Minghui-Bericht: 271 Falun-Dafa-Praktizierende im September 2018 verhaftet

(Minghui.org) Am 24. September fand das Mittherbstfest 2018 statt. In China wird dieser auch als Mondfest bekannte Feiertag mit der ganzen Familien zusammen begangen. Für unzählige Falun-Dafa-Praktizierende in China war es jedoch das 20. Mittherbstfest, das sie im Elend verbringen mussten, seitdem die KP Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat.

Nicht nur, dass sich viele Praktizierende nicht in der Lage sehen, ihren Kultivierungsweg ungehindert zu gehen, sondern sie sind auch weiterhin wegen ihres Glaubens mit Festnahmen, willkürlichen Inhaftierungen und Folterungen konfrontiert. Beispielsweise setzten die Behörden einer Frau in der Provinz Hebei eine Frist, bis wann sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben sollte. Als sie sich weigerte, wurde sie verhaftet und ist seitdem in Haft.

Im September führte die Polizei Massenverhaftungen von Falun-Dafa-Praktizierenden durch, um die Quoten des kommunistischen Regimes für die Niederschlagung von „Bandenaktivitäten" zu erfüllen. Insgesamt wurden 271 Praktizierende verhaftet, von denen 165 zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in Gefangenschaft waren, 159 Praktizierende wurden schikaniert.

Einer der betroffenen Praktizierenden war 91 Jahre alt. Viele der Praktizierenden wurden während der Verhaftung und/oder der anschließenden Internierung misshandelt. Einigen wurde ohne ihre Zustimmung und ohne Angabe von Gründen Blut abgenommen. Außerdem erpresste die Polizei von elf Praktizierenden insgesamt 34.846 Yuan. (Das sind umgerechnet ca. 4.444 Euro.) [1]

Die Verhaftungen und Schikanen fanden in 26 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten statt. Die meisten Verhaftungen gab es in der Provinz Shandong (94), gefolgt von Jilin (35), Hebei (22) und Liaoning (18). Die höchste Anzahl von Schikanen wurde aus der Provinz Sichuan (30) gemeldet, gefolgt von Shandong (21), Hebei (19) und Jilin (14).

Anzahl der verhafteten und schikanierten Praktizierenden aufgeteilt auf Provinzen

Darüber hinaus wurden im September 77 Praktizierende zu Gefängnisstrafen und Geldbußen von insgesamt 220.000 Yuan (umgerechnet ca. 28.060 Euro) verurteilt.

Frau erhält Frist für den Verzicht auf ihren Glauben, aus Protest tritt sie nach Verhaftung in Hungerstreik

Nach ihrer Verhaftung am 19. September 2018 führte Yang Lin mehr als zehn Tage lang einen Hungerstreik in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Provinz Hebei durch. Es wurde berichtet, dass sie vor kurzem angefangen hat, wieder Nahrung aufzunehmen. Über ihren derzeitigen körperlichen Zustand ist nichts bekannt. Außerdem ist nicht klar, ob bei ihr eine Zwangsernährung durchgeführt wurde.

Die zwischen 40 und 50 Jahre alte Yang ist Angestellte eines staatlichen Energieunternehmens in Shijiazhuang, Provinz Hebei. Seit März 2018 drängten Agenten des Büros 610 und des örtlichen Straßenkomitees sie, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Die Agenten bedrängten auch ihren Vorgesetzten am Arbeitsplatz. Dieser setzte Yang am 13. August eine zweitägige Frist, bis zu der sie ihren Glauben aufgeben müsse. Wenn nicht, habe sie mit schweren Strafen zu rechnen. Ihr Vorgesetzter erzählte ihr auch, dass die Behörden zwei Falun-Dafa-Praktizierende in dem Unternehmen im Bezirk Xinhua ins Visier genommen hätten. Yang sei eine von ihnen.

Yang versuchte, ihrem Vorgesetzten die Zusammenhänge der Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime zu erklären. Er aber wiederholte nur, dass das Unternehmen unter großem Druck von höheren Instanzen stehe.

Yang erklärte, dass sie ihren Glauben nicht aufgeben werde.

Einen Monat später, am 19. September 2018, kamen drei Zivilbeamte an ihren Arbeitsplatz und nahmen sie in ihrem Büro fest. Sie wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Hebei gebracht und ist seitdem dort inhaftiert.

Zehn Verhaftungen in acht Tagen

Mindestens zehn Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Zhaoyuan, Provinz Shandong wurden im September 2018 innerhalb von acht Tagen verhaftet.

Am 4. September wurden die Männer Wang Xinrong und Sun Yaoxiang aus der Gemeinde Zhangxing festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Yantai gesperrt, Suns Wohnung durchsucht. Die Praktizierende Wang Xuefen aus der Gemeinde Jinling wurde ebenfalls am selben Tag verhaftet und erhielt 15 Tage Administrativhaft.

Am 6. September verhaftete man drei weibliche Praktizierende: Liu Shumin aus der Gemeinde Jinling, Yan Xuefen aus der Gemeinde Biguo und Zhang Shuping aus dem Dorf Beiguanxi.

Am 8. September verhaftete man Jiang Qingzhi in ihrem Schweinezuchtbetrieb. Polizisten durchsuchten außerdem ihre Wohnung. Sie wird nun im Untersuchungsgefängnis Yantai festgehalten. Nach Angaben ihrer Familie, die sich am 17. September um ihre Freilassung bemühte, teilte die Polizei ihnen mit, dass sie ihren Fall dem Staatsanwalt übergeben habe.

Eine weitere Praktizierende, Liu Shuqin, 73, wurde am 8. September gegen Mittag von der Polizei schikaniert. Polizisten brachten sie gewaltsam zur Polizeistation, nahmen eine Blutprobe und ihre Fingerabdrücke und machten Fotos von ihr. Sie musste 2.000 Yuan (umgerechnet 240 Euro) Kaution bezahlen, bevor sie freigelassen wurde.

Am 11. September verhaftete man die Männer Li Wende und Song Jianwen aus der Gemeinde Linglong und durchsuchte ihre Wohnungen.

Ältere Praktizierende nicht ausgenommen

Li Peigao, 81, ist Einwohner der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Er wurde am 15. September 2018 um 14.00 Uhr verhaftet, nachdem er wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien angezeigt worden war. Man brachte ihn nach Hause, wo die Polizei seine Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmte. Erst um 1:00 Uhr des folgenden Tages ließen sie ihn frei. Die Polizei kehrte jedoch drei Tage später zurück, um Li zu Hause zu schikanieren.

Yu Jiachuan, 91, ist Einwohner der Stadt Qinhuangdao, Provinz Shandong. Er war am 25. Juli 2018 zu Hause, als zwei Beamte der Polizeiwache Haiyang auftauchten, um ihn zu schikanieren. Sie fragten, ob er noch Falun Dafa praktiziere. Sein Sohn antwortete, dass er seinen Vater nicht bei den Falun-Dafa-Übungen gesehen habe. Die Polizei fotografierte dann den alten Mann ohne Angabe von Gründen.

Li und Yu waren nicht die einzigen Senioren, die sich weigerten, auf Falun Dafa zu verzichten. Mehr als zwei Dutzend andere Praktizierende, die kürzlich verhaftet oder schikaniert wurden, sind über 70 Jahre alt.

Praktizierende in Haft misshandelt

Mu Junkui (m) und Zhang Yumei (w) sind Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Changchun, Provinz Jilin. Mu wurde am 7. September 2018 kurz nach 8 Uhr auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Zur gleichen Zeit wurde auch Zhang, eine seiner Mitarbeiterinnen, verhaftet.

He Wei, der Leiter der Staatssicherheit im Kreis Kuancheng, schlug Mu brutal auf den Kopf und ins Gesicht. Während einer körperlichen Untersuchung schlug der Polizist Yang Guang Mu und legte ihm die Handschellen so eng an, dass seine Handgelenke aufschwollen. Yang schlug Zhang auch mehrmals ins Gesicht und schrie: „Ich bin Yang Guang. Verklag mich, wenn du es wagst!“

Gewaltsame Blutentnahmen

Einige Praktizierende mussten ohne Angabe von Gründen Blutproben abgeben. Als Li Fei, eine um die 40 Jahre alte Praktizierende aus Tianjin, am 3. September 2018 auf dem Weg zur Arbeit war, hielt ein Polizist sie in der Nähe ihres Hauses an. Nachdem er ihre Identität festgestellt hatte, zwang der Beamte sie in einen Polizeiwagen.

Ein Beamter auf der Polizeistation Banchang Straße wollte sie verhören. Er verlangte jedoch von ihr, zuerst eine Blutprobe und ihren Fingerabdruck zu geben. Li weigerte sich. Die Beamten versuchten es mehrmals, scheiterten aber. Am Ende brachten sie sie in einen anderen Raum. Dort hielten zwei Polizisten ihre Arme und ein Zivilbeamter ihre Beine fest.

Ein Arzt nahm ihr fünf Röhren Blut ab, so dass sie schwindlig und schwach zurückblieb. Eine weitere Röhre Blut wurde zu einem späteren Zeitpunkt gewaltsam entnommen.

Vater verhaftet, nachdem sich seine Tochter für den NTDTV-Gesangswettbewerb angemeldet hat

Offenbar wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, um zu verhindern, dass sich Praktizierende an Aktivitäten im Ausland beteiligten. Song Sijuan ist die Tochter des Falun-Dafa-Praktizierenden Song Xiandong aus der Inneren Mongolei. Sie meldete sich im Juli 2018 telefonisch zur Teilnahme am 7. Internationalen Chinesischen Gesangswettbewerb an. Dieser Wettbewerb wird vom NTD Fernsehen veranstaltet, einem New Yorker Sender, der für seine Berichterstattung mit unzensierten Nachrichten über China, einschließlich der Verfolgung von Falun Dafa, bekannt ist.

Song wurde zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen und sollte am 26. September nach New York fliegen, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Am Tag vor ihrer Abreise brachen Polizisten aus der Stadt Chifeng in die Wohnung ihrer Eltern ein und verhafteten ihren Vater. Song und ihre Mutter waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause.

Die Beamten durchsuchten auch Songs Wohnung und beschlagnahmten ihre Reisedokumente für die Auslandsreise. Die Polizei entsandte eine große Anzahl von Polizisten, um Song und ihre Mutter aufzuspüren.

Polizei schaltet Strom zum Haus einer Praktizierenden ab

Li Zhenlian aus der Stadt Taian, Provinz Shandong, wurde am 10. September von der Polizei schikaniert.

Als Polizeibeamte morgens zu ihrer Wohnung kamen, öffnete Li die Tür nicht. Am Nachmittag unterbrach ein Polizist die Stromversorgung ihres Hauses und setzte sich über Nacht in ein Fahrzeug in der Nähe, um sie zu beobachten.

Als Li später am selben Tag einen Elektriker anrief und den Strom wieder anschließen ließ, unterbrach der Beamte den Strom erneut. Als sie vom Elektriker hörte, dass der Schaltschrank beschädigt worden war, sprach Li mit der Polizei durch das Fenster und sagte, dass sie rechtliche Schritte gegen sie unternehmen werde.

Obwohl die Beamten die Elektrizität wiederherstellten, schickten sie ihr eine Meldung über ihre Freilassung auf Bewährung. Als Li sich weigerte, dieses Papier zu unterschreiben, bat die Polizei jemanden im Nachbarschaftsbüro, es zu unterschreiben.

Polizei fährt über 2.600 Kilometer, um eine Praktizierende zu schikanieren

Zwei Polizisten reisten mehr als 2.600 Kilometer, um eine Praktizierenden zu schikanieren. Am 18. September, sechs Tage vor dem Mittherbstfest, besuchten zwei Beamte Wang Xiangling in der Stadt Guiyang, Provinz Guizhou.

Die Polizei kam aus Wangs Heimatstadt Chifeng in der Inneren Mongolei, wo sie wiederholt wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden war. Später war sie nach Guizhou gezogen, wo sie nun erleben musste, dass die Polizei aus ihrer Heimatstadt sie bis dorthin verfolgte. Die Polizisten wollten einen Videoclip von ihr aufnehmen. Sie sagten, dass das von den Vorgesetzten gefordert worden sei, um so Wangs Standort und Zustand zu bestätigen.

Frühere Berichte:

Traurige Bilanz im August 2018: Insgesamt 310 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und Hunderte schikaniert

Neue Verhaftungswelle gegen Falun-Dafa-Praktizierende: 478 verhaftet und 112 von Behörden schikaniert

Provinz Hebei: Kampagne „An die Türen klopfen“ – über 200 Personen befragt und deren persönliche Daten gesammelt

Shulan, Provinz Jilin: 12 Falun-Dafa-Praktizierende in einer Nacht verhaftet

Polizei wütet in Provinz Liaoning: 47 Festnahmen in nur zwei Tagen


[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.