„Brief aus Masanjia“ –Filmvorführung im Europäischen Parlament

(Minghui.org) Am 4. Dezember fand im Europäischen Parlament eine Vorführung des Films „Brief aus Masanjia“ statt. Vertreter internationaler Menschenrechtsorganisationen, der Gesellschaft für die Vereinten Nationen und der Medien nahmen an der Veranstaltung teil. Das Mitglied des Europäischen Parlaments aus der Tschechischen Republik Tomas Zdechovsky leitete die Veranstaltung.

„Brief aus Masanjia“ (Letter From Masanjia) ist ein Dokumentarfilm über einen handschriftlichen Brief aus dem berüchtigten chinesischen Arbeitslager Masanjia. Vor einigen Jahren entdeckte ihn Julie Keith in Oregon in einer Halloween-Spielzeugschachtel. Sie hatte die Schachtel in einem Kmart-Shop gekauft. Geschrieben hatte ihn Sun Yi, der im Arbeitslager Masanjia Spielzeug machen musste und gefoltert wurde. Sein „Verbrechen“ war, dass er Falun Dafa [1] praktizierte.

Sun Yi mit seinem Brief, den er im Arbeitslager Masanjia geschrieben hat (Flying Cloud Productions).

Der EU-Abgeordnete Tomas Zdechovsky leitet am 4. Dezember 2018 die Vorführung des Films „Brief aus Masanjia“. Die Diskussionsteilnehmer (v.l.n.r.): Regisseur des Films Leon Lee, der EU-Abgeordnete Tomas Zdechovsky sowie Willy Fautré, Leiter und Mitbegründer von Human Rights Without Frontiers.

EU-Abgeordneter Tomas Zdechovsky: Der Film enthüllt ein genaueres Bild von China

Der Abgeordnete Tomas Zdechovsky kommt aus der Tschechischen Republik. Sein Großvater war in einem Konzentrationslager eingesperrt gewesen. Mehrere seiner Familienmitglieder waren dort ums Leben gekommen. Er hatte „Brief aus Masanjia“ schon vor dieser Vorführung gesehen. Er leitete die Veranstaltung, um den Menschen zu helfen, ein genaueres Bild von China zu bekommen.

Er erklärte, dass der Film die dunkle Seite der chinesischen Gesellschaft unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei anschaulich und umfassend aufzeige. Der Film offenbare, wie die Partei so viele chinesische Bürger unterdrücke. Am meisten davon betroffen seien diejenigen, die einer Religion angehören – wie zum Beispiel Falun Dafa.

Er lobte Sun Yi für seinen Mut und sagte, dass er persönlich am meisten von der Unterstützung durch Suns Frau berührt worden sei. Er könne sich vorstellen, wie schwierig es für seine Familie gewesen sei. Ein Höhepunkt sei für ihn auch der Teil gewesen, in dem Sun die Amerikanerin (Julie Keith) traf, die seinen Brief in der Halloween-Schachtel gefunden hatte.

Zdechovsky hatte die Entschließung des Europäischen Parlaments vom Dezember 2013 gegen den Organraub in China mit unterstützt. „Wir brauchen einen offenen Dialog mit China über diese Probleme. Eines der Probleme war und ist der Organraub. Wir dürfen unsere offenen Dialoge nicht beenden. Wir können nicht sagen, dass dieses Problem nicht existiert.“

„Ich denke, der Kommunismus hat keine Zukunft, nicht mehr“, fügte er hinzu. „Wir haben das in Europa erlebt. In den postkommunistischen Ländern geht es mit dem Kommunismus mehr und mehr bergab ... Wenn ich sehe, was sie bei den Massakern und mit den Katholiken, Falun-Dafa-Praktizierenden und anderen Religionsgemeinschaften gemacht haben, das ist absolut inakzeptabel!“

Willy Fautré: Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um die Verfolgung aufzudecken

Willy Fautré ist Leiter und Mitbegründer von Human Rights Without Frontiers [2]. „Brief aus Masanjia“ sei ein sehr bewegender Film, sagte er. Solche Informationen sollten seiner Meinung nach in größerem Umfang offengelegt werden.

„Ich denke, es ist wichtig, die Realität über China in einer solchen Institution zu zeigen. Hier sind 28 Mitgliedstaaten präsent. Sie können die Informationen, die wir hervorheben wollen, aufnehmen und sie sichtbarer machen. Es müssen unbedingt Schritte unternommen werden, um das Problem der Unterdrückung und des diktatorischen Regimes in China zu lösen.“

Mitglied der Gesellschaft für die Vereinten Nationen: „Nein“ zur Verfolgung

Kurt Nielsen ist Mitglied der dänischen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Er war zu einer Konferenz in der Stadt und nutzte die Gelegenheit, sich den Film anzusehen. Er sagte, er habe bis dahin nicht viel über Falun Dafa gewusst. Er sei sehr berührt von dem Glauben, den Sun Yi bewiesen habe.

„Ich mochte den Film, aber es ist eine schreckliche Geschichte! Wir müssen unsere Meinung sagen. Man muss ein Gewissen haben. Menschenrechte sind in Europa sehr wichtig“, so Nielsen. „Im Europäischen Rat haben wir den Gerichtshof für Menschenrechte. Die europäischen Bürger können Regierungen vor Gericht bringen, die diese Regeln verletzen.“ Er werde diese Geschichte an Menschen in seiner Heimatstadt weitergeben und ebenso an die Vereine, mit denen er zu tun habe, so Nielson.


[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das Human Rights and Democracy Network (HRDN) ist eine informelle Gruppe von NRO, die auf EU-Ebene in den Bereichen Menschenrechte, Demokratie und Frieden tätig ist.