Wie das Gefühl der Fremdheit verschwand

(Minghui.org) Die Praktizierende A lernte jahrelang das Fa mit uns zusammen. Später kam sie aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu uns. 

Eines Tages kam A wieder zu uns, zusammen mit dem Praktizierenden B. Wir sendeten gemeinsam aufrichtige Gedanken aus. Währenddessen sah ich, dass As Hand nach unten sank. Danach tauschte A sich mit meinem Mann eine Weile aus und wollte wegfahren. In dem Moment regnete es ein wenig, deshalb kehrte sie zurück. Ich sagte ruhig zu ihr: „Ich möchte dir etwas sagen. Deine Hand ist beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken herabgesunken.“ A ärgerte sich sofort und sagte: „Du hast Probleme mit mir und lehnst mich immer ab ... Wenn ich mit anderen zusammen aufrichtige Gedanken aussende, ist das nicht so.“ Ich war von ihrer Emotion bewegt.

Wie ein Spiegel

Nachdem sie gegangen war, sagte ich zu meinem Mann: „Gibt es so etwas? Ihre Hand sinkt herab und sie beschwert sich auch noch über mich! Sie sucht wirklich nur im Außen.“ Mein Mann wandte ein: „Ich finde, dass du weniger reden solltest. Du hörst nicht zu und musst immer unbedingt etwas sagen.“ Ich erwiderte: „Und du schauspielerst und tust so, als wärest du ein guter Mensch! Musst du diese Gesinnung nicht beseitigen?“ – „Ja, ich muss mich gut kultivieren“, gestand er ein.

Nach zwei Tagen erwähnte ich diese Angelegenheit gegenüber einer Praktizierenden. Sie sagte: „A ist ein Spiegel für dich. Wenn du sie siehst, solltest du nach innen schauen.“ Ich hörte das nicht sehr gern. Aber danach machte ich mir in Ruhe Gedanken darüber und erkannte, dass der Meister mir durch ihren Mund sagte, dass ich nach innen schauen sollte.

Der Meister sagt:

„Wenn wir auf diese Art Konflikt stoßen, sollen wir zuerst gefasst und ruhig bleiben. Wir sollen uns nicht so verhalten wie er. Natürlich können wir es mit guter Absicht erklären und die Sache klarstellen, das ist in Ordnung. Aber wenn du zu sehr daran festhältst, geht das auch nicht. Wenn wir auf solche Probleme stoßen, sollen wir nicht streiten und kämpfen wie die anderen. Er handelt so und du auch; bist du dann nicht doch ein gewöhnlicher Mensch? Nicht nur, dass du nicht so kämpfen und streiten sollst wie er, du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen. Hast du dich nicht etwa geärgert, wenn du ihn hasst? Dann ist es dir nicht gelungen, nachsichtig zu sein. Wir legen Wert auf Zhen, Shan, Ren; von deiner Güte ist dann noch weniger zu sehen. Deshalb sollst du nicht so handeln wie er. Du sollst dich wirklich nicht über ihn ärgern, auch wenn er dich überall in Misskredit gebracht hat, sodass du deinen Kopf nicht mehr heben kannst. Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken.“ (Zhuan Falun, Online Version 2019, S. 194)

Durch das Nach-innen-Schauen fand ich bei mir Kampfgeist, Beschwerde und Unausgeglichenheit. Egal ob A recht hatte oder nicht, sollte ich sie aufrichtig unterstützen, da sie ihre Hand beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht oben halten konnte. Ich sollte mich nicht von ihr bewegen lassen und nicht ärgerlich und unbarmherzig sein. Meine Xinxing erhöhte sich durch das Nach-innen-Schauen. Als ich A wieder sah, bemerkte ich keinen Unterschied, als ob nichts passiert wäre. Ich bedanke mich beim Meister für seinen barmherzigen Hinweis und bei A, dass sie mir geholfen hatte, meine Xinxing zu erhöhen.

Eine weitere Situation

Eines Abends kamen einige Praktizierende zu mir in unsere Wohnung in meinem Heimatort. Zufällig war A auch dabei. Mein Sohn und ich wollten zusammen aufrichtige Gedanken aussenden. Bevor wir die Mantras rezitierten, redete A wie immer sehr lange über die Beseitigung des Bösen. Mein Mann und ich fühlten uns unangenehm berührt, aber wir sagten nichts zu ihr. Nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken ging mein Sohn weg. Wir wollten uns eigentlich austauschen, aber A redete ganz allein. Mein Mann ärgerte sich immer mehr und sagte zu ihr: „Du kannst gehen. Wir beenden heute den Austausch.“ A beachtete meinen Mann nicht und redete weiter mit den anderen. Mein Mann ärgerte sich immer mehr und sagte nun lauter zu ihr, dass sie gehen solle.

A wollte jedoch nicht gehen. Ich sagte zu ihr: „Du darfst gehen. Wir können nächstes Mal reden, wenn wir etwas zu besprechen haben.“ Schließlich ging A wortlos. Ich sagte zu meinem Mann: „Heute hast du aber übertrieben. Wie kannst du sie einfach so herauskomplimentieren? Du bist nicht einmal so gut wie ein gewöhnlicher Mensch.“ Er war anderer Ansicht und wir begannen zu streiten. In diesem Moment sagte ein Praktizierender: „Bitte nicht mehr streiten! Wir sollten alle nach innen schauen. Wir gehen jetzt erst einmal nach Hause und ihr könnt euch ausruhen.“

Nachdem alle gegangen waren, sagte mein Mann: „Wir sollten uns in Ruhe austauschen. Sind die Worte von A vom Fa her gesehen richtig? Den ganzen Abend hat sie alleine geredet, sie bestätigt nur sich selbst.“ Ich sagte: „Egal wer oberflächlich gesehen recht hat, auch du solltest nach innen schauen. Wenn du nach außen schaust, liegst du falsch. Wir alle haben Anhaftungen zu beseitigen. Sie ist ein Spiegel für dich. Die Anhaftung, die sie hat, haben wir beide auch. Wir sollten es uns zur Gewohnheit machen, nach innen zu schauen. Wir sollten mehr ihre Stärke sehen, unser Herz weit machen, Barmherzigkeit herauskultivieren und sie tolerieren. Sie hat viele Stärken. Früher hat sie uns sehr geholfen. Wenn der Meister nur auf unsere Anhaftungen schauen würde, würde er uns nicht mehr erlösen.“ Daraufhin sagte mein Mann nichts mehr.

In dem Moment kam mein Sohn und fragte uns, wie der Austausch gewesen sei. Ich erzählte ihm davon. Er sagte dann zu meinem Mann: „Vater, du musst auch mal nach innen schauen. Seitdem A nicht mehr zu unserer Gruppe kommt, stellst du dich selbst beim Austausch immer über die anderen. Du ersetzt A. Die Anhaftungen, die A hat, hast du auch.“

Diese Worte berührten meinen Mann sehr. Er sagte zu mir: „Seine Worte haben mich wachgerüttelt. Es war der Meister, der mir durch seinen Mund Hinweise gab. Ich bestätige tatsächlich mich selbst. Manchmal beschwere ich mich noch und bin neidisch und arrogant. Ich sollte mehr nach innen schauen.“

Einige Tage später kam A zu uns. Mein Mann sagte zu ihr: „Ich entschuldige mich. Ich lag an dem Tag falsch und bereue mein Verhalten sehr!“ A sagte lachend: „Du bist lustig. Zwischen uns beiden ist es doch nicht nötig, sich zu entschuldigen.“ Woraufhin mein Mann erwiderte: „Doch, als ein Kultivierender muss man sich entschuldigen, wenn man etwas falsch gemacht hat.“ In dem Moment lachten wir alle. Das Gefühl der Fremdheit war verschwunden. Ich bemerkte, dass A eigentlich ganz nett war.

Durch diesen Fall erkannten wir: Wenn wir Mitpraktizierende mit einer Anhaftung behandeln, zeigen sie uns genau diese Anhaftung. Wir sollten mehr die Stärken der Praktizierenden sehen. Wenn etwas passiert, sollten wir bedingungslos nach innen schauen. Wir erkannten, dass der Meister sich um jeden Schritt kümmert, den wir in unserer Kultivierung tun, und dass er uns barmherzig schützt.

Meine Ebene ist begrenzt. Ich bitte, wenn nötig, um barmherzige Korrektur.