Mein Verständnis über das „klare, reine Herz“

(Minghui.org) Ich habe den Abschnitt des Meisters über das klare, reine Herz unzählige Male gelesen.

Der Meister sagt:

„Das heißt, die grundlegende Ursache, warum ein Mensch nicht zur Ruhe kommen kann, liegt weder an den Handtechniken noch an irgendwelchen Kunstgriffen. Es liegt daran, dass deine Gedanken und dein Herz nicht rein sind. In der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen kämpfst und streitest du bei zwischenmenschlichen Konflikten mit den anderen wegen persönlicher Vorteile, aller möglichen Emotionen, Begierden und allerlei auf Begierden beruhender Anhaftungen. All das kannst du nicht loslassen und leichtnehmen, und dennoch willst du schon zur Ruhe kommen. Wie kann das so einfach gehen? Einer sagt beim Üben: ‚Das glaube ich nicht. Ich muss zur Ruhe kommen. Ich darf nicht willkürlich an alles Mögliche denken.‘ Kaum hat er das gesagt, schon kommen die Gedanken wieder hoch. Also, dein Herz ist nicht rein, deswegen kannst du nicht zur Ruhe kommen.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 444)

Jedenfalls scheine ich diese Stelle im Alltag zu vergessen, was soviel bedeutet, als dass ich sie mir nicht wirklich zu Herzen nehme. Wenn ich die Worte des Meisters darüber las, dann las ich zwar das Fa, aber ich konnte das Fa nicht empfangen.

Neulich bekam ich ein neues Verständnis über diese Lektion, das ich gerne austauschen möchte.

Ein reines Herz lässt uns die drei Dinge gut erledigen

Wenn ich das Fa lerne, schweifen meine Gedanken ab. Meine Gedanken sind voller Begierden und Eigensinne und ich vergesse, dass das Fa-Lernen ernst und heilig ist. Obwohl meine Augen das Zhuan Falun lesen und mein Mund die Wörter ausspricht, denkt mein Geist an andere Dinge. Deshalb lasse ich Wörter aus oder füge sogar welche hinzu. Danach kann ich mich nicht mehr erinnern, was ich gelesen habe. Wie kann mir dann die tiefere Bedeutung des Fa gezeigt werden?

Ich dachte „Warum schweifen meine Gedanken schon wieder ab?“ Dann ermahnte ich mich selbst: „Ich möchte all diese Anhaftungen und verwirrenden Gedanken nicht haben. Sie sind nicht meine. Ich möchte das Fa mit einem klaren, reinen Herzen lernen und nichts darf mich dabei stören. Ich bin ein Praktizierender. Wie kann ich es zulassen, dass Emotionen oder sentimentale Dinge mich stören?“

Der Meister hat uns klar erklärt:

„Andere sagen: ‚Ich komme in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte. Dann gehe ich schnell wieder weg.‘“

Als Praktizierende sollten wir uns bemühen, höhere Ebenen zu erreichen. Das Fa zu lernen, ist ernst und wir müssen Respekt gegenüber dem Meister und dem Fa zeigen! Wir müssen all unsere störenden Gedanken und emotionalen Anhaftungen loswerden. Nur dann werden uns die wahren Inhalte im Fa gezeigt. Wenn ich geistig im Einklang mit dem Fa bin und mein Hauptbewusstsein stark ist, werden diese emotionalen Anhaftungen und störenden Gedanken auf natürliche Weise entfernt. Zu diesen Zeiten fühle ich mich von einem starken Energiefeld umgeben, mein Körper fühlt sich warm an, meine Gedanken sind rein und ich wünsche mir nur, das Fa zu lernen.

Manchmal wird mir der Inhalt des Fa beim Lesen plötzlich aufgezeigt. Zu anderen Zeiten entdecke ich viele Anhaftungen, wenn ich das Fa lerne und mein Verhalten mit den Anforderungen des Fa vergleiche. Manchmal entdecke ich Anhaftungen, die im Verborgenen geblieben sind und über die ich mir nicht im Klaren war. Ich empfinde dann das Glück, in der Lage zu sein, das Fa wirklich zu erhalten. Ich bereue meine Verfehlungen. Manchmal fühle ich die Verantwortung bei unseren Aufgaben und die Dringlichkeit, die Menschen zu erretten.

Je mehr ich das Fa lerne, umso mehr möchte ich es lernen und umso klarer werde ich im Kopf. Wenn ich das Fa lerne, spüre ich auch, dass alles, was mich stört, beseitigt wird und die weltlichen Ärgernisse, Vorteile und Beziehungen nichts mit mir zu tun haben. Wenn ich es schaffe, das Fa mit einem reinen Herzen zu lernen, fühle ich, dass ich eins mit dem Fa werde. Mein Körper beginnt, sich zu verändern und mein Dasein wird auf eine höhere Ebene geschoben.

Keine störenden Gedanken bei den Übungen

Folgendes habe ich beim Üben erlebt. Wenn ich an nichts anderes denke und keine störenden Gedanken habe und die Musik beginnt, kann ich gleich in den richtigen Übungszustand eintreten. Mein Körper folgt dann den Bewegungen entsprechend den Energiemechanismen. Wenn ich mit den fünf Übungen fertig bin, fühle ich mich entspannt und glücklich. Die Beschwerlichkeiten im weltlichen Leben, meine Müdigkeit und die körperlichen Schmerzen verschwinden alle. Das ist ganz besonders während der fünften Übung, der Meditation, zu bemerken. Wenn ich mich zum Lotussitz hinsetze und die Stimme des Meisters höre, tauche ich mit Körper und Geist nach und nach in den Zustand ein, der in den Lektionen beschrieben wird:

„Bei der Meditation bekommst du ein angenehmes, wohliges Gefühl, als ob du in einer Eierschale sitzen würdest.“ (Falun Gong – Der Weg zur Vollendung, S. 130)

Jedoch werden die Herzen der Kultivierenden in dieser verkommenden Welt, in der die Moral in der Öffentlichkeit schnell sinkt, von vielen Verlockungen in Versuchung geführt, wie etwa den sozialen Medien. Wenn wir nicht von Dafa geleitet, vom Meister beschützt und unsere starke Bestimmung nicht spüren würden, wäre es schwer für uns, nicht von den weltlichen Angelegenheiten mitgerissen und verschmutzt zu werden. Wenn wir üben, können wir für gewöhnlich nicht diesen Zustand erreichen, nämlich:

„Während du deine Xinxing in der komplizierten Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen allmählich erhöhst und die Dinge aufgibst, auf die gewöhnliche Menschen eigensinnig aus sind, kannst du langsam reiner werden. Deine Xinxing wird auch während des allmählichen Verzichts auf den Eigensinn erhöht, die Ebene ebenso, sie ergänzen und fördern einander. Dann kannst du voll und ganz zur Ruhe kommen.“ (Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Guangzhou)

Beispielsweise war mein Kopf bei der zweiten Übung einmal voller verworrender Gedanken. Es war so schlimm, dass ich die Anweisungen des Meisters zum Wechsel in die dritte Position nicht hören konnte. Ich merkte nur, dass ich noch in der zweiten Position war, als der Meister zum Übergang in die vierte Position aufforderte!

Diesen Zustand bemerkte ich auch bei der Meditation. Sobald ich mit der 5. Übung anfing, rauschten alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf. Kann man das noch als Üben bezeichnen? Kann etwas Gutes entstehen, wenn ich einen so unreinen Geisteszustand habe? Ich bedaure dies zutiefst vor dem Meister!

Genauso ist es beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken oder der Aufklärung der Menschen. Wenn ich keine verworrenen Gedanken und auch keine Angst habe, sondern starke aufrichtige Gedanken ist mein Energiefeld rein. Ich kann dann in den klaren Zustand eintreten, die negativen Dinge fürchten sich und werden auf natürliche Weise vernichtet. Die Resultate bei der Aufklärung der Menschen sind gut und ich kann dazu beitragen, dass weitere Lebewesen errettet werden. Ansonsten ist es nicht nur so, dass ich keine Lebewesen errette, sondern es kann sogar zu einer Verfolgung kommen!

Das Nach-innen-Schauen ist ein Wundermittel

Die meiste Zeit über schaffe ich es jedoch nicht, das klare, reine Herz zu bewahren. Das ist nichts, was man schafft, weil man es schaffen will. Wenn ich die drei Dinge erledige, tauchen einige schlechte Gedanken auf und ich fühle mich gestört. Manchmal vergesse ich, dass ich ein Praktizierender bin, wenn diese schlechten Gedanken auftauchen. Ich versuche in solchen Momenten, die Probleme mit den Mitteln der gewöhnlichen Menschen zu lösen. Doch egal wie sehr ich mich anstrenge, nichts hilft. Wenn ich mich dann plötzlich daran erinnere, dass ich ein Praktizierender bin, erinnere ich mich an die Worte des Meisters:

„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, das du noch nicht losgelassen hast.“ (Zhuan Falun 2019, Online Version, S. 293)

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Dann halte ich inne, schaue nach innen und denke über mich nach.

Wenn ich mich analysiere, finde ich jede Menge Anhaftungen. Manchmal fürchte ich mich beim Erklären der wahren Umstände vor Verfolgung. Mein Eigensinn der Angst ist noch sehr stark.

Ich achte auch immer noch zu sehr auf mein Äußeres, was letzten Endes die Anhaftung an Lust und Begierde ist. Das ist mir klar. Ich beschwere mich auch, dass andere nicht schätzen, wie gut ich etwas getan habe oder mir dafür danken. Das ist die Anhaftung an Lob, an Hass, Eifersucht und Selbstbestätigung. Ich habe Angst davor, dass meinem Ansehen geschadet werden könnte. Ich finde es unfair, wenn ich sehe, dass andere etwas besser können als ich. Das ist das Streben nach Ruhm und Reichtum, das ist Neid. Ich möchte von anderen gelobt und bewundert werden, das ist das Angeberherz.

Wenn ich manchmal mit gewöhnlichen Menschen oder Praktizierenden über Veranstaltungen rede, achte ich nicht auf meine Worte. Ich hänge immer noch zu sehr an meiner Familie, bin faul, möchte es bequem haben und fürchte mich vor Ärger und so weiter.

Durch das stete Fa-Lernen, durch die Aneitung durch das Fa und durch das andauernde Nach-innen-Schauen erinnere ich mich daran, dass ich ein Praktizierender bin. Wenn Probleme auftauchen, versuche ich, mich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz zu richten, um sie zu lösen. Ich verstehe, dass ich meine Anhaftungen loslassen kann, sobald ich so handele. Ich spüre auch, dass sich dann meine Xinxing verbessert. Mit weniger Eigensinn lassen die Störungen und schlechten Gedanken nach und mein Energiefeld wird reiner. Ich kann mich dann beim Fa-Lernen besser konzentrieren.

Nun lasse ich selten Sätze aus oder überspringe Worte. Die Geschwindigkeit beim Auswendiglernen wächst ebenfalls. Der Meister zeigt mir dann auch einige tiefere Bedeutngen im Fa. Es ist leichter geworden, beim Üben ruhig zu werden. Wenn ich aufrichtige Gedanken aussende, kann ich mich leichter konzentrieren und es tauchen weniger schlechte Gedanken auf. Die Konzentration lässt selten nach. Genauso wenig sinkt die Hand nach unten.

Im Kultivierungsprozess habe ich dies wirklich erlebt und verstanden: Nur wenn wir uns daran erinnern, dass wir Praktizierende sind, eins mit dem Fa werden, auf den Meister hören und die Lehren befolgen, können wir das klare, reine Herz haben und die drei Dinge gut erledigen.

Weist mich bitte freundlich darauf hin, wo ich mich noch verbessern kann.