Drei Familienmitglieder verloren - infolge der Verfolgung von Falun Dafa

(Minghui.de) Sie hat ihren Mann, ihren Schwiegervater und zuletzt ihren Sohn verloren – er sprang am 3. September 2019 in den Tod.

Hier beschreibt eine Falun-Dafa-Praktizierende die verheerenden Auswirkungen der Verfolgung auf ihre Familie.

Die 47-jährige Chen Xiumei lebt in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang. Sie schreibt es Falun Dafa [1] zu, dass es ihre angespannten Beziehungen zu ihren Schwiegereltern verbesserte und ihr eine glückliche Familie schenkte. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden sie und ihr verstorbener Mann jedoch immer wieder verhaftet, weil sie sich weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Ihr Mann Yan Shanzhu starb 2004 – zwei Jahre, nachdem er ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager interniert und gefoltert worden war. Ihr untröstlicher Schwiegervater starb vier Jahre später an einem Schlaganfall.

Chens Sohn war erst etwa acht Jahre alt, als sie und ihr Mann im Jahr 2000 zum ersten Mal verhaftet wurden. Der kleine Junge war ein weiteres Mal  traumatisiert, als sein Vater nur vier Jahre später starb. Während er heranwuchs, brach er mehrmals mental und kognitiv zusammen. Später erholte er sich und heiratete im Jahr 2015. Doch nur drei Jahre später ließ sich seine Frau von ihm scheiden, nachdem ein Polizist ihr von seiner früheren Geistesverfassung und den Verhaftungen seiner Eltern erzählt hatte. Chens Sohn wurde depressiv und nahm sich ein Jahr später das Leben. Er hinterlässt eine fünfjährige Tochter.

Jetzt hat Chen, nachdem sie innerhalb von 15 Jahren drei Angehörige verloren hat, aufgeschrieben, welche verheerenden Auswirkungen die Verfolgung von Falun Dafa auf ihre Familie hat. „Was meine Familie durchgemacht hat, ist nur eine von unzähligen Tragödien“, sagt sie. „Die Kommunistische Partei Chinas hat zu viele Verbrechen an Falun-Dafa-Praktizierenden begangen, um sie alle aufzählen zu können.“ 

Sie hofft, dass ihr Zeugnis die Qualen der Falun-Dafa-Praktizierenden und ihrer Familien, die heute in China verfolgt werden, ans Licht bringt.

Beginn des Praktizierens von Falun Dafa

Mein Name ist Chen Xiumei, aber alle nennen mich Chen Xiuhua. Mein Mann Yan Shanzhu und ich lernten Falun Dafa im Jahr 1996 kennen. Falun Dafa lehrt mich, ein guter Mensch zu sein. Ich fing an (nachdem sie Falun Dafa zu praktizieren begonnen hatte), meine psychisch kranke Schwiegermutter gut zu behandeln. Ich konnte auch ruhig bleiben, wenn mein aufbrausender Schwiegervater mir gegenüber aus der Fassung geriet. Mein Mann war das jüngste von sieben Kindern, aber ich bot an, seine Eltern bei uns wohnen zu lassen, damit ich mich um sie kümmern konnte.

Durch das Praktizieren von Falun Dafa wurde ich auch ganz gesund. Ich war nicht mehr von der schweren Landarbeit überfordert und konnte mit meinem Mann auf dem Feld mithalten.

Verfolgt werden

Nachdem der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, 1999 die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte, gingen mein Mann und ich zum Büro der Provinzregierung, um die Situation in Bezug auf Falun Dafa zu erklären. Die Polizei brachte uns zurück in unsere Heimatstadt und setzte unsere Namen auf eine schwarze Liste.

Im November 2000 waren wir in Peking, um uns für eine gerechte Behandlung von Falun Dafa einzusetzen. Wir wurden wieder zurückgebracht und zwei Wochen lang im örtlichen Untersuchungsgefängnis festgehalten. Unsere Familie musste 4.000 Yuan (etwa 450 EUR) bezahlen, bevor wir freigelassen wurden.

Die örtliche Polizei erpresste weitere 3.000 Yuan (etwa 370 EUR) von meiner Familie, nachdem ich gesagt hatte, dass ich weiterhin Falun Dafa praktizieren würde. Sie nahmen das Geld, ohne eine Quittung auszustellen.

Im November 2001 kamen Beamte der Kreisverwaltung in mein Dorf, um Informationen über Falun-Dafa-Praktizierende zu sammeln. Nachdem sie erfahren hatten, dass mein Mann und ich eine Lerngruppe in unserem Haus untergebracht hatten, wollten sie uns verhaften. So beschlossen wir, wieder nach Peking zu gehen, um uns für Falun Dafa einzusetzen. Wir wurden wieder verhaftet. Man hielt mich sieben Tage lang in Peking fest, bevor ich entlassen wurde, aber mein Mann wurde für ein Jahr in ein Zwangsarbeitslager überführt.

Fünf Tage, nachdem ich nach Hause gekommen war, tauchten drei Polizisten auf und brachten mich zur örtlichen Polizeistation. Sie verhörten mich und drohten, mich zu drei Jahren Haft zu verurteilen. Ich entkam am nächsten Morgen und versteckte mich im Haus meines Bruders.

Acht Polizisten stürmten im Februar 2002 zur Zeit des chinesischen Neujahrs die Wohnung meines Bruders und verhafteten mich. Sie hielten 50 Falun-Dafa-Praktizierende in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest und versorgten uns nicht mit Nahrung. Die Familien der Praktizierenden mussten uns Essen bringen.

Mein Schwiegervater hatte zu Hause Mühe, sich um meine Schwiegermutter und meinen Sohn zu kümmern, sodass er mir kein Essen bringen konnte. Ich musste jeden Tag ein paar Bissen von den Mahlzeiten anderer Praktizierender nehmen.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung wurde ich geschlagen, weil ich mich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Zwei Monate später wurde ich freigelassen, als sich Symptome einer Herzkrankheit zeigten.

Im Mai 2012 wurde ich erneut verhaftet, weil ich Informationen über Falun Dafa verbreitet hatte. Ich wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Im August 2013 ließ man mich wieder frei.

Ehemann und Schwiegervater sterben im Abstand von vier Jahren

Mein Mann wurde zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, nachdem wir 2001 nach Peking gegangen waren. Er wurde gefoltert, weil er seinen Glauben nicht aufgab. Als er aus Protest in einen Hungerstreik trat, wurde er brutal zwangsernährt. Die Wärter verletzten eine seiner Lungen, als sie den Ernährungsschlauch einführten.

Lokale Polizeibeamte weigerten sich, meinen Mann abzuholen, als seine Haftzeit im November 2002 vorbei war, weil ich es mir nicht leisten konnte, die 2.000 Yuan (etwa 250 EUR) in bar zu bezahlen, die sie forderten. Das Zwangsarbeitslager, das die örtliche Polizei aufgefordert hatte, die frisch entlassenen Häftlinge abzuholen, brachte meinen Mann zwei Tage später nach Hause, nachdem ich dort erklärt hatte, was passiert war.

Am 4. Oktober 2004 starb mein Mann an den Folgen der Folter, die er erlitten hatte.

Der Verwaltungsleiter meines Dorfes drohte damit, das Ackerland meiner Familie zu beschlagnahmen, wenn ich weiterhin Falun Dafa praktizierte. Durch die Drohungen und den Druck sowie den Tod meines Mannes geriet mein Schwiegervater in tiefe Verzweiflung. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich und er starb 2008 an einem Schlaganfall.

Sohn wird als Jugendlicher geisteskrank und springt mit 27 Jahren in den Tod

Mein Sohn Yan Supeng war ein niedlicher kleiner Junge, als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Obwohl er erst vier Jahre alt war, wusste er, dass er nicht zurückschlagen sollte, wenn andere Kinder ihn schlugen.

Nachdem die Verfolgung begonnen hatte, wurde mein Sohn so oft traumatisiert, als die Polizei uns verhaftete oder unsere Familie bedrohte. Als er neun Jahre alt war, mussten mein Mann und ich unser Zuhause verlassen, wir konnten uns nicht mehr um ihn kümmern.

Er war noch keine 13 Jahre alt, als mein Mann 2004 starb. Da er nicht mehr zurechtkam, wurde er seelisch instabil. Als er mit 16 Jahren einen schweren Anfall hatte, brachte ich ihn in eine Nervenheilanstalt.

Seine Beine begannen zu zittern, als er die Ärzte in den weißen Laborkitteln sah. Er erinnerte sich daran, dass sein Vater im Krankenhaus gestorben war, und sagte: „Mein Vater wurde von Menschen in weißen Mänteln getötet. Ich habe Angst. Mein Vater hat Falun Dafa geübt. Die Verfolgung hat meinen Vater getötet.“

Ich nahm ihn mit nach Hause und er ruhte sich fünf Tage lang aus. Dann ging es ihm gut und er zog in die Stadt Harbin und fand einen Arbeitsplatz. Nach einem Motorradunfall im Jahr 2010 erlitt er einen Rückfall. Er erholte sich aber schnell, als er bei mir blieb und mir beim Lernen und Üben von Falun Dafa zusah.

Als ich 2012 inhaftiert wurde, bekam mein Sohn wieder psychische Probleme. Diesmal war niemand zu Hause, um für ihn zu kochen oder sich um ihn zu kümmern. Er rannte hinaus, stürzte in fremde Häuser hinein und stellte sich vor Autos hin. Die Polizei legte ihn zu Hause in Ketten. Es war Winter und eisig kalt, aber er hatte zwei oder drei Tage lang kein Essen und keine Wärme in der Wohnung. Er war so hungrig, dass er einen Nachbarn anflehte, ihm etwas Nudelsuppe zu kochen.

Mein Sohn schrieb seine Sehnsüchte an die Wände, Decken, Türen und Familienfotos zu Hause: „Ich vermisse Papa“, „Ich will meine Mama sehen“, „Eine dreiköpfige Familie“ und „Nie wieder getrennt“. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten, als ich diese traurigen, herzzerreißenden Worte sah.

Chen Xiumei und ihr verstorbener Mann Yan Shanzhu. (die Worte auf dem Foto wurden von ihrem Sohn geschrieben. Da steht: „Ich vermisse Papa.“ „Ich will meine Mama sehen.“ „Eine dreiköpfige Familie“ und: „Nie wieder getrennt“.

Meine Schwägerin hatte keine andere Wahl, als Supeng in eine Nervenheilanstalt zu bringen, während ich noch im Gefängnis saß. Ich nahm ihn heraus, als ich 2013 entlassen wurde. Er war damals etwa 21 Jahre alt.

Meinem Sohn ging es gut, nachdem er nach Hause zurückgekehrt war. Er heiratete 2015 und seine Tochter wurde später in diesem Jahr geboren. Aber bei der Geburtenregistrierung ihrer Tochter bei der örtlichen Polizeiwache erzählte die Sekretärin Supengs Frau von seinen vergangenen mentalen Problemen und der Situation unserer Familie. Meine Schwiegertochter konnte den Druck, Teil einer Familie von Falun-Dafa-Praktizierenden zu sein, nicht ertragen und ließ sich im Juli 2018 von ihm scheiden.

Nach der Scheidung versuchte mein Sohn mehrmals, sich umzubringen. Ich brachte ihn in eine Nervenheilanstalt, aber er entkam noch am selben Abend.

Er sprang am 3. September 2019 aus einem Gebäude und starb Stunden später. Er hinterlässt seine fünfjährige Tochter.

Früherer Bericht:

Wer trieb 15-jährigen Jungen in einen Nervenzusammenbruch? (Fotos)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.