Frau zweieinhalb Jahre in Haft wegen ihres Glaubens gefoltert (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Liu Cuimei aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning, wurde während ihrer zweieinhalbjährigen Haft auf mehrere Arten misshandelt. Man hatte sie eingesperrt, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Am 2. September 2019 wurde sie freigelassen. Nachstehend befindet sich ein Bericht darüber, was sie während ihrer Haft ertragen musste.

Im Frauengefängnis von Jinzhou gefoltert

Liu wurde am 3. März 2017 verhaftet, als sie und drei weitere Falun-Dafa-Praktizierende den Menschen in einem Dorf von Falun Dafa erzählten. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnungen und beschlagnahmte ihre mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Materialien.

Nach ihrer Verhaftung wurde Liu ins Frauengefängnis Jinzhou gebracht. Zwei Häftlinge schlugen ihr ins Gesicht und mit Schuhen auf Kopf, Gesicht und Ohren. Einer der Häftlinge, Dong Han, zerkratzte ihr das Gesicht.

Lius Kopf, Gesicht und Hals waren mit blauen Flecken bedeckt, und auch ihr Körper war an mehreren Stellen verletzt. Wegen der Schmerzen konnte sie mehrere Tage nicht schlafen. Die Kratzer auf ihrem Gesicht sind heute noch sichtbar.

Liu weigerte sich, die Regeln der Haftanstalt zu rezitieren, wie von den Wärterinnen gefordert. Wärter Jia Xue drohte, sie zu foltern, wenn sie dem Befehl nicht folgt.

Eines Tages wurde Liu von zwei Häftlingen geschlagen, weil sie ihre Nummer nicht laut genug gerufen hatte. Auch wurde sie sieben Tage lang gefesselt. Eine Zellengenossin erstarrte, als sie die Folterungen sah, die Liu erlitten hatte. Also verlegten sie Liu in eine andere Zelle, die von derselben Wärterin beaufsichtigt wurde.

An ihrem ersten Tag in der neuen Zelle war Liu zwischen dem Frühstück und 21:00 Uhr gefesselt. Mittag- und Abendessen bekam sie keines. Ihre Arme und Hände schwollen an.

Eines Tages wurde Liu ins Büro der Wärterin gebracht. Zwei Häftlinge warfen sie zu Boden und traten ihr auf den Kopf. Eine Insassin schlug ihr ins Gesicht und mit einer Wasserflasche auf die Hand. Dieser Häftling zog sie auch fest an den Haaren. Ein anderer Häftling sagte: „Ich wollte dich schon lange schlagen.“

Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning gefoltert

Am 6. März 2018 kam Liu ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Dort warfen mehrere Häftlinge sie zu Boden, zogen ihr die Kleider aus und eine Gefängnisuniform an. Am nächsten Tag wurde sie auf die zwölfte Station versetzt, eine spezielle Einheit zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.

Geschlagen und Verabreichung unbekannter Medikamenten

Liu wurde dem Raum 2104 zugewiesen. Am ersten Abend zwangen die Häftlinge Guan Cui und Yu Xiumei sie niederzuknien. Dann schlugen sie ihr auf den Kopf.

Am 8. März 2018 wurde sie gezwungen, den ganzen Tag gegen eine Wand zu stehen. Ihre Hände schwollen an. Als sie ihre Hände ein wenig bewegte, um die Durchblutung zu erhöhen, kamen mehrere Häftlinge, warfen sie zu Boden, zogen an ihren Haaren und traten ihr auf den Kopf und die Ohren. Danach hatte sie Ohrensausen.

Nach den Schlägen durfte Liu 15 Stunden lang die Toilette nicht benutzen. Am 10. März trat sie in den Hungerstreik, um gegen die Misshandlungen zu protestieren.

Einige Tage später trugen die Wärter sie auf einer Trage ins Gefängniskrankenhaus. Sie fesselten sie ans Bett und injizierten ihr mehrmals täglich unbekannte Medikamente. Als ihr Arm durch die Injektionen geschwollen war, begann der Gefängnisarzt, ihr die Medikamente in die Füße zu spritzen. Zwei Wochen später wurde sie zwangsernährt.

2018: Weitere Folterungen

Nach Ende des Hungerstreiks brachten sie Liu auf die zwölfte Station zurück. Die Wärter nahmen ihr die Dinge des täglichen Bedarfs weg und erlaubten ihr nicht, zu duschen oder die Kleidung zu wechseln.

Die Häftlinge folterten sie weiter, als sie sich weigerte, die Gefängnisregeln einzuhalten. Sie zwangen sie zu knien, schlugen ihr auf den Kopf und schlugen ihren Kopf gegen die Wand.

Vom 21. Juni bis 25. Juni musste Liu täglich zwischen 18:30 und 20:00 Uhr auf einem „kleinen Hocker“ sitzen. Während sie saß, schlug ihr Häftling Guan Cui mit einer Fliegenklatsche auf den Kopf, Rücken und ins Gesicht.

Vom 5. bis 10. Juli musste sie den ganzen Tag knien. Am 11. Juli stand sie auf, weil sie nicht mehr konnte. Sie wurde von Häftling Yu Xiumei heftig geschlagen und mit einem Handtuch geknebelt, als sie schrie: „Falun Dafa ist gut!“

Sie versuchte, den Oberwärter ihrer Einheit zu treffen. Ihr wurde aber immer gesagt, dass er nicht da sei. Danach musste sie über zehn Tage von 7:00 Uhr morgens bis zum frühen Abend stehen und nach 21:00 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen. Ihre Beine und Füße schwollen an.

Am frühen Nachmittag des 23. Juli benutzte Liu die Toilette. Danach behauptete Häftling Yu Xiumei, dass die Toilette nur für Gefangene sei und forderte, dass Liu zugibt, dass sie eine Gefangene ist. Liu weigerte sich und ihr wurde daraufhin ins Gesicht geschlagen. Am späten Nachmittag wurde sie so heftig geschlagen, dass sie nicht kauen konnte und beim Trinken von Wasser Schmerzen verspürte. Später verlor sie drei Zähne.

Ein anderes Mal durfte Liu nicht auf die Toilette gehen und musste in die Hose machen. Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die Folter zu protestieren. Nach diesem Vorfall war sie gezwungen, am Abend vor dem Schlafengehen auf einem kleinen Hocker zu sitzen.

2019: Folterungen wegen der Weigerung, sich „umerziehen“ zu lassen

Am 13. Mai 2019 konnte Liu wegen Kopfschmerzen und Fieber um 21:00 Uhr nicht zum routinemäßigen Appell antreten. Während der diensthabende Wärter ihre Abwesenheit nicht ernst nahm, bestrafte Häftling Liu Qinan sie, indem sie sie am 14. und 15. Mai zwei Tage in Folge auf einem kleinen Hocker sitzen ließ.

Am 13. Juli wurde Liu von Häftling Liu Qinan aufgefordert, eine Garantieerklärung zu schreiben, in der sie erklären sollte, dass sie „umerzogen“ wurde, d.h. ihren Glauben an Falun Dafa aufgibt. Als sie sich weigerte, wurde sie physisch und psychisch gefoltert. Sie beschwerte sich über die Folterung beim Leiter des zweiten Wärterteams, erhielt aber keine Antwort.

Am 16. Juli berichtete eine andere Praktizierende, Wu Jinping, dem Gefängnisdirektor, dass Liu gefoltert worden war. Dafür wurde sie bestraft und verlegt.

Liu wurde am 2. September 2019 entlassen


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.