(Minghui.org) Ein Jahr nach den Massenverhaftungen von Falun-Dafa-Praktizierenden in Tianjin am 28. Dezember 2017 wurden drei der Praktizierenden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sie gaben ihren Glauben nicht auf. Fünf weitere warten nach der Gerichtsverhandlung auf ihr Urteil und sechs warten noch auf ihre Anklage. Ihre Verhaftung wurde bereits von der Staatsanwaltschaft genehmigt.
Die Minghui-Website hatte vor einem Jahr zum ersten Mal darüber berichtet. Aufgrund der strikten Informationssperre waren zum Zeitpunkt der Verhaftungen keine Einzelheiten verfügbar. Nach einer gründlichen Untersuchung wurde die Zahl der verhafteten Praktizierenden von ursprünglich 24 auf 37 aktualisiert. Fünf der hinzugekommenen Praktizierenden waren am Tag der Massenverhaftung schikaniert worden.
Von den 37 verhafteten Praktizierenden wurden elf noch am selben Tag freigelassen und sechs weitere nach einem Monat Haft. Einige der Praktizierenden werden seit ihrer Entlassung von der Polizei überwacht.
Der aktuelle Status von sechs der verhafteten Praktizierenden muss noch ermittelt werden.
Berichten zufolge hatte die Polizei die Praktizierenden seit Monaten überwacht, bevor sie die Festnahmen durchführte. Die Mehrheit der Praktizierenden wurde zu Hause verhaftet, oft von über einem Dutzend Beamten. Wenn die Praktizierenden die Türe nicht öffneten, brachen die Beamten gewaltsam ein oder öffneten die Tür mit einem Generalschlüssel.
Alle Wohnungen der Praktizierenden wurden durchsucht und mit Falun Dafa in Verbindung stehende Gegenstände und persönliche Wertsachen beschlagnahmt. Bei der Verhaftung von Gao Jianling beschlagnahmte die Polizei 17.500 Yuan [1] in bar und zwei Sparbücher mit insgesamt 25.000 Yuan (ca. 3.200 Euro).
Feng Junling wurde vor kurzem vom Gericht des neuen Gebietes Binhai zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Huang Junjuan wurde am 17. September 2018 vom Gericht Wuqing zu siebeneinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt. Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Jin Zhi wurde Ende September 2018 vom Gericht Beichen zu drei Jahren Haft verurteilt und ins Frauengefängnis von Tianjin gebracht.
Xu Xueli wurde am 9. November 2018 vom Gericht in Hongqiao verurteilt. Ihre Mutter Shu Yufen durfte das Gerichtsgebäude nicht betreten. Aufgrund der Verhaftung verschlechterte sich der Zustand ihres krebskranken Vaters sehr rasch. Er starb im März 2018.
Das war das zweite Mal, dass Xu wegen ihres Glaubens an Falun Dafa von den Behörden ins Visier genommen wurde. Sie war davor acht Jahre lang inhaftiert gewesen, ihren Arbeitsplatz hatte sie verloren. Ihr Mann konnte den Druck der Verfolgung nicht ertragen und ließ sich 2011 von ihr scheiden.
Als Xu 2013 aus dem Gefängnis entlassen wurde, litt sie unter schweren gesundheitlichen Problemen, war ständig angespannt und hatte jeden Tag Angst.
Als sie dann wieder Falun Dafa zu praktizieren begann, erholte sie sich allmählich. Wenige Jahre später wurde sie wegen ihres Glauben erneut zur Zielscheibe der Behörden. Sie wartet derzeit in Haft auf ein Urteil.
Nach He Guirongs Anklageerhebung kam ein Angestellter des Staatsanwalts zu ihr in die Haftanstalt. Er sagte, sie würde freigelassen, sobald sie sich schuldig bekenne. Sie lehnte ab und erklärte, dass sie unschuldig sei. Falun Dafa zu praktizieren, sei kein Verbrechen.
Nachdem ihr Fall dem Bezirksgericht Hebei zugewiesen worden war, sprach auch der dortige Vorsitzende Richter mit ihr. Er wies sie an, den vom Gericht bestellten Anwalt zu akzeptieren, der auf schuldig plädieren würde. Sie lehnte das ab und erklärte, sie würde sich dann selbst verteidigen.
Innerhalb von vier Monaten hatte He zwei Anhörungen. Als sie aussagte, wie das Praktizieren von Falun Dafa ihre Gesundheit und ihren Charakter verbessert habe, unterbrach der Richter sie. Er sagte, dass ihre bessere Gesundheit das Ergebnis ihrer verbesserten Lebensbedingungen unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas sei.
Der Zahnarzt Li Yongquan wurde in seiner Klinik während seiner Arbeit verhaftet. Die Polizei informierte seine Eltern (Sie sind in den 90ern.) einen Monat später über seine Festnahme. Als sie davon erfuhren, waren sie traumatisiert. Seine Mutter verlor ihr Gehör. Sein Vater bekam Herzprobleme und brauchte einen Herzschrittmacher.
Als sein Anwalt ihn in der Haftanstalt besuchte, wurde Li von Wärtern zu ihm gefahren. Er konnte die rechte Seite seines Körpers nicht bewegen und nur mit der linken Hand Papiere unterschreiben.
Li berichtete seinem Anwalt, dass die Polizei ihn während des Verhörs auf der Polizeiwache gewürgt habe. Er verlor das Bewusstsein und die Beamten ließen ihn in dieser Nacht im eisigen Winter auf dem Betonboden liegen. Als er am Morgen aufwachte, konnte er seinen rechten Arm nicht mehr bewegen.
Er bekam Brustschmerzen und hustete Blut. Der Arzt stellte Symptome eines Schlaganfalls fest und fand auf dem Röntgenbild Schatten auf seiner Lunge. Die Polizei lehnte eine Behandlung ab und ließ zu, dass sich sein Zustand weiter verschlechterte. Auch die wiederholten Anträge seines Anwalts auf Haftentlassung zur medizinischen Behandlung wurden von der Polizei abgelehnt.
Gao Jianling trat in einen Hungerstreik, mit dem sie gegen die willkürliche Inhaftierung protestierte. Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses im Bezirks Wuqing begannen am fünften Tag, sie zwangszuernähren und besprühten sie mit Pfefferwasser.
Nach über 20 Tagen im Hungerstreik stellten sich Beschwerden bei ihren inneren Organen ein. Daraufhin begann sie, kleine Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen. Doch sie blieb abgemagert und schwach. Die Wärter ließen sie über 20 Tage lang schwere Fesseln tragen.
Am 15. November 2018 wurde sie vom Bezirksgericht Wuqing verurteilt.
Wang Jiahua, 56, bekommt seit ihrer Verhaftung kein Gehalt mehr. Ihre Familie darf sie nicht besuchen. Sie weiß nicht, wo sich Wang derzeit befindet.
Dong Xuemei wurde am frühen Morgen des 28. Dezember 2017 im Haus ihrer Tochter verhaftet. Ihr Mann und zwei Schwestern wurden ebenfalls am selben Tag festgenommen, aber Stunden später wieder entlassen. Dong blieb in Haft und wird nun angeklagt, nachdem der Staatsanwalt ihre Verhaftung genehmigt hat.
Zwei Praktizierende mit den Namen Zhao und Guo, 75 und 73, wurden ebenfalls verhaftet und schikaniert. Die Polizei unterbrach den Strom zu Zhaos Wohnung. Als sie hinausging, die Stromzufuhr zu überprüfen, wurde sie verhaftet.
Liste der 42 Praktizierenden, die im Dezember 2017 in Tianjin verhaftet und schikaniert wurden:
Frühere Berichte:
Wieder eine Polizeirazzia in Tianjin: 24 Falun-Gong-Praktizierende an einem einzigen Tag verhaftet
Die Vorteile von Falun Dafa vor Gericht konsequent bestätigt
Tianjin: Krankheit, Tod, Verhaftung – Familie leidet unter dem Terror der Behörden
Tianjin Woman Sentenced to 7.5 Years for Distributing Flyers about Her Faith
Betagte Eltern legen Beschwerde gegen Beamte ein
Zahnarzt aus Tianjin erneut festgenommen. Seine Eltern sind verzweifelt
[1] Das sind umgerechnet ca. 2.200 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.