Neuer Praktizierender: Bei Sitzmeditation Schwierigkeiten überwinden

(Minghui.org) Ende 2013 begann ich, mich im Falun Dafa zu kultivieren. Heute möchte ich darüber berichten, wie ich gelernt habe, die Schwierigkeiten bei der Sitzmeditation zu überwinden.

Ich kann den Prozess in der Sitzmeditation mit einem Wort beschreiben: schmerzhaft. Als ich zu praktizieren begann, konnte ich nicht einmal ein Bein in die Halblotus-Position bringen. Weil ich Probleme mit dem linken Knie hatte, konnte ich meinen rechten Fuß nicht auf das linke Bein legen. Meine beiden Knie standen nach oben, anstatt flach auf dem Boden zu liegen. Das kann nicht als Halblotusposition betrachtet werden. Obwohl die Praktizierenden nichts sagten, fand ich es beschämend. Am Anfang konnte ich nur ein paar Minuten in dieser Position sitzen. Erst nach langer Zeit schaffte ich es, eine halbe Stunde in der einfachen Lotusposition zu sitzen.

Anfang 2016 nahm ich Kontakt mit einer Falun-Dafa-Praktizierenden am Ort auf. Durch sie konnte ich mich einer örtlichen Gruppe anschließen. Wir lernten gemeinsam das Fa und praktizierten gemeinsam die Übungen. Jeder konnte eine Stunde lang mit überkreuzten Beinen (in der doppelten Lotusposition) meditieren. Ich bewunderte sie. Aber ich schaffte das nicht einmal eine Minute lang. Niemand wusste, wie schlecht ich mich deswegen fühlte.

Anhaftung von Angst und Groll

Die Kommunistische Partei Chinas begann vor dem 19. Nationalkongress im Oktober 2017 eine weitere Runde der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Drei Falun-Dafa-Praktizierende am Ort wurden verhaftet. Einer von ihnen war der Koordinator, mit dem ich das Fa lernte. Bald darauf erlebte ich zweimal Prüfungen auf Leben und Tod.

Die Atmosphäre war niederdrückend. Bestimmte Anhaftungen wie Angst und Ressentiments tauchten auf und ich konnte den Druck nicht aushalten. Ich wusste, dass mein Kultivierungszustand nicht in Ordnung war, und fühlte mich hilflos.

Danach sagte ich zu meinem Sohn, der nicht praktizierte: „Falun Dafa ist gut. Aber es ist vielleicht nicht das Richtige für mich. Ich will nicht mehr praktizieren.“

Der Meister gab mir einen Hinweis durch den Mund meines Sohnes: „Du willst wegen dieser kleinen trivialen Sache nicht mehr praktizieren?“ Darauf nahm ich das Buch Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi wieder in die Hand.

Der Meister sagt:

„Der Mensch soll zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren, das erst ist der wahre Zweck des Menschseins. Deshalb, sobald sich der Mensch kultivieren will, wird das als Erscheinen der Buddha-Natur betrachtet.“ (Meister Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 7)

Und so dachte ich: „Ich muss praktizieren. Der eigentliche Zweck des Menschseins ist eben, zu seinem wahren Selbst zurückzukehren.“

Den Kultivierungszustand verbessern

Am 11. November 2017 beschloss ich, mich in meiner Kultivierung wirklich zu verbessern, das Fa zu lesen und die Übungen zu machen.

Normalerweise ging ich nach der Arbeit Ball spielen, schwimmen oder einkaufen. Manchmal sah ich fern. Einige Praktizierende erinnerten mich daran, mich auf die Kultivierung zu konzentrieren. Aber trotzdem ging ich meinen eigenen Weg. Mein damaliges Verständnis über Dafa war recht oberflächlich. Ich wusste nur, dass der Meister meinen Körper gereinigt hatte und ich schmerzfrei und gesund war. Ich wusste noch nicht, dass die Kultivierung ernsthaft ist. In den letzten vier Jahren war ich oft nachlässig und nahm die Kultivierung nicht sehr ernst. Ich lernte weder jeden Tag das Fa noch machte ich regelmäßig die Übungen.

Anfangs war es einfach für mich, zu Hause zu bleiben und zu üben, aber es war schwer für mich, das jeden Tag durchzuhalten. Manchmal konnte ich es nicht ertragen und ging spazieren. Nach drei Monaten war mein Kultivierungszustand besser und ich begann, einige Fa-Prinzipien zu verstehen. Aber bei der Sitzmeditation hatte ich noch keine großen Fortschritte gemacht. Ich konnte nur ein Bein hochlegen und so meditieren. Der Schmerz war immer noch unerträglich. Meine Beine fühlten sich von den Knien an kalt an. Selbst im Sommer musste ich Thermounterwäsche tragen, um meine Beine warm zu halten. Ansonsten wäre ich mitten in der Nacht wegen der Schmerzen aufgewacht.

Es ging acht Monate lang so weiter. Mit der Zeit verlor ich das Vertrauen in mich selbst. Ich sah auf meine Beine und dachte, dass sie beim Meditieren immer noch solche Schmerzen hatten, obwohl ich mich so sehr bemüht hatte. Wann konnte ich im doppelten Lotussitz meditieren? Der Meister sah meine Entschlossenheit und übermittelte mir eine Nachricht: „Ständige Anstrengung führt zum Erfolg.“ Ich verstand, dass ich eines Tages dazu in der Lage sein würde. Das stärkte mein Selbstvertrauen.

Während des Chinesischen Neujahrsfestes 2018 las ich einen Artikel auf der Minghui-Website über einen älteren männlichen Praktizierenden, der auch Schmerzen bei der Sitzmeditation hatte. Er begann, das Fa zu rezitieren, und dann verschwand der Schmerz. Das inspirierte mich, das Fa auswendig zu lernen. Natürlich ist es einfacher gesagt als getan. Der Prozess des Auswendiglernens und Rezitieren des Fa ist auch ein Prozess der Kultivierung. Er braucht Zeit und Ausdauer. Es ist ein Prozess, bei dem unser Wille gestärkt wird.

Am 14. Juli 2018 brach ich schließlich meinen Rekord und konnte zwanzig Minuten lang im doppelten Lotussitz meditieren. Ich spürte, dass ich das nächste Mal bestimmt länger durchhalten könnte. Am nächsten Tag meditierte ich 30 Minuten lang. In dem Moment, als ich meine Beine herunternahm, fiel plötzlich ein Teil meiner Schlafzimmertür herunter. Warum? Ich verstand es so, dass ich die Barriere mit der Gnade des Meisters durchbrochen hatte.

Nach zwei Monaten konnte ich eine Stunde lang mit überkreuzten Beinen meditieren. Obwohl meine Körperhaltung noch nicht so gut ist wie bei anderen Praktizierenden, wollte ich trotzdem von meiner Erfahrung berichten. Beim Schreiben dieses Berichtes habe ich viele Tränen vergossen.