Polizei: „Lu ist ein guter Mensch“

(Minghui.org) „Soviel wir wissen, ist Lu ein guter Mensch. Unter den Dorfbewohnern hat er einen guten Ruf. Die Leute sagen, dass er einen guten Charakter habe. Dennoch wollen unsere Vorgesetzten ihn verhaften“, sagte der Leiter der örtlichen Polizeiwache zu Lu Shoulus Anwalt.

Lu, ein 65-jähriger Praktizierender aus dem Dorf Nanyu, wurde am Nachmittag des 10. Mai 2017 wegen des Praktizierens von Falun Gong von Polizisten ergriffen. [1]

Noch am selben Tag brachten sie ihn ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zhangqiu; am 19. Mai wurde der offizielle Haftbefehl ausgestellt.

Als Lus Anwalt dem verantwortlichen Beamten bei der Staatsanwaltschaft erklärte, dass es keine rechtliche Grundlage für die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden gebe, sagte dieser: „Wir wussten das nicht. Alles, was wir wissen, ist, dass unsere Vorgesetzten uns befohlen haben, so zu handeln.“

Frühere Verfolgungen

Vor seiner letzten Festnahme war Lu im Dezember 2015 zwei Wochen lang eingesperrt gewesen. Der Grund: Er hatte Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin erstattet; Jiang hatte 1999 den Befehl zur brutalen Verfolgung von Falun Gong erteilt.

Weil Lu sich weigerte, Falun Gong aufzugeben, war er von 2000 bis 2003 im Zwangsarbeitslager Liuchangshan und 2005 ein Jahr lang im Zwangsarbeitslager Wangcun eingesperrt gewesen.

Lu berichtete, dass er im Zwangsarbeitslager Liuchangshan einmal in einen Raum gebracht, ausgezogen und gezwungen worden sei, sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden zu legen. Polizisten benutzten mit Sand gefüllte Gummischläuche, um ihn zu schlagen. Gleichzeitig schockten sie ihn mit vier Elektrostäben. Später musste er auf einem kleinen Stuhl sitzen und durfte sich jeden Tag über zehn Stunden nicht bewegen. Diese Folter dauerte über vier Monate lang an.

Im Dezember 1999 war Lu mit einem anderen Praktizierenden in Peking gewesen. Man brachte ihn in die Stadt Zhangqiu zurück und sperrte ihn einen Monat lang ein. In dieser Zeit wurden er und andere Praktizierende auf der Ladefläche eines Lasters herumgefahren. Man hatte ihnen große Schilder um den Hals gehängt, auf denen sie öffentlich vorgeführt und gedemütigt wurden. [2]


[1] Falun Gong ist eine buddhistische Kultivierungsschule, die vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

[2] Eine bekannte Methode aus der Zeit der Kulturrevolution