Bereit, wie jener kleine Mönch zu werden

(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Da meine Eltern mich während meiner Kindheit selten anwiesen, Haushaltsarbeiten oder diverse Mühen auf mich zu nehmen, war ich an Bequemlichkeit gewöhnt und es mangelte mir in meinem Leben an Fleiß.

Weil ich in der Schule und am Arbeitsplatz „die Schlaue“ war, entwickelte ich allmählich ein raffiniertes, herablassendes Wesen. Dadurch erlebte ich selten irgendwelche Verluste bei meinen persönlichen Interessen – etwas, worauf ich sehr stolz war. Später, als ich dann Falun Dafa praktizierte, führte diese Mentalität dazu, dass ich in meiner Kultivierung nicht geerdet war. Ständig suchte ich nach Abkürzungen, wenn ich die drei Dinge tat. Obwohl ich jeden Tag die Bücher las, betrachtete ich Kultivierung mit menschlicher Einstellung und es gelang mir nicht, die wahre Bedeutung des Fa zu erfassen.

Eines Nachts hatte ich einen lebhaften Traum, in dem ich mit einer Gruppe buntgekleideter Feen in einem Teich war. Wir standen im Teich, wuschen und reinigten uns und schauten nach innen auf unsere Eigensinne.

Die Feen sagten zu mir: „Wir müssen unsere Körper waschen und läutern, so dass wir, wenn es an der Zeit ist, in den Himmel zurückzukehren, schweben und davonfliegen können.“

Ich versuchte dann einige Male zu fliegen, doch es klappte nicht.

Als ich dann meinen Kultivierungszustand betrachtete, erkannte ich, dass ich mich so danach sehnte, mit dem Meister heimzukehren; aber in meinem Herzen hatte ich noch viele große Eigensinne. Wenn meine menschlichen Gefühle verletzt wurden, quälte mich das und ich wehrte mich gegen die Mühen und Widerwärtigkeiten, was mich weiter an die menschliche Welt von Ruhm, Eigennutz und Emotionen fesselte.

In einem neuen Umfeld versteckte menschliche Anschauungen aufgedeckt

Ich arbeitete als Verkäuferin in einem Warenhaus. Bei diesem ziemlich leichten Job konnte ich das Fa auswendig lernen und rezitieren, am Arbeitsplatz aufrichtige Gedanken aussenden und nach der Arbeit an Falun-Dafa-Aktivitäten teilnehmen. Ich ging regelmäßig zu zwei Fa-Lerngruppen. Mein Arbeitsumfeld war meistens harmonisch; kleinere Konflikte hier und da mit Kolleginnen bereiteten mir keine großen Schwierigkeiten. Ich betrachtete mich als fleißig in meiner Kultivierung und machte es mir in meinem Umfeld bequem.

Anfang 2016 verlor ich plötzlich meinen Job, als das Warenhaus wegen zu geringer Profite geschlossen wurde. Wegen meiner Tendenz, schwierigen Situationen auszuweichen und es mir bequem zu machen, konnte ich trotz der Tatsache, dass ich jung war und eine vernünftige Ausbildung hatte, keinen Job finden.

Eine Mitpraktizierende hatte eine eigene Firma, die damals jemanden einstellte. Sie arrangierte für mich, in ihrem Betrieb zu arbeiten und Computerdaten zu erfassen. Diese neue Tätigkeit verlangte ausgezeichnete Schreibfertigkeiten und Kenntnisse in der Gestaltung unterschiedlicher elektronischer Formblätter. Obwohl ich über Grundkenntnisse am Computer verfügte, musste ich die meisten Dinge von Grund auf lernen.

Die Beziehung zwischen meinen Kolleginnen war nicht so locker wie zuvor. Die Leute waren feindselig und beobachteten genau den Arbeitsablauf der anderen, was von Zeit zu Zeit Konflikte auslöste. Sie waren auch materialistisch und gaben viel Zeit und Geld für Essen, Trinken und Unterhaltung aus. Weil ich anders war und es ihnen nicht gleichtat, fanden sie ständig Fehler bei mir und griffen mich mit abfälligen Worten und Anspielungen an.

Was den Umgang mit Kunden anbelangte, war ich mit ihrem Stil nicht vertraut; ich war zutiefst von der Kultur der Kommunistischen Partei geprägt. Musste aber entgegenkommend sein und mich den unterschiedlichen Anforderungen der Firma an meine berufliche Rolle unterordnen.

Bisweilen beklagte ich mich bei meiner Mitpraktizierenden, aber sie sagte immer, ich solle nach innen schauen, was mir das Gefühl gab, ungerecht behandelt zu werden. Wie ich es auch versuchte, war ich aber nicht in der Lage, die hohen Erwartungen zu erfüllen und so entwickelte sich Groll und Feindseligkeit gegen diese Praktizierende. Dies verursachte auch eine Kluft und Trennung in unserer örtlichen Praktizierenden-Gruppe. Andere Praktizierende bemerkten meine Situation, wussten aber nicht, wie sie helfen könnten.

Gleichzeitig gab es auch in meiner Familie einige Veränderungen. Meine jüngere Schwester und ich praktizierten beide, lebten und arbeiteten aber entfernt von zu Hause. Wir hatten genügend Zeit und Energie, um nach der Arbeit die drei Dinge gut zu machen. Als unsere Eltern älter wurden und mehr Fürsorge benötigten, zogen sie zu uns um. Das hieß zusätzliche Zeit und Mühe für ihre Versorgung aufzuwenden. Ich dachte, ich hätte eine Menge Opfer auf mich genommen, sie aber waren immer unzufrieden, wie ich für sie sorgte.

Wenn meine frühere Kultivierungsumgebung wie „Kultivierung in einem Tempel war“, glich mein jetziges Umfeld eher, „wie in der Gesellschaft umherzuwandern“. Angesichts von Konflikten und Druck in unterschiedlichen Aspekten meines Lebens, mühte ich mich ab, ohne viel Erfolg zu haben. Ich meinte, ich würde mich fleißig bemühen und vorankommen, die Menschen in meiner Umgebung schienen davon aber nicht beeindruckt zu sein. Ich fühlte mich angespannt und hatte großen Kummer.

Die Wurzeln meiner Eigensinne ausgraben

Das neue Umfeld deckte viele meiner versteckten menschlichen Anschauungen und Eigensinne auf, die ich seit langer Zeit hatte. Es half mir zu erkennen, dass meine Kultivierungsgrundlage nicht solide war, so dass ich mich leicht von einer Menge Probleme unterkriegen ließ. Ich schaute dauernd nach innen, konnte aber die Wurzeln meiner Eigensinne nicht finden.

Einmal beim Fa-Lernen in der Gruppe am Freitag erzählte eine Mitpraktizierende einen Traum. In dem Traum sagte jemand zu ihr: „Du hast bei Aktivitäten zur Fa-Bestätigung zu wenig getan“. Eigentlich war sie sehr fleißig bei ihrer Kultivierung und sehr strikt mit sich. Nie ließ sie beim Fa-Lernen nach, half immer ihren Mitpraktizierenden und brachte persönliche Opfer für die Errettung von Lebewesen.

Ihre Tochter machte ihr Mut: „Du kannst es noch besser machen“, sagte sie zu ihrer Mutter.

Wie aus heiterem Himmel erkannte ich, mein Hauptproblem war, dass ich meine menschlichen Anschauungen noch nicht verändert hatte. Ich hatte immer das Gefühl, genügend getan und geopfert zu haben und so war ich nicht bereit, noch einen Schritt weiter zu gehen. Die Wurzel dessen war meine Vorstellung vom Selbst und meine egoistische Haltung.

Ich hatte mir selbst Grenzen gesetzt, mich hinsichtlich meiner Verantwortlichkeit bei der Arbeit und bei der Kultivierung eingeschränkt und auch bei den Maßstäben, mit denen ich mich beurteilte. Deshalb hatte ich die Anforderungen des Fa nicht erfüllt. Diese Begrenzungen resultierten aus dem Charakter des alten Universums: dem Egoismus. Obwohl ich die drei Dinge getan hatte, konnte ich nicht mehr weiter vorankommen und die mir selbst gesetzten Begrenzungen durchbrechen.

Der Meister lehrte uns:

„Aufgrund des Leidens fühlt man sich unwohl, sodass sich der Widerstand gegen das Leiden unbewusst bei einem Menschen entwickelt, dabei hat man das Ziel, etwas glücklicher zu leben. Denn das Streben nach Glück wird bei den Menschen dazu führen, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie sie möglichst nicht verletzt werden, wie sie ein gutes Leben führen können, wie sie aus der Gesellschaft etwas herausragen können, wie sie Erfolg haben, mehr erreichen und zu den Stärkeren gehören können usw. Während diese Erfahrungen gesammelt werden, sind nun einmal die Anschauungen über das Leben entstanden. Diese Erfahrungen wiederum führen dazu, dass die Anschauungen in der Praxis gefestigt werden.“ (Li Hongzhi, Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08. Oktober 2005)

Wegen meiner Faulheit, meiner Arroganz und meiner Bequemlichkeit, versuchte ich, Mühen zu vermeiden; wegen meiner Schläue und Neigung, Abkürzungen zu nehmen, tendierte ich nicht dazu Schwierigkeiten entgegenzutreten; wegen meines Kampfgeistes und meines Neides erlitt ich selten Verluste. Und so widersetzte ich mich, wenn es Konflikte und Leiden gab, hatte das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden und nahm es denen übel, die mir die Schwierigkeiten bereiteten. Ich versuchte tatsächlich, einige großartige Chancen zur Verbesserung zu meiden.

Bereit, wie jener kleine Mönch zu werden

Der Meister lehrte uns:

„In Wirklichkeit sind die Grundsätze der menschlichen Gesellschaft im Kosmos umgekehrt. Wenn ein Mensch Schwierigkeiten und Leiden hat, dient das dazu, Karma zu begleichen, damit man eine glückliche Zukunft haben kann. Ein Kultivierender soll sich eben nach den rechtschaffenen Grundsätzen kultivieren. Schwierigkeiten und Leiden zu ertragen ist eine große und gute Gelegenheit, Karma zu beseitigen, Sünden zu beseitigen, den menschlichen Körper zu reinigen, den geistigen Horizont zu erhöhen und auf eine höhere Ebene zu kommen. Das ist eine sehr gute Sache und gehört zu den rechtschaffenen Grundsätzen. Aber in der Praxis der Kultivierung, wenn es Leiden gibt, wenn die Konflikte ans Herz gehen, besonders wenn die festen Anschauungen berührt werden, kann man den Pass trotzdem nur sehr schwer überwinden. Man weiß sogar, dass das eindeutig eine Prüfung ist, und kann trotzdem den Eigensinn nicht loslassen. Besonders für die Dafa-Jünger, die sich in dieser sogenannten realistischen Gesellschaft kultivieren, die voller Verführungen ist, ist es umso schwieriger, die Anschauungen zu ändern, das ist aber auch umso wichtiger. (Li Hongzhi, ebenda)

Ich sah ein, dass ich in all diesen Jahren falsch gelegen hatte. Ich hatte jeden Tag nur dem Anschein nach das Fa gelernt, die wirkliche Bedeutung des Fa jedoch nicht verstanden. Ich habe alle meine Probleme nur aus der Sicht eines alltäglichen Menschen betrachtet. Ich hatte mich in meiner Kultivierung für lange Zeit auf einer Ebene eingependelt, ohne viele Durchbrüche auf höhere Ebenen zu schaffen; ich betrachtete meine Konflikte und Probleme nicht als Chancen, mich zu erhöhen und meine Eigensinne aufzulösen. Ich hatte mein Kultivierungsumfeld nicht geachtet.

Der Meister sagt:

„Wie viel Leiden der Mensch erträgt – ihrer Ansicht nach ist es umso besser, je mehr der Mensch leidet, umso schneller wird die Schuld beglichen, genauso denken sie.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 244)

„Der kleine Mönch arbeitete hart und ertrug viele Leiden, daher konnte er sein Karma schnell begleichen und schnell zur Erleuchtung kommen, eines Tages ist er vielleicht plötzlich zur Öffnung der Kultivierungsenergie gekommen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 431 )

In “Das Herz leiden lassen“ lehrt uns der Meister:„Vollendung, Buddhafrucht erhalten,Bitternis ertragen für Freude halten.“(Li Hongzhi, Das Herz leiden lassen, 17.12.1976 in Hong Yin I)

Viele Male hat uns der Meister im Fa veranschaulicht, dass eine „dumme Person am klügsten ist“. Ich schäme mich so, dass ich mir etwas darauf einbildete, schlau zu sein; paradoxerweise war ich in der Kultivierung die wirkliche Närrin.

Der Meister sagte auch:

„Wenn ihr die menschlichen Prinzipien nicht ändern wollt, die schon seit Jahrtausenden in euren Knochen eingeprägt sind, könnt ihr die menschliche Schale auf der Oberfläche nicht abschütteln und die Vollendung nicht erlangen.“ (Li Hongzhi, Wachsame Worte, 10.09.1996, in: Essentielles für weiter Fortschritte I)

„Wenn ihr alle das Fa von Herzen erkennt, verkörpert es erst das Fa mit grenzenloser Kraft - und das mächtige Fofa wird in der Menschenwelt wieder offenbar!“ Li Hongzhi, ebenda)

Was der Meister uns lehrte und uns gab, ist das Beste. Daher habe ich mich entschieden, künftig wie jener kleine Mönch zu werden, meine menschlichen Anschauungen zu ändern und mich von der egoistischen Natur des alten Universums zu lösen.