Chinas „Große Firewall“ umgehen – mit einer Software zum Herunterladen

(Minghui.org) Gegenwärtig erhalten viele Menschen ihre Informationen aus dem Internet und meinen, ohne eine Internetverbindung nicht mehr leben zu können. So viele Informationen sind durch wenige Klicks verfügbar.

In China nutzen über 700 Millionen Menschen das Internet. Anders als in der westlichen Welt ist in China das Internet jedoch nicht so offen und leicht zugänglich. Das chinesische Regime blockiert nicht nur Websites, sondern überwacht auch den Internetzugriff seiner Bürger. Es übt weitaus mehr Kontrolle über seine Nutzung aus, als die meisten anderen Länder das tun. Die Kombination von rechtlichen und technologischen Methoden zur Überwachung und Zensur des Internetverkehrs ist bekannt als die Große Firewall Chinas. [1]

Zensur von Informationen unter kommunistischer Herrschaft

Der Öffentlichkeit Informationen vorzuenthalten, ist unter kommunistischer Herrschaft eine gängige Praxis, nicht nur in China. Beispielsweise ereignete sich der katastrophalste Unfall der Geschichte an einem Atomkraftwerk 1986 in Tschernobyl. Die Sowjetunion gab damals den Unfall fast drei Tage lang nicht öffentlich zu. Selbst die Beamten vor Ort wurden nicht darüber informiert, wie ernsthaft der Unfall war. Dabei betraf die Freisetzung radioaktiver Materialien nicht nur die Sowjetunion, sondern auch Länder in der Umgebung wie Schweden, Finnland, Griechenland, Italien und andere.

Von den schätzungsweise 600.000 „Liquidatoren“, die mit den Aufräumarbeiten in Tschernobyl beschäftigt waren, mussten ungefähr 50.000 als „Bio-Roboter“ unter solch extrem radioaktiven Bedingungen arbeiten, da selbst elektronische Roboter dort nicht mehr funktionierten. Viele von ihnen starben. Unter der Sowjetherrschaft wurde das Ausmaß der durch radioaktive Strahlen verursachten Gesundheitsprobleme systematisch vertuscht.

Ähnliches geschah in China: SARS tauchte in China erstmals im November 2002 auf, doch die chinesischen Regierungsbeamten informierten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erst im Februar 2003 darüber. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die WHO aktiv werden konnte, gab es bereits weltweit über 500 Tote und weitere 2.000 SARS-Fälle. Viele Beschäftigte im Gesundheitswesen der betroffenen Nationen riskierten und verloren ihr Leben, als sie Patienten behandelten und versuchten, die Infektion einzudämmen.

Bei dem Erdbeben im Jahr 2008 in Sichuan verloren 90.000 Menschen das Leben. Es wird geschätzt, dass 9.000 Schulkinder starben, als ihre Klassenzimmer über ihnen zusammenbrachen – wegen einer Bauweise, die nicht den Vorschriften für Schulen entsprach. Als die Eltern für den Tod ihrer Kinder Gerechtigkeit forderten, sperrte das chinesische Regime Erdbeben-Aktivisten ein und verhängte ein Schweigegebot über die Medien.

Da das chinesische Regime alle einheimischen Medien kontrolliert, werden die Fakten häufig von der Öffentlichkeit ferngehalten. Jeder Versuch, die Informationsblockade zu durchbrechen, kann verheerende Folgen haben.

Am 5. März 2002 unterbrachen mehrere Falun-Dafa-Praktizierende aus Changchun das Kabel-TV-Netzwerk in den Städten Changchun und Songyuan. Es gelang ihnen, die Videos „Falun Dafa auf der ganzen Welt“ und „Selbstverbrennung oder inszenierter Betrug“ über das Kabelfernsehen auszustrahlen. Diese Aktion gegen die Hasspropaganda der Regierung wird als das erste Mal betrachtet, dass Falun-Dafa-Praktizierende in China erfolgreich die Medienblockade durchbrochen haben.
Im Zusammenhang mit diesem Verstoß wurden 5.000 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und mindestens sechs von ihnen starben in Polizeigewahrsam. Liu Chengjun, einer der Hauptbeteiligten, starb über ein Jahr danach im Gefängnis, nachdem er brutal gefoltert worden war.

Chinas Große Firewall

Es überrascht nicht, dass das chinesische Regime das Internet als potenzielle Bedrohung ihrer Kontrolle über die Bürger betrachtet. Die Große Firewall Chinas wurde erschaffen, um den Online Content in China zu zensieren. Sie blockiert ausgewählte Websites, filtert Schlüsselwörter aus Suchanzeigen, die von Computern innerhalb Chinas ausgehen, und verlangt von internationalen Online-Suchanbietern, dass sie die Kundeninformationen in China aufbewahren. Wirtschaftsvertreter der USA gaben an: „Chinas Filterung von grenzüberschreitendem Internet-Traffic hat ausländischen Anbietern eine nicht unerhebliche Bürde auferlegt“. [2]

Einer Studie der Harvard Universität zufolge werden mindestens 18.000 Websites in Festlandchina blockiert, darunter zwölf der weltweiten Top-Websites. Websites, die sich auf gewisse politische Themen konzentrieren, werden häufig zensiert. Populäre soziale Websites wie Gmail, Google, YouTube, Facebook und Instagram werden gänzlich blockiert.

Einer der Zwecke der Großen Firewall ist es, die Online-Aktivitäten der Nutzer einzuschränken und zu überwachen. Internetfirmen stehen unter dem Druck, die Übertragung von Informationen zu identifizieren und ihnen vorzubeugen, falls sie vom Regime als unzulässig erachtet werden.

In den vergangenen Jahren versuchten immer mehr Chinesen, an ungefilterte Informationen aus der Außenwelt zu gelangen, indem sie die Internetzensur umgingen. Viele nutzten dazu Software, die sich mit einem Proxy-Server in Übersee verbindet.

Hier ist eine Möglichkeit, um solche Software herunterzuladen:

1. Verwenden Sie einen E-Mail-Account außerhalb Chinas und senden Sie eine E-Mail an freeget.one@gmail.com oder xiazai@upup.info mit irgendeinem Betreff und Inhalt (keine leere E-Mail).

2. Sie werden innerhalb von 10 Minuten eine Antwort mit mehreren Websites erhalten, von denen Sie die Software herunterladen können.

3. Entpacken Sie das Paket und folgen Sie den enthaltenen Anweisungen.


[1] Die Große Firewall Chinas, (so bezeichnet in Anlehnung an die chinesische Mauer)  ist ein Projekt des Ministeriums für Staatssicherheit zur Überwachung und Zensur des Internetverkehrs in China. 

[2] Quelle: http://www.reuters.com/news/technology/article/us-usa-china-trade-internet-idUSKCN0X50RD