Shen Yun hat mich gelehrt, wie ich mich kultivieren soll

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz in Paris, 1. Okober 2017

(Minghui.org) Als es vor fast 10 Jahren hieß, dass wir Shen Yun in Genf veranstalten würden, hatte ich das Gefühl, unser Meister bat uns, ihm zu folgen. Es erinnerte mich an eine Geschichte aus alter Zeit. Als ein Mann auf der Straße einem Weisen begegnete, fragte dieser ihn, ob er an das Tao glaube. Als der Mann seine Frage bejahte, forderte der Weise ihn auf, in eine Flasche zu springen. Ohne nur eine Sekunde zu zögern, sprang der Mann in die Flasche. Diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt, denn der Mann zögerte wirklich nicht eine Sekunde.

Ich spürte die Heiligkeit der Mission, dem Meister zu folgen und Menschen zu erretten. Es war einfach und deutlich, dennoch spürte ich einen großen Druck. Innerlich wusste ich, dass es darum ging, alle Eigensinne loszulassen und dem Meister bedingungslos zu folgen.

Es gibt einen Satz im Zhuan Falun, der mir immer wieder in den Kopf kommt, wenn es darum geht, eine neue Hürde in der Kultivierung zu nehmen.

„Ob du dich kultivieren willst, ob du dich kultivieren kannst …“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 126)

Mit diesem Satz im Kopf frage ich mich immer, ob ich in der Lage bin, mit dem Prozess der Fa-Berichtigung Schritt zu halten, und ob ich dem Maßstab eines guten Kultivierenden erfüllen kann.

Lange hatte ich geglaubt, dass es in der Kultivierung vor allem darum geht, Dinge zu tun. Dies kam durch die dringliche Situation zu Beginn der Verfolgung in China. Ich war immerzu dabei gewesen, Dinge zu erledigen, und hatte dabei vollkommen vergessen, mich dabei zu kultivieren. Das führte zu einigen Schwierigkeiten. Was mein Familienleben angeht, wurde ich von anderen Praktizierenden immer wieder ermutigt, weil ich es nicht schaffte, Nachsicht zu üben und Barmherzigkeit herauszukultivieren. Ich war immerzu in Eile, Dinge zu erledigen, und schaffte es dabei nicht wirklich, nach innen zu schauen und mich vom Wesen her zu ändern. Ich dachte, dass das, was ich tat, wichtige Dinge seien, und alles andere seien Störungen, statt sie als Chancen für meine Kultivierung zu begreifen.

Wir haben großes Glück, dass wir Shen Yun seit 10 Jahren in Genf veranstalten dürfen. Der Prozess der Errettung der Lebewesen durch Shen Yun ist zu einem fortlaufenden Prozess geworden, und jedes Mal, wenn die Shows vorbei sind, arbeiten wir bereits an den Vorbereitungen für das kommende Jahr.

Je näher wir dem Ende kommen, desto mehr spüren wir, dass der Prozess der Errettung der Lebewesen bereits sehr dringlich ist. Das Gefühl der Dringlichkeit kann ich durch Shen Yun sehr stark spüren. Mir wird dabei die Ernsthaftigkeit dieser Angelegenheit sehr deutlich und auch, wie dringend es ist, die Menschen zu erretten.

Sich gut zu kultivieren, erfordert eine solide Grundlage

Mir wurde auch klar: Für die Errettung der Menschen und für eine gute Kultivierung muss die Grundlage der Kultivierung ernsthaft und beständig sein. Mit anderen Worten: Wir müssen das Fa mehr lernen, aufrichtige Gedanken aussenden und die Übungen praktizieren, um unsere aufrichtigen Gedanken zu stärken, damit wir überhaupt in der Lage sind, Menschen zu erretten. Ich weiß, dass ich in manchen Punkten den Maßstab noch nicht erreicht habe und mich selbst stetig daran erinnern muss, nicht träge zu werden, dass ich mir mehr Zeit für das Fa-Lernen und Rezitieren sowie das Praktizieren der Übungen nehmen muss.

Durch die Arbeit für Shen Yun wurde mir klar, wie wichtig es ist, das Fa zu lesen und richtig zu lernen. Wenn man nicht genug Fa liest, sind die aufrichtigen Gedanken nicht stark, sodass man leicht von den Dingen der gewöhnlichen Welt gestört werden kann. Es kann auch dazu führen, dass man die Geduld verliert oder leicht ärgerlich wird.

Tatsächlich merkte ich, sobald ich mit dem Fa-Lernen nachließ, die Schwierigkeiten von allen Seiten zunahmen, sie mich verunsicherten und störten, sodass ich nicht das gut schaffen konnte, was ich für die Errettung der Lebewesen tun sollte.

Während der Promotionzeit für Shen Yun treffen wir uns jeden Morgen, um gemeinsam ein Kapitel im Zhuan Falun zu lesen, bevor wir zu den unterschiedlichen Promotionaktionen rausgehen, wie zum Verteilen der Materialien oder zu Terminen. Diese gemeinsame Zeit ist sehr wertvoll. Ich kann das jetzt sehen, denn ich kann sehen, dass wenn ich zu spät komme und diesen Moment nicht als heiligen Moment schätze, dann fällt das Resultat meines Handelns anders aus als sonst und die Wirkung ist dann auch schwächer. Ich merke, dass ich dann leicht von Gefühlen, Ruhm oder Gewinn und Verlust beeinflusst werde.

Der Meister hat uns das Zhuan Falun gegeben, mit dem wir eine Grundlage schaffen, die unsere aufrichtigen Gedanken stärkt und uns reinwäscht, sodass wir mit dem Fa verschmelzen können. Wenn wir das Fa weniger lesen, entfernen wir uns davon. Dann können alle gewöhnlichen Dinge uns leichter beeinflussen und die Errettung der Menschen beeinträchtigen.

Eines Tages, als wir zu viert gemeinsam laut und in einem gemeinsamen Rhythmus das Fa lernten, spürte ich plötzlich das Drehen eines großen Faluns im Raum, als wenn wir in einem riesigen sich drehendem Rad sitzen würden.

Mir wurde auch klar, dass wir uns auch beim Fa-Lernen kultivieren. Manche lesen langsam, manche schneller. Und wenn man nicht genug Fa liest, macht man oft Fehler. Es gibt auch immer welche, die nicht laut lesen mögen. Auch hier muss man sein Ego loslassen, um mit den anderen in einem gemeinsamen Rhythmus Fa lernen zu können. So schaffen wir es dann, ein harmonisches Feld zu erzeugen.

Bei der Kultivierung geht es darum, nach innen zu schauen

Wie es im Hong Yin I steht: „Fa erhalten, Fa vergleichen” (Solide kultivieren, 07.10.1994) wurde mir bewusst, dass es auch nicht geht, wenn man zwar das Fa liest, aber nicht nach innen schaut. Das zeigt sich z.B. darin, dass wir die Menschen, die wir erreichen wollen, nicht antreffen, dass wir keine Tickets verkaufen können oder keine Unterstützung bekommen. Wenn man nicht bei sich selbst sucht, sobald man auf Probleme stößt, kann einem nichts helfen.

Während der Shen Yun Zeit sind wir jeden Tag zusammen, so kommt es zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten oder manchen Druck. Doch dank der Umgebung, die der Meister für uns erschaffen hat, merke ich es, wenn ich den Maßstab einer Kultivierenden erreiche oder nicht. Wenn ich zuhause bleibe, kann ich das alles gar nicht wahrnehmen.

Zu unserem wahren Selbst zurückzukehren … das ist es, wozu uns Shen Yun verpflichtet; unsere Selbstbezogenheit zu beseitigen, das Ego sogar in den kleinsten Facetten zu beseitigen. Zum Beispiel, wenn wir Vorlieben haben und manche Dinge gern tun und manche ungern.

Genau darum geht es im Zhuan Falun:

„ ...wenn man etwas gern macht, geht es um die Gefühle; wenn man etwas ungern macht, geht es auch um die Gefühle; Zuneigung für jemanden, Abneigung gegen jemanden, etwas gerne tun, etwas nicht gerne tun, alles sind Gefühle. Gewöhnliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, S. 345)

Wenn ich auf eine Schwierigkeit treffe, frage ich mich, weshalb ich die Sache nicht tun will. Liegt es an einer Vorliebe? Warum würde ich es sonst nicht tun? Geht es nicht darum, Lebewesen zu erretten? In jeder Situation während der Shen Yun Promotion sind wir gefordert, uns selbst zu überprüfen und zu korrigieren. Zum Beispiel kommt es manchmal vor, dass wir an einem Tag für den Promotionsstand im Einkaufszentrum eingeteilt sind und an einem anderen Tag Firmen besuchen sollen. Wir sollten dabei nicht nach dem gehen, was wir selbst machen wollen. Stattdessen sollten wir nach dem handeln, was für uns geplant wurde. Wir sollten die Errettung der Lebewesen an die erste Stelle und unsere Vorlieben an die zweite stellen.

An einem Tag bekamen wir eine lange Liste mit Hunderten von Firmen, die wir anrufen sollten. Eigentlich wollte ich mehrere Dinge erst einmal zu Ende bringen, die ich angefangen hatte, und zögerte deshalb dabei, die Anrufe zu tätigen. Mit dieser negativen inneren Haltung erreichte ich natürlich niemanden. Ich schaute nach innen und fragte mich, was ich da eigentlich tue und weshalb ich die Leute anrufen wollte. Mir kam der Gedanke, dass die Leute in den Firmen vielleicht auf meinen Anruf warteten, ich jedoch lieber etwas anderes machen will, so dass die Mission nicht erreicht werden kann. Ich fand mich ziemlich egoistisch und merkte, dass ich nicht mehr dem Arrangement des Meisters folgte. Da korrigierte ich meine Gedanken und begann, die Listen durchzutelefonieren. Das Resultat war erstaunlich: Die Menschen reagierten sehr positiv und freuten sich über die Information. Fast keiner kannte Shen Yun; ich merkte, dass der Meister diese Menschen erretten wollte.

Andere nicht zu beschuldigen, ist Kultivierung

Während der Shen Yun Promotion lernte ich auch, andere nicht für Fehler verantwortlich zu machen. Wenn etwas schiefgeht, ist es sehr leicht, andere zu beschuldigen. Früher habe ich das oft gemacht und meinte, dass sich die anderen nicht gut genug kultiviert hätten und dies zu Schwierigkeiten geführt habe. Manchmal bin ich wirklich in diese Falle hineingeraten. Doch das heißt, dass man sich nicht wirklich kultiviert. Der Meister erklärt, dass das Nach-innen-Schauen der Schlüssel für alle Probleme ist. Jetzt suche ich die Fehler wirklich nur noch bei mir und nicht bei den anderen. Wenn ein Problem auftritt, liegt es sicher an mir. Wenn ich wirklich nach innen schaue, dann finde ich sicherlich das Problem. Der Meister zeigt mir, wo ich Mängel habe. Mit dieser Haltung fällt es mir sehr viel leichter, weiterzumachen und fühle mich dabei immer leichter. Ich kann Ärger und Hass leichter abschütteln, weil ich weiß, dass das Problem bei mir liegt und nicht bei den anderen. Meine Beziehung zu den anderen Praktizierenden hat sich verbessert, seitdem ich nach innen schaue. Das liegt einfach daran, dass ich weniger Vorbehalte und Argwohn den anderen gegenüber habe.

Wenn ich jetzt andere Praktizierende sehe, spüre ich ihre großartige Seite und freue mich, ein Teil der Gruppe der Kultivierenden zu sein. Statt auf ihre Fehler zu schauen, ist mir nun klar, weshalb der Meister sagt, dass wenn man es selbst gut macht, man anderen dabei helfen kann, sich zu verbessern. Wenn es jemand gut macht, ist er ein gutes Beispiel für andere.

Bei der Fa-Konferenz in New York Anfang des Jahres hat mich eines tief getroffen, als der Meister beim Beantworten der Fragen der Praktizierenden war. Ich hörte mehrmals, wie der Meister sagte, dass er die Dinge nicht so sehen würde. Plötzlich wurde mir klar, dass der Meister immer die richtige Seite bei einer Schwierigkeit sieht. Er schaut nie danach, was negativ ist. Um uns zu erretten, schaut er immer nur auf unseren Ursprung. Ich fragte mich, ob ich immer auf die positive Seite schaute, wenn etwas geschah. Beim Nach-innen-Schauen merkte ich, dass ich oftmals darüber nachdachte, was nicht so gut lief und mich über dies und jenes beklagte. Nach dieser Fa-Erklärung verstand ich, dass der Meister uns einen Weg voller Licht zeigt, wo Negativität keinen Platz mehr findet. Alles kann sich in etwas Gutes umwandeln, es liegt nur daran, wie wir es betrachten. Alles hängt von unseren Gedanken ab. Wenn wir unsere Einstellungen ändern, kann es sein, dass sich die Dinge um uns herum verändern. Seit dieser Fa-Konferenz habe ich beschlossen, alle negativen Gedanken in mir zu beseitigen.

Wunder können geschehen, wenn wir uns kultivieren

Während der Shen Yun Promotion habe ich große und kleine Wunder gesehen, die meinen Glauben an Dafa gefestigt haben.

Einmal hatten wir zum Beispiel eine Situation, in der wir nicht weiterkamen. Plötzlich jedoch lösten sich die Widerstände auf. Oft kamen mir die Tränen, weil ich wusste, dass der Meister alle Türen für uns öffnet. Wir müssen nur fest glauben, egal auf welche Konflikte und Schwierigkeiten wir stoßen.

Manchmal fühlte ich mich zu müde oder beschäftigt, um nach draußen zu gehen, aber jedes Mal, wenn ich es dann überwand, arrangierte der Meister eine Begebenheit für mich, dass jemand Karten kaufen oder uns unterstützen wollte.

Die Kultivierungsumgebung während der Shen Yun Promotion ist sehr wertvoll. Dadurch sind wir gezwungen, mehr nach innen zu schauen und nicht selbstzufrieden zu werden. Die anderen sind wie ein Spiegel für uns. Wenn es andere gut machen, ermutigt es uns, es selbst gut zu machen. Es hilft uns dabei, uns bezüglich unseres persönlichen Kultivierungszustandes miteinander zu vergleichen.

Das Ego ist wie eine Wand, die uns an der Kultivierung hindert, und bei der Shen Yun Promotion wird dieses Ego ständig auf die Probe gestellt. Manchmal kommt es vor, dass ich an einem Tag eine Aktivität organisiere und an einem anderen Tag jemand anderes das tut. Ich muss mich selbst wirklich loslassen und die Errettung der Lebewesen an die erste Stelle setzen. Immer wenn ich es schaffe, mich selbst loszulassen, fühle ich mich sehr viel leichter. Mir ist klar geworden, ganz gleich, wer an der Spitze führt, wir haben alle dasselbe Ziel. Deshalb behalte ich immer den Gedanken bei, dass es um die Errettung der Lebewesen geht und ich mein Bestes tun soll, um noch mehr Menschen zu erretten.

Das ist es, was eine gute Kooperation zwischen den Praktizierenden ausmacht: sich selbst und seine Interessen loslassen können, um das zu tun, was für die Errettung der Lebewesen notwendig ist. Sein Ego zu überwinden, um als ein gemeinsamer Körper zusammenarbeiten zu können. Wenn jeder auf seinen Standpunkt beharrt und denkt, dass er selbst im Recht und der andere im Unrecht ist, können wir keinen solchen Körper bilden. Wir müssen wirklich unsere starke Ich-Bezogenheit aufgeben.

Dank Shen Yun ist mir der Gedanke, Menschen so schnell wie möglich zu erretten, immer präsent. Aber manchmal können Müdigkeit, Druck oder manche Rückschläge meinen Kultivierungsprozess verzögern. Ich merke ganz deutlich, wenn ich mich nicht gut kultiviere, sind die Resultate auch nicht so gut; dann können wir die Menschen, die wir erretten sollen, nicht erretten.

Wenn ich Shen Yun promote, dann fühle ich mich mit Dafa verschmolzen, meine Gedanken und Taten – alles ist wach, um Lebewesen zu erretten. Ich darf nicht nachlassen. Ich weiß, wenn ich mich entspanne, dann wird alles verloren sein. Wenn mir die Dringlichkeit bewusst ist, dann wird alles beschleunigt und alles ergibt sich ganz leicht.

Wenn ich bei der Shen Yun Promotion mitmache, dann bin ich glücklich. Tief im Inneren weiß ich, dass ich nur deswegen hierhergekommen bin und dass andere Dinge nicht wirklich wichtig sind. Wenn ich mir diesen glücklichen Gedanken bewahre, dann erscheinen alle Menschen, die ich erretten soll, tatsächlich vor mir. Der Meister kann uns helfen, wenn er unseren Herzenswunsch sieht.

Shen Yun ist ein Geschenk unseres Meisters, nicht nur zur Errettung der Lebewesen sondern auch für uns Praktizierende. Durch Shen Yun habe ich gelernt, mich in jeder Situation zu kultivieren, nach innen zu schauen, mich selbst zu berichtigen und weiterzugehen. Der Meister hat uns Shen Yun für unsere eigene Kultivierung und Verbesserung gegeben. Es ist eine Chance zu begreifen, was Kultivierung bedeutet; zu verstehen, wie ernsthaft und heilig diese Angelegenheit ist. Denn davon hängt es ab, ob wir die Lebewesen erretten können oder nicht.

Ich danke dem Meister aus tiefstem Herzen, dass er mir mit Shen Yun die Chance gegeben hat, ihm immer weiter zu folgen, mich selbst zu verbessern und meine Mängel zu beseitigen. Ich danke ihm, dass er mich auf diesem heiligen Weg begleitet. Ich möchte mich der Errettung durch den Meister würdig erweisen, obwohl ich tief im Inneren weiß, dass ich niemals seiner Barmherzigkeit und unendlichen Gnade gerecht werde.

Danke, Meister!Ich danke meinen Mitpraktizierenden!