63-Jährige aus Sichuan nach acht Jahren Gefängnis freigelassen – nach Jahren der Folter
(Minghui.org) Zhong Yifang, 63, kam im Januar 2017 aus dem Frauengefängnis Longquanyi, Provinz Sichuan, frei, nachdem sie dort acht Jahre lang inhaftiert gewesen war.
Zhong ist Rentnerin. Zuvor hatte sie in der Maschinenfabrik Nr. 2 der Pangang Group Corporation, Stadt Panzhihua, Provinz Sichuan, gearbeitet. 1998 begann sie, Falun Gong zu praktizieren. Sie litt unter einer Reihe von Krankheiten, vor allem unter rheumatoider Arthritis. Als sie Falun Gong praktizierte, erholte sie sich von ihren Krankheiten.
Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, wurde Zhong verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager und in ein Gefängnis gesperrt.
Zu acht Jahren Gefängnis verurteilt
Als Zhong Yifang am 14. Oktober 2009 in die Stadt Panzhihua fuhr, um ihren Personalausweis zu erneuern, wurde sie von Polizisten aus der Polizeistation Jinjiang verhaftet.
Außer Cui Fuli, dem Leiter des Bezirksbüros 610 Renhe, und Yang Xiaohua von der Sicherheitsabteilung von Zhongs ehemaliger Arbeitseinheit kamen ca. zehn Polizisten und durchsuchten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten 2.300 Yuan (ca. 290 €) [1], ohne Zhong darüber zu informieren.
Danach brachte man Zhong zur Vernehmung ins Büro 610 und befragte sie über den Verbleib ihres Laptops. Zhong sagte der Polizei, dass der Laptop an einen unbekannten Käufer verkauft worden sei. Mit dieser Antwort unzufrieden begannen die Beamten, Zhong zu foltern. Sie banden sie auf der sogenannten „Tigerbank“ fest und schlugen mit einer Papierrolle auf ihren Kopf und gegen ihre Schläfen. Dann fesselten sie ihre Hände hinter dem Rücken mit einem Seil und hängten das Seil auf eine Schiene. Sie zogen das Seil hoch, um Zhong allmählich nach oben zu ziehen. Sie verschlossen ihren Mund und die Nase mit einem schmutzigen, feuchten Tuch. Bis 23:00 Uhr verhörten und folterten sie sie. Danach wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Wanyaoshu gebracht.
Zhong wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und am 6. Juli 2010 in das Frauengefängnis von Longquanyi gebracht.
Zwangsarbeit und Injektion mit unbekannten Drogen
Gleich nach ihrer Ankunft im Gefängnis wurde Zhong unter strenge Kontrolle gestellt. Dann musste sie sich nach ungefähr zehn Tagen einer körperlichen Untersuchung unterziehen. Der Gefängnisarzt injizierte ihr ein unbekanntes Medikament und nahm ihr Blut ab, woraufhin sie ohnmächtig wurde.
Drei Monate lang wurde sie in der strengen Kontrolleinheit festgehalten, wo sie auf dem Betonboden schlafen musste. Danach wurde sie gezwungen, harte Arbeit zu leisten. Wenn sie ihr Arbeitspensum nicht schaffte, musste sie drei Tage lang auf dem Flur stehen. Die Wachen benutzten verschiedene Methoden, um sie zu quälen, zum Beispiel musste sie drei Tage lang gebeugt stehen. Wenn sie nicht im 90-Grad-Winkel gebeugt still stehen konnte, wurde sie getreten und angeschrien.
Insgesamt 104 Tage lang bekam sie in den ersten beiden Jahren unbekannte Drogen verabreicht. Ihr wurde dreimal am Tag Blut abgenommen [im 1. Jahr an 49 Tagen; im 2. Jahr an 55 Tagen]. In den darauffolgenden Jahren erfolgte das gleiche Prozedere zweimal im Jahr.
Die Wärter warfen die persönlichen Sachen der Praktizierenden weg. Als Zhong freigelassen wurde, hatte sie nur ihre Unterwäsche an. Eine Gefangene gab ihr heimlich ihren Schlafanzug und einen Pullover, so dass sie das Gefängnis mit Kleidung verlassen konnte.
Der Beginn der Verfolgung und Folter im Jahr 2001
Im April 2001 sprach Zhong mit einem Kollegen darüber, dass sie von mehreren Krankheiten genesen war, weil sie Falun Gong praktizierte. Diese Person zeigte sie bei der örtlichen Polizei an und wurde dafür mit 1.500 Yuan (ca. 190 €) [1] belohnt. Die Mitarbeiter des Büro 610 des Stadtbezirks Renhe durchsuchten ihre Wohnung. Danach brachte man Zhong in das Untersuchungsgefängnis Wanyaoshu.
Im Untersuchungsgefängnis befahl ihr Wärterin Liu, 100-mal in die Hocke zu gehen. Liu befahl den Strafgefangenen, Zhong zu schlagen, ohne sich darum zu kümmern, ob sie Verletzungen davontrug. Außerdem wies sie die Häftlinge an, Zhong 15 Tage lang fast 20 Kilogramm schwere Fußfesseln anzulegen.
Folternachstellung: Tragen von schweren Fußfesseln
Zhong wurde von Chen, Zhang Hongtai und Cui Fuli vom Büro 610 Renhe und dem Büro 610 der Stadt Panzhihua zum Verhör in eine Herberge gebracht. Dort wurden ihr Handschellen angelegt. An den Handschellen wurde sie von 14:30 Uhr bis 09:30 Uhr an einen Metallfenster aufgehängt. Dann wurden ihre beiden Hände hinter dem Rücken gefesselt und sie musste sich drei Stunden lang gebeugt halten. Sie erhielt kein Wasser oder Nahrung, bis sie um Mitternacht in das Untersuchungsgefängnis zurückgebracht wurde.
Einen Monat lang sperrte man sie im Untersuchungsgefängnis ein. Das Untersuchungsgefängnis erpresste von ihrer Schwester 1.000 Yuan (ca. 130 €) [1], bevor sie freigelassen wurde. Drei Wochen später brach die Polizei in Zhongs Wohnung ein, ging aber, als sie um Hilfe rief.
Eineinhalb Jahre Zwangsarbeit
Als Zhong am 18. Juni 2001 zu ihrer ehemaligen Arbeitseinheit ging, um ihre Rente abzuholen, wurde sie verhaftet. Man brachte sie in das Untersuchungsgefängnis Wanyaoshu und kam dann eineinhalb Jahre Zwangsarbeit ins Frauen-Zwangsarbeitslager Nanmushi im Kreis Zizhong, Provinz Sichuan.
Während ihrer Haft zwang man sie zur Einnahme von Medikamenten, die für psychisch kranke Patienten verwendet werden.
Am 18. Oktober 2002 wurde sie aus dem Arbeitslager entlassen.
Vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 wurde sie wieder von der Polizei belästigt. Um zu verhindern, dass sie verhaftet wurde, verließ sie ihre Heimatstadt. Als sie 2009 zurückkehrte, um ihren Personalausweis zu erneuern, wurde sie verhaftet und zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €
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