Neun Jahre brutale Folter – eine Praktizierende berichtet

(Minghui.org) Eine Frau, die nicht auf ihren Glauben an Falun Dafa [1] verzichten wollte, wurde ins Gefängnis gebracht. Erst dort erfuhr sie von ihrer neunjährigen Haftstrafe.

Liu Shuying aus der Stadt Huadian in der Provinz Jilin wurde während ihrer letzten Haft, die 2010 begann, auf verschiedenste Weise gefoltert.

Im April 2018 kam Liu frei. Hier berichtet sie von ihren schrecklichen Erlebnissen.

Zahlreiche Verhaftungen und Folter im Gewahrsam

Nachdem die Verfolgung im Jahr 1999 begonnen hatte, beschlagnahmte ein Polizist der Polizeistation der Gemeinde Songhe alle meine Falun-Dafa-Bücher. Ich sollte eine Erklärung unterschreiben, dass ich meinen Glauben aufgeben würde.

Nachdem ich im Sommer 2000 die Falun-Dafa-Übungen in der Öffentlichkeit praktiziert hatte, wurde ich verhaftet und zwei Wochen lang festgehalten. Einen Monat später sperrte mich die Polizei für 35 Tage in die Haftanstalt des Kreises Fusong, weil ich versucht hatte, über die Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa aufzuklären.

Ein Wärter in der Haftanstalt täuschte mich, so dass ich ihm den Namen eines Praktizierenden nannte, der die in meinem Besitz befindlichen Materialien hergestellt hatte. Einige Tage später wurde dieser Praktizierende eingeliefert und vor mich gestellt. Seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt. Er konnte kaum stehen und seine Lippen waren aufgeplatzt.

Angst und Trauer stiegen in mir hoch. Das hatte ich nicht gewollt. Auch mich verschonten die Wärter nicht. Sie schlugen mich mit ihren schweren Stiefeln, fesselten mich und hängten mich an einen Fensterrahmen. Selbst als ich meine Notdurft verrichten musste, hängten sie mich nicht ab.

Zwangsernährt

Als ich 2001 nach Peking fuhr, um die Beamten der Zentralregierung wegen der Verfolgung aufzusuchen, wurde ich verhaftet.

Sie brachten mich zurück an meinen Wohnort und sperrten mich in die Haftanstalt Shuidian. Ich trat in einen Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Die Wärter hielten mich fest, öffneten mir gewaltsam den Mund und führten mir einen Schlauch in den Magen ein. Als dieser entfernt wurde, war er voller Blut.

Einen Monat später wurde ich für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Heizuizi gesperrt. Dort schlugen die Wärter unaufhörlich auf mich ein. Erneut wurde ich zwangsernährt.

Nahtoderfahrung im Frauengefängnis Heizuizi

Meine letzte Verhaftung fand statt, als die Polizei am 26. Oktober 2010 nachts in mein Haus eindrang. Sie durchsuchte meine Wohnung nach Falun-Dafa-Bücher und Ähnlichem.

Auf der Polizeistation der Minghua Straße sperrten mich Beamte in einen Metallkäfig und fesselten mich auf eine „Tigerbank“. Bis in die frühen Morgenstunden verhörten sie mich. Ein paar Stunden später brachten sie mich direkt in die Haftanstalt Jilin. Ich musste schwere Zwangsarbeit verrichten, beispielsweise die Maiskörner vom Kolben ablösen und mit Giftstoffen versehenes Papier (Geld, das für die Toten verbrannt werden sollte) falten.

Nach zwei Jahren Haft verurteilten mich die Behörden insgeheim zu neun Jahren Gefängnis. Von diesem hohen Strafmaß erfuhr ich erst, als ich 2012 in das Frauengefängnis Heizuizi verlegt wurde.

Nachstehend sind einige Folterungen aufgeführt, denen ich im Gefängnis ausgeliefert war.

1. An den Haaren gerissen, sodass sich die Kopfhaut vom Schädel löste

Die Wärter befahlen den anderen Gefangenen oft, mich zu foltern und einzuschüchtern, damit ich meinen Glauben aufgab. Dafür wurden sie belohnt. Einmal rissen mir die Insassen an den Haaren, um mich zu verletzen. Als ich mich wehrte, verlor ich büschelweise Haare. Die Haare wurden samt Kopfhaut ausgerissen.

2. Zwei Monate auf dem Totenbett

Eine Mitgefangene legte mich auf das „Totenbett“. Meine Gliedmaßen wurden auseinandergespreizt und gefesselt – für 24 Stunden am Tag. Meine Arme und Beine verkrampften und meine Knöchel scheuerten am Bett. Die Schmerzen waren unerträglich. Wenn ich die Augen schloss, griffen mich die Gefangenen an. Zu essen bekam ich nur wenig. Zwei Monate dauerte diese Folter. Das Fleisch an den Knöcheln begann zu eitern und mein Rücken war wundgelegen.

Folternachstellung: Totenbett

3. Erniedrigung und andere psychische Misshandlungen

Die Insassen schleppten mich zum Gehirnwäsche-Verfahren. Als ich nicht kooperieren wollte, fesselten sie mich dort an einen Tisch. Weil sie nicht wollten, dass ich andere Insassen von der Gehirnwäsche abhielt, und die Folter nicht unterbrochen werden sollte, trugen mich die Häftlinge schließlich zurück in meine Zelle. Sie fesselten mich an die obere Etage des Bettes und ließen mich dort hängen.

Folterzeichnung: Ans Bett gefesselt

Meine Schultern und Handgelenke schmerzten extrem. Da ich die Toilette nicht benutzen durfte, musste ich in die Hose urinieren. Als meine Füße in einer Pfütze Urin standen, durfte ich mich nicht umziehen. Mit der Zeit entzündeten sich meine Füße und meine Zehen liefen schwarz an.

Einmal versuchten die Gefangenen, mich zu entkleiden und Nacktfotos von mir zu machen.

Laute Propagandavideos, die Falun Dafa verleumdeten, wurden mir täglich vorgespielt. Eine Gefangene schlug mich, damit ich mich unterordnete. Sie hielt mein Gesicht dicht an den Fernseher, während sie meine Augen gewaltsam öffnete.

4. Kopfüber ins Wasser tauchen

Tag für Tag drückten Mitgefangene mich kopfüber in eine mit Wasser gefüllte Tonne – einen Monat lang. Sie hören erst auf, wenn ich mich nicht mehr wehrte. Sie traten mich, bis ich nicht mehr aufstehen konnte. So ging es einen Monat lang weiter. Wegen der angewandten Gewalt schnitten mir die Handschellen ins Fleisch.

Folterzeichnung: Kopfüber in kaltes Wasser tauchen

5. Eiterndes Gesäß nach langem Stillsitzen

Ich musste auf einem winzigen Hocker sitzen, der viel kleiner als mein Gesäß war. Dadurch drückte mein ganzes Gewicht auf diese Körperstelle. Nach einer Weile riss die Haut auf und das Gewebe begann zu eitern.

Folterzeichnung: langes Sitzen

Von fünf Uhr morgens bis beinahe Mitternacht unterzogen sie mich unterschiedlichen Strafen. Nach einem Monat schmerzten meine Beine und waren sichtlich angeschwollen.

Dann musste ich auf einer Hartfaserplatte schlafen – ohne etwas Wärmendes im Winter. Nachts weckten mich die Wärter stündlich.

Frühere Berichte:

Das Leben danach - nach sieben Jahren Haft

Sieben Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Huadian seit mehr als zwei Jahren unrechtmäßig inhaftiert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.