkeiten hinwiesen. Anstatt jedoch jede Gelegenheit zu nutzen, um mich zu kultivieren, stimmte ich mit ihren Aussagen nicht überein und weigerte mich, nach innen zu schauen. Inzwischen denke ich, dass ich überhaupt nicht wusste, wie man nach innen schaut.

Ich hatte ein Problem damit, nach meinen Mängeln zu suchen und sah es nicht als Gelegenheit, mich zu erhöhen.

Zu viel argumentieren

Ein Praktizierender hatte ein paar Vorschläge für unsere neue Fa-Lerngruppe, mit denen ich nicht übereinstimmte. Ich sagte zu ihm, dass er meiner Meinung nach falsch liege, und bat ihn, seine Sichtweise zu ändern. Danach stritten wir uns heftig.

Während des nächsten Treffens erzählte ich den Mitpraktizierenden, dass ich mein Problem erkannt hätte. Ich sei zu egoistisch gewesen und hätte nicht an die anderen gedacht. Ich glaubte, dass damit unser Streit beendet wäre; ich hoffte auch, dass mein Eigensinn dadurch beseitigt würde und ich mich wirklich kultivieren und zusammen mit den anderen erhöhen könnte.

Zu meiner Überraschung sagte die Praktizierende A, dass ich nicht tief genug nach innen geschaut und die Dinge nicht aus der Sicht einer Kultivierenden betrachtet hätte.

Ich fühlte mich ungerecht behandelt und begann mich zu verteidigen. Währenddessen begannen auch andere Praktizierende, mir meine Probleme aufzuzeigen. Ich dachte, dass sie meinen tatsächlichen Kultivierungsstatus nicht kannten und begann mit ihnen zu diskutieren.

Offenbarung

Während des gemeinsamen Fa-Lernens las ich dann diese beiden Absätze und war schockiert.

Der Meister sagt:

„Meinst du wirklich, dass du dich erst dann kultivieren willst und dich erhöhen kannst, wenn du nur etwas Angenehmes hörst und alle Dafa-Jünger so reden, wie es dir passt?“

„Aber diejenigen, die sich darüber seit einer längeren Zeit nicht im Klaren sind, sollen sich wirklich ernsthafte Gedanken darüber machen, wo sie hingehen wollen. Ich hoffe, dass du unter dem schweren Hammer aufwachen kannst, zu deinen Gunsten und nicht zu meinen Gunsten als deinem Meister, auch nicht zugunsten der Kultivierenden, über die du unzufrieden bist. Komm fleißig voran! Das ist dein Gelöbnis. Das ist deine Verpflichtung. Das ist dein eigener Weg zur Vollendung!“ (Li Hongzhi, An die europäische Fa-Konferenz, 22.11.2009, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Ich erkannte, dass etwas Grundlegendes mit mir nicht stimmte. Außerdem spürte ich, dass es ein Wesen in mir geben musste, dass sich durch diese Auseinandersetzung gestört fühlte. Aber ich wusste nicht genau, was es war.

Danach lernte ich den ganzen Abend das Fa und versuchte mit großer Mühe, wirklich nach innen zu schauen. Aber das was ich fand, war nicht die grundlegende Wurzel meines Eigensinns. Ich hatte die ganze Zeit nur das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein.

Wirklich nach innen schauen

Beim nächsten Fa-Lernen teilte die Mitpraktizierende A der Gruppe mit, wie sie nach unserem Streit nach innen geschaut hatte. Auch alle anderen Praktizierenden sprachen über die Eigensinne, die sie gefunden hatten.

Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse hinterließen einen tiefen Eindruck bei mir. Plötzlich erschien ein Bild vor meinen Augen: ein weiter Raum, in dem ich als Kind das Laufen lernte. Die Praktizierende A stand wie eine ältere Schwester neben mir. Ihr wurde gesagt, sie solle meine Hand halten, während ich neben ihr her trippelte. Aber jedes Mal, wenn sie mir die Hand geben wollte, schob ich sie weg und bestand darauf, allein zu gehen.

Ich erkannte: Es sah zwar so aus, als habe sie mich auf meine Fehler hingewiesen, in Wirklichkeit war es das Arrangement des Meisters, mir dabei zu helfen, nach innen zu schauen und meine Xinxing zu erhöhen.

Durch einen Traum ein paar Tage später erkannte ich dann, was mich gestört hatte. Es war die Gesinnung, mich selbst bestätigen zu wollen.

Ich verstand es so: Jeder Praktizierende hat sein eigenes Verständnis von den Fa-Prinzipien auf verschiedenen Ebenen. Die Konflikte zwischen den Praktizierenden sind gute Chancen, uns zu verbessern und unsere Ebene zu erhöhen.

Ich fing an, jedem Praktizierenden aufmerksam zuzuhören und lernte von ihnen. Ich hörte auf, anderen meine Gedanken aufzuzwingen und lernte, wie man wirklich nach innen schaut.

Jedes Mal, wenn ich einen Eigensinn identifiziere, kann ich die Veränderungen in meinem Körper und die wahre Schönheit der Kultivierung spüren. Wenn ich wirklich nach innen schaue, verschwinden die Frustration und der Schmerz in meinem Herzen und ich bin friedlich und ruhig.