Eigensinne loslassen und bedingungslos nach innen schauen
(Minghui.org) Ming (Deckname) und ich gehen seit drei Jahren in die ländlichen Gegenden, um mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen. In diesen Jahren habe ich viele Eigensinne gefunden und würde gerne ein paar Geschichten darüber erzählen, wie ich auf die Eigensinne aufmerksam geworden bin.
Verständnis für andere
Im vergangenen Frühjahr gingen Ming und ich in ein Dorf, um dort Transparente mit Informationen über Falun Dafa aufzuhängen. Jedes Mal, wenn ich einen Vorschlag machte, wo wir eins hinhängen könnten, damit viele Leute es sehen könnten, ignorierte Ming meine Worte und wählte stattdessen einen unscheinbaren Ort. Ich spürte, dass sie keine starken aufrichtigen Gedanken hatte und ängstlich war. Allmählich begann ich, Abneigung gegen sie zu entwickeln.
Als ich später zuhause das Fa lernte und nach innen schaute, fand ich meine Eigensinne. Ich erkannte, dass ich es war, die nicht mit Ming kooperierte. Unser Lehrer beschuldigt die Praktizierenden nicht oder hegt Abneigung gegen sie, wenn sie Fehler gemacht haben. Wie kann ich meine Mitpraktizierenden verachten?
Um weitere Missverständnisse zu beseitigen, fragte ich Ming beim nächsten Treffen nach dem Grund, warum sie so unscheinbare Plätze für die Transparente ausgesucht hatte. Sie meinte, dass die Transparente nicht so schnell abgenommen werden, wenn sie an unauffälligen Orten hängen. Anders sei es jedoch, wenn sie an Orten mit viel Verkehr hängen. Auf diese Weise würde es weniger Aufmerksamkeit auf unsere Bemühungen lenken, die Menschen über die wahren Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung zu informieren. Sie sagte weiter, dass diejenigen, die eine Schicksalsverbindung haben, die Transparente sehen, egal wo sie hängen.
Eigensinne beseitigen und mit anderen kooperieren
Kürzlich ging ich spät abends los, um Materialien über Falun Dafa zu verteilen. Normalerweise begleitet mich nur Ming, aber manchmal schließen sich uns auch weitere Praktizierende an.
Zusammen hängen wir Plakate mit Informationen über Dafa auf und entfernen die Plakate, die vom lokalen Büro 610 aufgestellt wurden, um Dafa zu verleumden. Da bemerkten wir, dass das Büro 610 an mehreren Stellen große Schautafeln aufgestellt hatte.
Wenn wir die Dafa-Plakate aufhängen, leuchte ich mit meinem Motorradscheinwerfer auf meine Mitpraktizierenden, damit diese die Plakate besser anbringen können. Ming bat mich oft, das Licht nicht direkt auf sie zu richten. Das machte mich wütend und ich dachte, dass sie starke Angst hatte.
Eines Tages wurde es mir zu viel und ich dachte darüber nach, nicht länger mit Ming zu kooperieren und stattdessen lieber mit Praktizierenden zusammenzuarbeiten, die tagsüber mit den Menschen über die wahren Begebenheiten von Falun Dafa sprachen.
Später beruhigte ich mich wieder und schaute nach innen. Ich erkannte, dass nicht viele Leute in unserer Gruppe in der Lage sind, nachts rauszugehen. Außerdem bin ich jung und sollte die Verantwortung übernehmen, die verleumdenden Plakate zu entfernen und die Informationsmaterialien zur Aufklärung der Lügen über Dafa zu verteilen. Es ist für zwei Frauen nicht einfach, diese Aufgabe auszuführen, da wir jede Nacht mehr als 62 Meilen zurücklegen. Es ist auch anstrengend, ständig vom Motorrad auf- und abzusteigen.
Schließlich fand ich meine Eigensinne. Ich konnte keine Kritik annehmen, geschweige denn aus dieser lernen. Stattdessen wollte ich nur gelobt werden. Mir ist bewusst, dass die alten Mächte meine Lücken ausnutzen werden, wenn ich mich nicht sofort korrigiere. Ich bin meinen Mitpraktizierenden dankbar dafür, dass sie mich auf meine Lücken hinwiesen und dass ich mich dadurch verbessern konnte.
Bedingungslos nach innen schauen
Weiter erkannte ich, dass ich nicht auf die Wahl meiner Worte achtete, als ich immer wieder sagte, dass Ming Angst hätte.
Der Lehrer sagte:
„Es gibt zum Beispiel Konflikte zwischen den Menschen: Du bist gut, er ist schlecht oder du hast dich gut kultiviert und er nicht. All dies sind an sich schon Konflikte. Reden wir nun vom Allgemeinen, wie zum Beispiel: Ich will das und das machen, jetzt soll diese Sache so oder so gemacht werden, schon kann jemand unabsichtlich verletzt worden sein.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 512)
Sich zu kultivieren, heißt, bedingungslos nach innen zu schauen. Wenn wir Probleme bei anderen sehen, sollten wir ebenfalls nach innen schauen, so als ob wir selbst diese Probleme haben. Auf diese Weise können die Praktizierenden einen Körper bilden und die Dinge gut machen.
Einmal gingen zwei Praktizierende mit mir in umliegende Dörfer, um Informationsmaterial über Dafa zu verteilen. Ich sagte ihnen vorher, dass wir auf dem Rückweg in bestimmten Gegenden Materialien verteilen würden. Einer von ihnen hörte jedoch nicht auf, bereits auf dem Hinweg die Materialien an diesen Orten zu verteilen.
In einer dieser Gegenden, in der wir die Informationsmaterialien verteilt hatten, sah ich einen jungen Mann, der mit seinem Handy telefonierte. Ich hatte sofort einen negativen Gedanken und war überzeugt, dass er uns an die Behörden meldete.
Ich wusste, dass dieser Gedanke nicht richtig war, und versuchte, ihn sofort zu beseitigen. „Was wir tun, ist das Beste und niemand sollte uns dabei stören“, sagte ich mir. Nachdem wir weitergegangen waren, hörten wir plötzlich die Sirene eines Polizeiwagens.
Nervosität und Besorgnis stieg in mir auf. Ich dachte: „Es kann nicht sein, dass die Polizei gekommen ist, weil der junge Mann uns gemeldet hat. Das ist eine Täuschung. Die Polizei hätte nicht innerhalb einer halben Stunde hier zu uns raus aufs Land kommen können, selbst wenn der junge Mann sie angerufen hätte.“ Mit diesen Gedanken kam ich zur Ruhe. Ich beseitigte meine Angst und fuhr mit dem Verteilen der Materialen fort.
Schließlich kam weder ein Polizeiauto auf uns zu noch war irgendwo eines zu sehen. Ich verstand, dass der Lehrer die Situation genutzt hatte, um meine Angst aufzudecken, damit ich sie beseitigen konnte.
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