Drei Jahre untergetaucht - bei Heimkehr verhaftet

(Minghui.org) Am 27. September 2019 wurde eine Praktizierende aus der Stadt Guyuan in der Provinz Nigxia verhaftet. Sie war erst vor kurzem an ihren Wohnort zurückgekehrt. Die vergangenen drei Jahre hatte sie sich vor der Polizei versteckt. So wollte sie eine Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verhindern.

Am Morgen des 27. September 2019 brachen elf Polizisten in Zhang Junqins Wohnung ein. Sie sollte eine Garantieerklärung [2] unterzeichnen, mit der sie auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichtet. Zhang weigerte sich. Daraufhin nahmen die Polizisten sie fest. Sie beschlagnahmten den Laptop ihres Sohnes und alle mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Materialien.

Die 50-jährige Zhang wird in der Haftanstalt des Kreises Longde festgehalten. Berichten zufolge soll die Staatssicherheitsabteilung ihre Festnahme angeordnet haben.

Zum Verlassen der Wohnung gezwungen

Zhangs jüngste Verhaftung fand statt, nachdem sie aus einer dreijährigen Abwesenheit in ihre Wohnung zurückgekehrt war. Während dieser Zeit hatte sie sich vor der Polizei versteckt.

Im Juni 2015 hatte Zhang beim Obersten Volksgericht eine Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin eingereicht, weil er im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.

Zhangs Strafanzeige wurde jedoch nicht bearbeitet, sondern nach einem Monat an die örtliche Staatssicherheitsabteilung weitergeleitet.

Am 13. August 2015 schleppten drei Polizisten Zhang zur Polizeiwache vor Ort. Sie schlugen und ohrfeigten sie zehn Minuten lang.

Bereits im September 2001 war Zhang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden. Im November 2001 brachte man sie in das Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Ningxia. 18 Monate musste sie dort verbringen.

Um Zhang zur Abkehr ihres Glaubens zu zwingen, ordneten die Wärter Gehirnwäscheverfahren an. Täglich wurden Zhang Videos vorgespielt, die Falun Dafa diffamierten. Als sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, schlugen sie auf Zhang ein. Sie musste über lange Zeiträume regungslos stehen und ihr wurde der Schlaf entzogen.

Täglich wurde Zhang gezwungen, sehr lange und hart zu arbeiten. Manchmal stand sie um fünf Uhr auf. Von der Arbeit schmerzten ihr die Finger und Hände so sehr, dass sie nicht schlafen konnte. Weil sie zudem für lange Zeit auf einem winzigen Hocker stillsitzen musste, begann ihr Gesäß zu eitern. Wenn sie die vorgeschriebene Arbeitsleistung nicht erbrachte, wurde sie geschlagen. Dann ließ man sie nicht schlafen und verweigerte ihr jeglichen Familienbesuch.

Als Zhang kurz vor ihrer Freilassung stand, verlängerten die Wärter ihren Aufenthalt im Zwangsarbeitslager um drei Monate. Sie behaupteten, dass Zhang ihre Arbeitsleistung nicht erbracht habe. Erst im Mai 2003 kam sie frei.

Eine zerbrochene Familie

Zhangs Familie wurde in die Angelegenheit verwickelt. Sie stand unter großem Druck und hatte Angst.

Die Polizei suchte Zhangs Mann an seinem Arbeitsplatz auf. Er sollte seine Frau zwingen, auf ihren Glauben zu verzichten, andernfalls würde er seine Arbeit verlieren, drohten die Beamten. Unter diesem Druck ließ sich ihr Mann im März 2012 scheiden. Er wollte nicht in die Verfolgung hineingezogen werden.

Zhangs Sohn fand nach seinem Schulabschluss eine Arbeitsstelle in einer anderen Provinz. Mehrere Jahre besuchte er seine Mutter nicht.

Auch Zhangs jüngere Schwester, die keine Falun-Dafa-Praktizierende ist, wurde einmal von den Beamten schikaniert. Sie durchsuchten ihre Wohnung, weil sie eine Zugfahrkarte für Zhang gekauft hatte. Danach mieden sowohl sie als auch andere Verwandte den Kontakt zu Zhang.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Eine Garantieerklärung beinhaltet 1. dass man bereut, Falun Dafa zu praktizieren und es aufgeben wird, 2. dass man nicht mehr zum Petitionieren nach Peking gehen wird und 3. dass man jeglichen Kontakt zu anderen Praktizierenden aufgibt.