Sich in Familienkonflikten aktiv kultivieren

(Minghui.org) Am 12. Februar 1999 fing ich an, mich im Falun Dafa zu kultivieren. Der Meister öffnete mein Himmelsauge, und ich sah bei der zweiten Übung (Falun-Pfahlstellung) das Falun, das der Meister mir eingesetzt hatte. In diesem Moment liefen mir Tränen übers Gesicht; ich wusste, dass ich genau das gefunden hatte, wonach ich immer gesucht hatte!

Sich in Schwierigkeiten von Grund auf verändern

Der Meister sagt:

„Die Menschen werden in einige Typen eingeteilt: Die Extremen und die den Mittelweg wählen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun Band II: Zen-Schule ist extrem)

Als ich diese Worte des Meisters zum ersten Mal las, war für mich bereits klar, dass ich zu dem Typ der Extremen gehörte. In jener Zeit wusste ich nicht, wie man sich kultivieren sollte. Ich wusste nur, dass ich das Fa mehr zu lernen und die Übungen fleißig zu praktizieren hatte. In den Augen anderer schien ich in der Kultivierung sehr fleißig zu sein, aber ich wusste, dass ich bei den Erkenntnissen der Fa-Grundsätze dazu tendierte, ins Extrem zu gehen. Anstatt das Fa rational zu verstehen, erkannte ich das Fa eher mit menschlichen Anschauungen.

Als 1999 die Verfolgung begann, wurde ich gesetzwidrig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis dachte ich über meinen Kultivierungszustand nach: „Ich gehe leicht ins Extrem, und hinter diesem Charakter versteckt sich ein großes Ego. Ich halte meine eigenen Erkenntnisse über das Fa für absolut richtig und bin der Meinung, dass ich höher als die Mitpraktizierenden bin. Ich bin überheblich. Ich muss mich von Grund auf ändern.“

Nach meiner Freilassung aus dem Gefängnis bewunderten mich einige Mitpraktizierende.

Der Meister sagt:

„In den ganzen Himmelskörpern verläuft es zum Beispiel sehr reibungslos; wenn bei dir etwas nicht stimmt, gibt es bei dir ein Problem, das eine Gegenkraft erzeugt, du bist es, der sich mit den anderen nicht verträgt. Wenn du bei dir die Ursachen suchst und die Sache in Ordnung bringst, dann stimmt es wieder und es läuft wieder glatt, die anderen sind dir gegenüber wieder freundlich.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29. - 30.03.1998)

Jetzt konnte ich mich mit klarem Kopf selbst reflektieren und mein verstecktes Streben nach Ruhm erkennen. Daraufhin legte ich diesen Eigensinn ab und bin seitdem immer zurückhaltender geworden.

Der Meister sagt:

„Es wird auf keinen Fall passieren, dass du wegen des Heiratens ein Stück herunterfällst. Das wird nicht passieren.“ (Li Hongzhi, ebd.)

Trotz dieser klaren Aussage des Meisters, hatte ich tief im Herzen die Anschauung vertreten, dass ich durch eine Heirat von meiner Ebene herabfallen würde. Da die Erlebnisse im Gefängnis mich sehr verändert hatten, war ich jetzt jedoch in der Lage, anderen einfach zuzuhören. Bei einem Austausch sagte eine Mitpraktizierende: „Das Heiraten ist eine Kultivierungsform der künftigen Menschheit. Dieser Weg wird für die Zukunft hinterlassen. Die komplizierte Umgebung innerhalb einer Ehe ist auch eine gute Umgebung zur Kultivierung. Einerseits kann man das Fa harmonisieren, andererseits kann man sich in dieser komplizierten Umgebung gut kultivieren.“

Nach diesem Austausch durchbrach ich meine lang vertretende Anschauung. Und noch mehr Klarheit erlangte ich nach dem erneuten Lesen folgender Worte des Meisters.

Der Meister sagt:

„Ich habe euch die Faktoren hinterlassen, mit denen ihr unter den gewöhnlichen Menschen leben könnt. Unter den Jüngern gibt es einige jüngere Menschen, bei denen ich hoffe, dass sie eine Familie gründen und eine Existenz auf die Beine stellen können. Angenommen, in der zukünftigen Menschheit würden alle Dafa lernen, wenn niemand mehr Familien gründen würde, dann wäre es mit der Menschheit aus, sie würde nicht mehr existieren und das geht natürlich nicht. Außerdem sollen die jungen Menschen den Menschen später wieder eine Generation hinterlassen, ihr sollt der neuen künftigen Menschheit auch noch eine Kultivierungsmethode hinterlassen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston, 12.10.1996)

Heute bin ich mit einem Mitpraktizierenden verheiratet und wir haben eine Familie gegründet.

Als Ehepaar bei der Fa-Bestätigung zusammenarbeiten

Mein Mann kann Drucker reparieren, und somit habe ich einen Unterstützer an meiner Seite, wenn es große Mengen von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu drucken gibt. Weil der Bedarf der Mitpraktizierenden an Geldscheinen mit aufgedruckten Informationen immer größer wird, drucke ich auch kurze Mitteilungen auf kleine Banknoten. Wenn das Layout des Textes einmal Mängel hat, kann mein Mann es verbessern. Ich hatte immer eine Version mit einem Blumenmuster bevorzugt, die viele Mitpraktizierenden anfangs auch mochten. Aber als immer mehr von ihnen Einwände hatten, änderte ich das Layout ein paar Mal. Es war jedoch nicht so leicht, alle zufriedenzustellen. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen. Es gab immer wieder Einwände, egal wie viel Mühe ich mir auch dabei gab, ihre Vorstellungen zu erfüllen.

Daraufhin sagte mein Mann zu mir: „Schau nach innen und suche den Grund, warum dich die Situation so bewegt. Egal welche Layout-Version du verwenden willst, sie sind doch eigentlich alle ganz in Ordnung.“ Also schaute ich nach innen: „Anfangs beharrte ich darauf, das Layout mit Blumenmuster zu verwenden. Demnach hielt ich meine Meinung für richtig - das Ego war zu stark. Später wollte ich nur noch den Vorstellungen anderer gerecht werden, um etwaigen Einwänden vorzubeugen. Dahinter versteckte sich die Angst, von anderen kritisiert zu werden. Deshalb bekam ich immer wieder Einwände zu hören, egal welches Layout ich benutzte.“ Als ich mir dessen bewusst geworden war und meine Selbstüberschätzung und Angst losgelassen hatte, waren alle mit meinen Layout-Versionen einverstanden.

Klares Verständnis über die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung

Nachdem wir geheiratet hatten, haben mein Mann und ich eine Investition getätigt und wir können allein von den Zinseinnahmen leben. Zudem verdiene ich mit Nachhilfeunterricht noch etwas dazu. Weil mein Mann immer sehr viel zu arbeiten hatte, ermutigte ich ihn am Anfang unserer Ehe, seinen Job zu kündigen. Kurz nach der Heirat arbeitete er dann in Vollzeit an einem Projekt zur Fa-Bestätigung. Diese scheinbar selbstlose Ermutigung hatte jedoch eher auf meinen menschlichen Gefühlen zu meinem Mann beruht.

Länger als sechs Monate lang brachte uns unsere Investition keinen Gewinn ein. Mein Mann versprach zwar, sich um Arbeit zu bemühen, tat es aber nicht. Ich musste durch Nachhilfeunterricht den Lebensunterhalt alleine bestreiten. Außerdem fühlte ich mich immer von ihm vernachlässigt. Oft vergaß er auch, sich an unsere Absprachen zu halten, ganz egal, ob es mit der Fa-Bestätigung oder mit unserem alltäglichen Leben zu tun hatte. Wenn andere ihn um Hilfe baten, war er jedoch immer mit Eifer dabei.

Einmal bat ich ihn, den Drucker zu reparieren. Aber erst nachdem ich ihn eine Woche später noch einmal daran erinnert hatte, reparierte er ihn dann sofort. Ein andermal bat ich ihn, das Bügeleisen zu reparieren. Als sich dann einen Monat später immer noch nichts getan hatte, wollte ich nicht mehr mit ihm reden. Zuerst war ich nur enttäuscht von ihm, dann änderte es sich in Verzweiflung. Neid und Groll überkamen mich. Ich erfüllte zwar weiter die drei Dinge, war aber nicht mehr so aktiv wie zuvor, besonders beim Fa-Lernen. Von Neid und Groll beherrscht, schenkte ich ihm immer weniger Beachtung. Um keinen Ärger in mir aufkommen zu lassen, ging ich ihm aus dem Weg und redete nicht mit ihm.

Die Mitpraktizierende A, die oft mit meinem Mann bei Projekten für Dafa zusammenarbeitete, versuchte mit mir zu reden. Aber je mehr sie redete, desto mehr ärgerte ich mich. Zum Schluss war ich regelrecht wütend. Normalerweise telefonierte ich fast jeden Abend, um meine Mitmenschen über Falun Dafa und die Hintergründe der Verfolgung aufzuklären. An diesem Abend konnte ich das jedoch nicht, und so fragte ich mich, warum ich derart gestört wurde. Mir wurde klar, dass ich mich im Zuge der langfristigen Familienkonflikte selbst nicht gut kultivierte.

Daraufhin besuchte ich die Minghui-Website. Dort las ich einen Artikel eines Mitpraktizierenden, dessen Inhalt zwar sehr gut der Erklärung der wahren Umstände diente, aber schlecht geschrieben war. Mir lag es am Herzen, den Schreibstil des Artikels zu verbessern, so, dass er gerne gelesen würde. Da ich aber immer noch in schlechter Stimmung war, sendete ich erst einmal aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister, mich zu unterstützen. Als ich mit der Korrektur des Artikels fertig war, war es bereits 3:30 Uhr. Ich hatte plötzlich gute Laune bekommen, und auch meine Wut und mein Groll waren verschwunden. In diesem Moment wachte mein Mann auf. Er zeigte sich jedoch nicht erfreut und beschwerte sich bei mir, dass das Licht ihn aufgeweckt hätte. Ich sagte ruhig: „Es ist Zeit, die Übungen zu machen“, und das taten wir dann auch.

In schaute noch einmal nach innen: „Die Mitpraktizierende A wollte mir eigentlich nur helfen. Ihre Worte waren zwar gut gemeint, aber sie neigte dazu, meinen Mann zu unterstützen. Um mich zu überzeugen, wollte sie mich mit den Fa-Grundsätzen unter Druck setzen. Damit erwies sie meinem Mann jedoch einen Bärendienst. Sie ist wie ein Spiegel, der mein eigenes Problem widerspiegelt. Die Mitpraktizierende B habe ich auch auf dieselbe Weise behandelt, sodass sie sich seitdem von mir entfremdet hat.“

Durch dieses Erlebnis wurde ich mir über den Unterschied zwischen der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung und der persönlichen Kultivierung klar. Als ich erkannte, dass es meine Verpflichtung ist, Menschen zu erretten, habe ich mein unaufrichtiges Herz abgelegt. In diesem Moment blieb nur ein reiner Gedanke übrig. Als ich mit Leib und Seele dabei war, den Artikel zu verbessern, hat der Meister meinen Groll beseitigt. Seitdem kultiviere ich mich noch aktiver und fleißiger und warte nicht damit, mich erst dann zu korrigieren, wenn die Konflikte schon eskalieren.

Das Fa abschreiben und auswendig lernen

Nach der Hochzeit wird die Kultivierung schwieriger, weil die familiäre Umgebung normalerweise locker und bequem ist. In dieser Umgebung wird man leicht nachlässig und entwickelt unbewusst einen Hang zu Gemütlichkeit. Wenn Kinder da sind, muss man sie gut erziehen und gleichzeitig die Gefühle für sie loslassen. Darüber hinaus gibt es auch Reibereien zwischen Ehepartnern. Als unser Kind geboren war, blieb mir nur sehr wenig Freizeit. Beim Fa-Lernen fühlte ich mich oft unruhig und müde. Deshalb beschloss ich, das Fa - das Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi - abzuschreiben.

Einmal passte mein Mann auf unser Kind auf und ich schrieb von ca. 7:00 Uhr morgens bis 3:00 Uhr am nächsten Morgen das Fa ab. Mein Mann und ich hatten aufrichtige Gedanken ausgesendet und unser Kind spielte einfach alleine ohne uns zu stören. Unser Kind war plötzlich wie ausgewechselt. Davor hatte es auf unserem Schoß sitzen oder mit unseren Händen spielen wollen, wenn wir aufrichtige Gedanken aussendeten.

Nachdem ich das Fa komplett abgeschrieben hatte, fing ich an, es erneut auswendig zu lernen. Ich hatte das Fa früher schon einmal auswendig gelernt, aber dieses Mal lernte ich das ganze Buch auswendig, einschließlich der Satzzeichen. Durch das Auswendiglernen bin ich in der Lage, mich wieder aktiv zu kultivieren und Menschen zu erretten. Endlich habe ich zu meiner Begeisterung zurückgefunden, wie am Anfang meiner Kultivierung.