Verstehen, was Kultivierung wirklich bedeutet

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Dafa seit meiner Kindheit mit meinen Eltern. Durch zwanzig Jahre beständiges Fa-Lernen und die Angleichung an seine Prinzipien, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht konnte ich mich allmählich aus dem großen Farbtopf der alltäglichen Gesellschaft befreien. Ich wurde klarer und verstand den Sinn des Lebens besser: zu meinem ursprünglichen wahren Selbst zurückkehren.

Als ich einmal meine Wohnung putzte, wurde mir klar, dass ich viele Dinge besaß, die ich kaum benutzte. Wann immer ich in der Vergangenheit aufgeräumt hatte, hatte ich diese Dinge in eine andere Schublade oder Kommode gelegt, anstatt sie wegzuwerfen oder wegzugeben. Irgendwie tauchten immer wieder die gleichen Gegenstände auf und waren Teil des Durcheinanders in dem Zimmer, dass ich saubermachte. Aus der Sicht der Kultivierung befand sich jeder dieser Gegenstände in meinem Energiefeld.

Der Meister erklärt:

„Ach! (Der Meister lacht.) Generell habe ich immer gesagt, dass du bei Schwierigkeiten zuerst die Ursache bei dir selbst suchen sollst. (Der Meister lacht.) Du sollst schauen, ob der Fehler bei dir liegt; wenn ja, dann sollst du ihn sofort korrigieren.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2018, 21.06.2018)

Bei Fehlern nach innen schauen

Warum war es für mich so schwierig, Unzulänglichkeiten zu erkennen, während andere Praktizierende sie leicht sehen konnten? Ich begann, ernsthaft nach innen zu schauen.

In der Grundschule lernte ich, mit anderen zu konkurrieren. Die Kommunistische Partei Chinas und ihr prüfungsorientiertes Bildungssystem lassen die jungen Menschen für eine ergebnisorientierte Gesellschaft erziehen. Um die Erwartungen der Eltern und Lehrer zu erfüllen, muss ein Kind schon in jungen Jahren in allen Schulfächern hervorragend abschneiden. Der Wettbewerbsdruck zwingt die Schüler, hart zu arbeiten, damit sie ihre Mitschüler übertreffen.

In diesem Umfeld dachte ich an meine eigen Interessen. Ich entwickelte eine innere Haltung von Kampf und Konkurrenzdenken, wurde eifersüchtig, listig und egoistisch. Ich hatte auch eine starke Angeber-Mentalität und Lügen gingen mir leicht über die Lippen. Wenn es darum ging, mich zu schützen oder Eigeninteressen zu vertreten, war ich bereit, Mühen zu ertragen. Mit der Zeit schätzte ich mich selbst hoch ein und schaute auf andere herab. Wenn die Dinge nicht nach meiner Vorstellung verliefen, verlor ich die Beherrschung und verhielt mich unverschämt.

Wenn ich mich durchsetzte, dachte ich nie darüber nach, ob es anderen schaden könnte. Ich hatte sogar den Gedanken, dass alles gut gehen sollte, weil ich Falun Dafa praktizierte. Am Ende hatte ich nicht nur Geld verschwendet sondern auch eine negative Wirkung für Dafa verursacht.

Der Meister sagt:

„Die moralischen Normen der Menschheit rutschen schnell ab; das moralische Niveau der Gesellschaft wird von Tag zu Tag schlechter. Die Menschen sind nur noch auf Profit aus; für einen winzig kleinen persönlichen Vorteil verletzen sie schon andere. Die Menschen kämpfen gegeneinander und scheuen dabei kein Mittel. Überlegt mal, kann es erlaubt sein, dass dies so weitergeht? Mancher tut etwas Schlechtes; wenn du ihm sagst, dass er etwas Schlechtes tut, glaubt er es noch nicht einmal. Er glaubt wirklich nicht, dass er etwas Schlechtes tut. Mancher misst sich an den bereits verfallenen moralischen Maßstäben und hält sich selbst für besser als die anderen, weil sich der Maßstab bereits geändert hat. Doch ganz gleich wie sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändern, die Eigenschaften dieses Kosmos bleiben unverändert.“ (Zhuan Falun, Online Version 2019, Seite 19)

Um mich mit anderen zu messen, benutzte ich in all den Jahren den sinkenden moralischen Maßstab der Gesellschaft. Wenn mich andere auf meine Fehler hinwiesen und ich nicht ihrer Meinung war, diskutierte ich mit ihnen. Es war mir ganz wichtig, was andere über mich dachten. Ich wollte von anderen gelobt werden. Im Nachhinein erkannte ich, dass die Fa-Prinzipien eigentlich sehr klar formuliert waren.

Ich konnte mich nicht verbessern, weil ich kein klares Verständnis hatte, was es bedeutet, sich im Falun Dafa zu kultivieren. Ich dachte, dass das Fa-Lesen und Fa-Lernen der Schlüssel zur Kultivierung sei. Alles, was ich tun musste, war, nur jeden Tag eine gewisse Anzahl von Seiten des Fa zu lernen. In der restlichen Zeit war ich bestrebt, mich im Alltag wohlzufühlen. Ich richtete mich nicht nach den Fa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Falun Dafa ist allerdings eine Kultivierungsmethode, die sich direkt an das Herz richtet.

Dazu folgte ich bei Schwierigkeiten nicht der Lehre des Meisters.

Der Meister sagt:

„Als ich mich früher kultiviert habe, haben mir viele große Meister gesagt: ‚Schwer zu ertragen, ist zu ertragen. Unmögliches ist möglich.‘ Es ist wirklich so. Ihr könnt das später einmal versuchen. Wenn du wirklich in einer großen Schwierigkeit steckst oder dabei bist, einen Pass zu überwinden, versuch es mal.“ (ebenda, Seite 480)

Anstatt mich der Schwierigkeit zu stellen, wich ich dem Problem aus oder gab diese Prüfung einfach auf. Es war genau so, wie ich früher mein Zimmer aufgeräumt hatte. Damals hatte ich einfach alles in eine Schublade oder in eine Kommode geworfen.

Nachdem ich mehrmals darüber nachgedacht hatte, erkannte ich schließlich, dass wir uns nach den universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten müssen. So erst leitet uns das Fa in jedem Lebensaspekt an und wir kultivieren uns wirklich. Um unsere Ebene zu erhöhen, müssen wir alles korrigieren, was nicht mit den Fa-Prinzipien übereinstimmt. Lippenbekenntnisse genügen für eine wahre Kultivierung nicht. Wenn man sich nicht solide kultiviert, erzeugt man am Ende noch mehr Anhaftungen.

Vor dieser Erkenntnis verstand ich die Kultivierung nur oberflächlich. Ich dachte, der einzige Nutzen der Kultivierung bestehe darin, nicht krank zu werden und Anhaftungen zu beseitigen. Damit könnte ich medizinische Kosten sparen und mich sicher fühlen.

Erst jetzt erkenne ich wirklich, wie ernsthaft die Kultivierung ist und was sie für das eigene Leben bedeutet. Die Kultivierung kann helfen, Körper und Geist zu reinigen und so einen krankheitsfreien Zustand zu erreichen. Am wichtigsten ist es, zu seinem ursprünglichen wahren Selbst zurückzukehren.

Falun Dafa hat mir geholfen, meine falsche Sichtweise vom Leben zu korrigieren, bei Schwierigkeiten und Nachteilen ruhig zu bleiben und toleranter gegenüber anderen zu sein. Ich bin voller Freude und merke: Seit ich begonnen habe, nach innen zu schauen, ist meine Veränderung wirklich wundervoll.