Erst als ich meinen Groll gänzlich losließ, konnte ich Barmherzigkeit spüren

(Minghui.org) Ich bin eine 65 Jahre alte Falun-Dafa-Praktizierende aus der chinesischen Provinz Jilin. 1998 fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren und schon nach zwei Wochen erholte ich mich von meinen gesundheitlichen Problemen, einschließlich meiner Herzkrankheit. Daraufhin war ich voller Optimismus! Schon viele Jahre hatte ich nicht mehr gelacht. Nun aber, als ich den Sinn des Lebens verstand, lächelte ich häufig. Ich fühlte mich nicht schläfrig, auch wenn ich nicht geschlafen hatte. Mein Körper und Geist erlebten fundamentale Veränderungen.

Der Meister schenkte meinem Vater ein zweites Leben

Mein Vater erlebte er die wunderbare Natur von Falun Dafa mit, als er die Veränderungen bei mir sah. So begann auch er das Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, zu lesen. Nachdem er das Buch nur einmal gelesen hatte, gab er seinen jahrzehntelangen buddhistischen Glauben auf und kultivierte sich im Falun Dafa. Als Buddhist hatte er gelernt, dass der Falun-König in die Menschenwelt kommen würde, um in der Endzeit des Dharma Menschen Erlösung anzubieten.

Schon kurz nachdem mein Vater mit dem Praktizieren begonnen hatte, fühlte er sich leicht und entspannt, als würde er auf Luft gehen. Er hatte auch ein rosiges Aussehen, obwohl er schon über 70 war.

Als dann die Kommunistische Partei Chinas die Verfolgung von Falun Dafa in Gang setzte, ging er abends einmal aus, um Informationsmaterialien zu verteilen. Er ging gegen 20 Uhr los und kam erst am nächsten Morgen wieder zurück, als ich beim Kochen war. Seine Haare waren mir Raureif bedeckt. Ich fragte, warum er so lange unterwegs gewesen sei. Er sagte, um noch mehr Informationsmaterialien aufzuhängen, habe er fünf Dörfer aufgesucht.

Meine jüngere Schwester ist psychisch krank und so wohnte mein Vater bei ihr, um sie zu versorgen. Er lebte sehr einfach. Gespartes Geld spendet er für die Herstellung von Informationsmaterialien. Er hat eine Menge gute Taten vollbracht, ohne jemandem etwas davon zu erzählen.

Im Juni 2006 wurde mein Vater in einem Nachbardorf schwer verletzt. Ein Motorradfahrer namens Yuan hatte ihn angefahren. Yuan brachte meinen Vater ins Krankenhaus und ging dann weg. Zu mir sagte er, er habe ihn nicht angefahren, sondern nur versucht, meinem Vater zu helfen, da er Hilfe benötigt habe.

Mein Vater war bewusstlos. Er hatte einen Schädelbruch, eine Gehirnblutung und mehrere Frakturen. Der Arzt sagte, weil mein Vater schon 80 sei, sei ein chirurgischer Eingriff keine Option. Er legte uns nahe, meinen Vater heimzunehmen, damit er von sich aus gesund werden könne.

Meine Schwestern kamen von auswärts und beklagten sich, ich hätte den Unfall nicht so hinnehmen dürfen, wie ich es getan hatte. Sie sagten, ich hätte den Verursacher zur Verantwortung ziehen müssen. Ich erzählte ihnen von den Prinzipien und der Kraft von Falun Dafa. Ich sagte: „Vater ist nicht in Gefahr. Meister Li wird ihn sicherlich beschützen. Wäre Vater nicht beschützt worden, hätte er den schweren Unfall gar nicht erst überlebt.“

Ich half meinem Vater, sich die Audioaufnahmen der Vorträge des Meisters anzuhören und las ihm jeden Tag aus dem Gedichtband Hong Yin vor. Nach drei Monaten konnte er mit Hilfe eines Krückstocks wieder gehen. Wenn er ausging und andere Dorfbewohner traf, sagten sie alle, er habe solches Glück gehabt, den Unfall überhaupt zu überleben. Die ganze Begebenheit war in den umliegenden Dörfern zu einem Hauptthema geworden.

In dieser Zeit stand ich unter großem Druck. Mein Vater war ernsthaft verletzt. Ich musste mich aber auch um meine psychisch kranke jüngere Schwester kümmern. Manchmal musste ich meine Schwester (aus Sorge, sie könnte weglaufen) im Haus einschließen. Meine anderen Schwestern beklagten sich viel über mich. Dorfbewohner lachten und lästerten über mich. Aber Dafa und der Meister gaben mir Kraft. Mitpraktizierende sendeten aufrichtige Gedanken für mich aus. Ich lernte jeden Tag das Fa auswendig. Ganz gleich, was die Menschen sagten, ich vertraute Dafa und dem Meister. Das Auswendiglernen des Fa verstärkte mein Vertrauen sehr.

Als ich den Groll losließ, konnte Barmherzigkeit entstehen

2013 traf ich in der Wohnung einer anderen Praktizierenden Mei. Sie war die Frau von dem Mann, der meinen Vater angefahren hatte. Sie erzählte mir, dass sie auch angefangen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Sie teilte mir auch mit, dass Yuan meinen Vater angefahren habe, sie das aber damals nicht zugegeben hätten. Nun aber, wo sie Falun Dafa praktiziere, wolle sie Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen. Sie entschuldigte sich bei mir und besuchte auch meinen Vater. Yuan jedoch wollte immer noch nicht eingestehen, dass er meinen Vater angefahren hatte.

Während des Mittherbstfestes 2017 fuhr Yuan mit seinem Motorrad und stieß mit einem anderen Wagen zusammen. Er wurde dabei schwer verletzt und kam mit mehreren Frakturen ins Krankenhaus. Mei besuchte ihn dort. Es war im Herbst, als alle mit der Getreideernte beschäftigt waren. Yuans Vater war schon über 80. Er sorgte sich auch um seinen Sohn und dass niemand ihr Getreide ernten konnte, weil er selber krank war.

Meis Familienangehörige mütterlicherseits praktizierten alle Falun Dafa. Sie baten mehr als ein Dutzend Praktizierende in unserem Dorf, bei der Getreideernte mitzuhelfen. Jeder, der helfen könne, sei willkommen. Falls genügend Leute zusammenkämen, wäre die Ernte an einem Tag zu bewältigen. Ich war eine Falun-Dafa-Lernende und mir war klar, dass ich entsprechend Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht handeln sollte. Ich musste jeglichen Groll loslassen, den ich gegen Yuan noch hatte. Und so schloss ich mich ebenfalls an.

Als ich dort ankam, wurde ich bestimmt, mit einer anderen älteren Praktizierenden zu Mittag zu kochen. Als alle beim Essen waren, kam Yuan aus dem Krankenhaus zurück. Alle umringten ihn und fragten, wie es ihm gehe. Mei sah mich, umarmte mich und weinte: „Er hat deinen Vater angefahren und es nicht eingestanden. Nun hat er seine Vergeltung erhalten.“

Yuan hörte, was sie sagte, schwieg aber dazu. Sein Neffe half ihm ins Bett und ich brachte ihm ein Kissen. Alle schauten auf mich. Mei sagte zu Yuan: „Du hast ihren Vater angefahren und ihn wirklich verletzt und das war deine Vergeltung. Nicht nur, dass sie dich nicht hasst, sie kommt auch noch, um dir zu helfen.“ Ich sagte: „Yuan, du solltest es vor all diesen Menschen zugeben. Es wäre zu deinem Vorteil.“ Er sagte immer noch nichts.

Ich ging am Nachmittag zur Getreideernte und hatte dabei das Gefühl, als würde ich auf meinem eigenen Feld arbeiten – mein Herz war ruhig. Es war der Meister, der mir half, den verbliebenen Groll und Neid zu beseitigen. Ich empfand wirklich Barmherzigkeit. Durch diesen Vorfall prüfte der Meister meine Xinxing, um zu sehen, ob ich das Richtige tun konnte.

Ich bestand die Prüfung, die der Meister für mich arrangiert hatte. Durch diesen Vorfall ließ ich eine Menge schlechte Dinge los und gewann dabei viele gute Dingen. Ich begriff, dass ich die Hauptdarstellerin in diesem Drama war!

Der Meister sagt:

„Hinwegkultiviert, Ruhm Reichtum Gefühle,Vollendet, steigen in die Himmelsgewölbe,Barmherzig die Welt schauen,Erst dann, erwacht aus dem Nebel.“(Vollendet, vollbracht, 21.04.1996, in: Hong Yin I)

Das Obige beschreibt exakt, was ich die ganze Zeit durchlebte.