Was wir bei anderen sehen, ist ein Spiegelbild von uns selbst

(Minghui.org) Ein altes westliches Sprichwort sagt: „Der Mensch denkt und Gott lacht."

Auch der tschechische Schriftsteller Milan Kundera zitierte dieses Sprichwort in seinem Buch Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.

Gewöhnliche Menschen denken, das Sprichwort würde bedeuten, dass die Menschen oft glauben, sie hätten die Kontrolle über ihr eigenes Schicksal, aber letztendlich sei es Gott, der ihr Schicksal plant.

Als Kultivierender habe ich eine andere Interpretation des Sprichwortes. Warum heißt es: „Der Mensch denkt und Gott lacht?“ Wenn ein Mensch denkt, entspricht es einer sehr niedrigen Ebene, der menschlichen Ebene, es wird durch Anhaftungen hervorgerufen, die vom Egoismus herrühren. Da sein Ausgangspunkt und seine Richtung falsch sind, wirkt die Denkweise eines Menschen für ein göttliches Wesen lächerlich.

Wenden wir die gleiche Regel in gesellschaftlichen Beziehungen an, insbesondere wenn die Menschen an eine Angelegenheit denken, die auf Annahmen und nicht auf Fakten beruhen, wird es zu vielen Konflikten und Missverständnissen führen.

Wenn ein Kultivierender bei einer Schwierigkeit nicht nach innen schaut und sich hartnäckig weigert, andere Meinungen zu beherzigen, stärkt er seine dämonische Natur. Sie kann ihn dazu bringen, extrem zu denken und Menschen zu verletzen.

Bei den Kultivierenden treten von Zeit zu Zeit Konflikte und Missverständnisse auf, weil sie noch menschliche Anschauungen haben. Wenn ein Konflikt oder Missverständnis länger anhält, sollte der Kultivierende alarmiert sein.

Wenn ein Kultivierender über Menschen urteilt, bildet er ein Bild auf der Grundlage seiner eigenen Maßstäbe und weltlichen Anschauungen. Wie ein chinesisches Sprichwort sagt: „Was ein Mensch in anderen sieht, ist eigentlich ein Spiegelbild seiner selbst.“

Als Kultivierender verstehe ich das Sprichwort so: Wenn wir uns in einem Konflikt befinden oder einen Konflikt zwischen anderen Menschen sehen, ist es wahrscheinlich ein Spiegelbild unseres eigenen Problems. Deshalb sollten wir zuerst bei uns selbst nachschauen.

Es gibt jedoch immer zwei Möglichkeiten. Eine davon ist, dass der Meister will, dass wir den Konflikt sehen, damit wir die Beteiligten daran erinnern können, als Kultivierende zu handeln. Wenn das der Fall ist, müssen wir mit einem sehr freundlichen und gütigen Ton über die Angelegenheit sprechen. Wenn die andere Partei unsere Güte spüren kann, wird sie in der Regel unseren Hinweis akzeptieren. Es ist jedoch möglich, dass die andere Seite unseren Vorschlag nicht annehmen will. Dann ist es ihre Entscheidung. Wir sollten den anderen unsere Meinungen nicht aufzwingen.

Die zweite Möglichkeit ist, dass der Meister will, dass wir uns selbst in einem Spiegel betrachten und die Anhaftung bei uns beseitigen. Ich glaube, das kommt meist dann vor, wenn wir uns in einem Konflikt befinden oder bei anderen einen sehen.

Wenn wir verstehen, dass das Problem, das wir bei anderen sehen, tatsächlich ein Spiegelbild unserer eigenen Probleme ist, ist es offensichtlich, dass wir die damit verbundene Anhaftung beseitigen müssen.

Beim Austausch sollten wir das Verständnis des anderen respektieren. Die Kultivierenden haben sich in verschiedenen Bereichen kultiviert, deshalb kann das Verständnis für dieselbe Sache variieren. Wir sollten uns nicht selbst in die Enge treiben, indem wir glauben, dass nur eine Meinung richtig sein kann und alle anderen falsch sind.

Trotzdem sollte wir wachsam sein, wenn Kultivierende nur bei anderen Menschen Probleme sehen und ihnen beibringen wollen, wie man sich kultiviert.