Über Tugend: zwei Geschichten aus dem alten China

(Minghui.org) Die chinesische Kultur hat eine lange Geschichte und in zahlreichen Überlieferungen wird die Bedeutung der Tugend im menschlichen Leben hervorgehoben.

Ein unbestechlicher Beamter

Zhen Bin, ein talentierter und tugendhafter Mann, lebte in der Südlichen Qi Dynastie. Einmal verpfändete er Ramie-Leinen in einem Laden gegen Geld. Als er das Leinen später wieder einlöste, waren darin sieben Unzen Gold eingewickelt.

Er brachte das Gold an den Ladenbesitzer zurück.

Der Ladenbesitzer war betroffen und sagte: „Gerade hat ein Kunde dieses Gold gegen Geld verpfändet. In der Eile hatte ich völlig vergessen, wo ich es hingesteckt hatte. Ich hätte nicht erwartet, dass Sie das Gold zurückgeben.“

Dann bot er Zhen Bin die Hälfte des Goldes als Belohnung an, doch der lehnte es ab. Diese Geschichte wurde weit verbreitet.

Später wurde Zhen Bin zum Leiter des Landkreises Pi ernannt. Bei der Verabschiedungszeremonie der Regierungsbeamten, einschließlich Zhen, ermahnte der Kaiser der Südlichen Qi Dynastie alle außer Zhen, die Rechtschaffenheit zu bewahren.

Zu Zhen sagte der Kaiser: „Sie haben durch Ihre Taten bereits Ihre Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit bewiesen. Ich bin überzeugt, dass Sie keine Ermahnung von mir brauchen.“Quelle: Tan Sou, von Pang Yuanying der Song Dynastie

Kaiser Jinggong verlängert sein Leben

In der Frühlings- und Herbstperiode, als Jinggong Kaiser der Song Dynastie war, wurde ein besonderes astrologisches Zeichen beobachtet. Aus Respekt vor der himmlischen Erscheinung beorderte er den Astrologen Zi Wei in den Palast und fragte ihn: „Was bedeutet dieses Zeichen?“

Zi Wei antwortete: „Dieses Zeichen bedeutet einen Fluch des Himmels auf Ihr Leben. Er kann jedoch auf den Premierminister übertragen werden.“

Jinggong sagte: „Der Premierminister ist ein fähiger Mann, er hilft mir, das Land zu verwalten. Dem Lande zuliebe würde lieber ich sterben, damit er verschont wird.“

„Der Fluch kann auch auf das gewöhnliche Volk übertragen werden“, sagte Zi Wei.

Jinggong erwiderte: „Was für einen Sinn hätte es noch, Kaiser zu sein, wenn mein Volk tot ist? Lieber würde ich dafür mein Leben hingeben.“

Zi Wei sagte: „Er könnte auch auf die Ernte übertragen werden.“

Jinggong sagte: „Wenn die Ernte ausfällt, muss mein Volk verhungern. Wenn ich mein Volk töte, um mein eigenes Leben zu retten, was für ein Kaiser wäre ich dann? Es muss wohl so sein, dass mein Leben enden soll. Sagen Sie nichts mehr, um mich zu überreden.“

Zi Wei kniete nieder und beglückwünschte den Kaiser.

„Eure Majestät, der Himmel hat dreimal Ihre Worte gehört und er wird Sie dreimal belohnen. Heute Nacht wird sich das Zeichen ändern und Ihr Leben wird um 21 Jahre verlängert.“

Das Zeichen änderte sich, wie von Zi Wei vorausgesagt. Das Leben des Kaisers wurde verlängert.

Astrologische Zeichen können uns Hinweise auf die Zukunft geben, aber unsere Entscheidungen können auch unser Schicksal beeinflussen.

Quelle: Sammlung Band. 4 von Xin Xu, von Liu Xiang aus der Han Dynastie