Details zum Tod dieser 15 Mediziner

(Mingui.org) Seit Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 hat Minghui.org den Tod von 4.316 Falun-Dafa-Praktizierenden infolge der Verfolgung bestätigt. Die Dunkelziffer ist aufgrund der strengen Zensur in China weit höher. Die Praktizierenden kommen aus allen Berufszweigen und umfassen alle Altersgruppen.

Manche Praktizierende wurden im Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert, andere starben nach jahrelanger Folter oder an Krankheiten, die sie im Gefängnis oder im Arbeitslager bekommen hatten. Wiederum andere starben an der extremen Angst und unter dem mentalen Druck, denen sie aufgrund der Verfolgung ausgesetzt waren.

Dieser Bericht enthält die Fälle von 15 Medizinern, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt wurden und dabei ums Leben kamen.

Fall 1: Liu Haibo (m) – Folter mit Elektroschlagstock, der in den Anus eingeführt wurde

Liu Haibo war Radiologe in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin. Er begann 1996, Falun Dafa zu praktizieren.

Liu Haibo

Während er 1999 für sein Recht auf Falun Dafa in Peking appellierte, wurde Liu verhaftet und später für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager gebracht. Dort wurde er gefoltert und für weitere neun Monate festgehalten, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte.

Am Abend des 11. März 2002 wurde Liu erneut verhaftet. Die Polizei brachte ihn und den Praktizierenden Zhang Zhongyu auf die Polizeiwache.

Während eines Verhörs entkleideten mehrere Polizisten Liu und führten den längsten elektrischen Schlagstock in seinen Anus ein und schockten ihn. So wollten die Beamten Namen und Aufenthaltsorte weiterer Praktizierender erfahren.

Die Beamten folterte Liu bis ein Uhr morgens – bis sie feststellten, dass sein Herz versagt hatte. Als der Krankenwagen gerufen wurde, war Liu bereits tot. Er verstarb im Alter von 34 Jahren.

Die Behörden behaupteten, dass Liu einen Herzinfarkt erlitten habe. Sein Leichnam wurde heimlich verbrannt. Lius Sohn war zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt.

Fall 2: Li Huiwen (m) bei Zwangsernährung verstorben

Li Huiwen war Arzt in der Stadt Yangquan in der Provinz Shanxi. Im Jahr 2002 wurde er verhaftet und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Li wurde im Zwangsarbeitslager Xindian in der Provinz Shanxi brutal gefoltert. Er trat in einen Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt. Die Wärter folterten Li zwischen den Zwangsernährungen, indem sie ihn an den Handgelenken zwischen zwei Doppelstockbetten aufhängten.

Li starb am 26. Februar 2003 während einer brutalen Zwangsernährung. Er war 32 Jahre alt.

Fall 3: Dong Cuifang (w) acht Tage nach Inhaftierung zu Tode geprügelt

Dong Cuifang war Gynäkologin in Peking. Im Jahr 2001 wurde sie gemeinsam mit ihrem Verlobten Shen Wenjie, einem Piloten, verhaftet. Sie hatten zuvor Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. 2002 wurden die beiden vom Bezirksgericht Shunyi zu jeweils fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Am 11. März 2003 wurde Dong in der Frauengefängnis Daxing in Peking verlegt. Die Häftlinge zwangen sie, im Lotussitz zu sitzen und fesselten ihr Hände und Beine. Sie ließen Dong nicht schlafen und erlaubten ihr nicht, die Toilette zu benutzen.

Am 19. März – acht Tage nach ihrer Einlieferung – wurde sie zu Tode geprügelt. Dongs Körper war mit blauen Flecken übersät, ihre Beine geschwollen und lila angelaufen. Dong hatte schwere Quetschungen an den Knien. An der rechten Schulter waren die Muskeln gerissen.

Dong Cuifang

Fall 4: Liu Boyang (m) zu Tode gefoltert – Leichnam vom Gebäude gestoßen

Liu Boyang war ein Radiologe aus der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz. Im Jahr 1995 begann er mit seinen Eltern, Falun Dafa zu praktizieren.

Liu Boyang

Als die Polizei am 16. März 2002 versuchte, den Aufenthaltsort seiner Eltern herauszufinden, wurde Liu am Arbeitsplatz verhaftet. Am nächsten Tag brachte man ihn in die Haftanstalt Daguang, wo er 15 Tage festgehalten wurde.

Kurz vor der Entlassung nahmen Beamte des Ministeriums für Staatssicherheit den Praktizierenden in Gewahrsam, wobei sie sein Gesicht verdeckten. Sie sperrten Liu in eine Isolationszelle und verhörten ihn drei Tage lang.

Am 27. Juni 2002 wurde Liu erneut verhaftet. Beamte von der Polizeiwache Zhengyang folterten ihn auf unterschiedliche Weise: Sie verprügelten und traten ihn, sie schlugen ihm mit Schuhen ins Gesicht, zogen ihm eine Plastiktüte über den Kopf, fesselten ihm die Hände mit Handschellen hinter den Rücken und hängten ihn an den Handgelenken auf.

Folterzeichnung: Hände mit Handschellen hinter den Rücken gefesselt und dann der Körper aufgehängt

Nach wenigen Minuten des Aufhängens fühlten sich Lius Arme an, als würden sie auseinandergerissen. Er schwitzte stark. Nach der Folter waren Lius Hände taub. Er hatte Probleme, etwas festzuhalten. Erst nach einigen Monaten hatte sich Liu wieder von der Folter erholt. Vier Tage später wurde er in die Haftanstalt Tiebei gebracht, wo er vier Monate eingesperrt wurde.

Liu wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und am 29. Oktober 2002 ins Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gebracht.

Dort zwangen ihn die Wärter, den ganzen Tag auf dem eiskalten Zementfußboden zu sitzen. Im Winter ließen sie ihn nicht schlafen. Und sie unterzogen ihn einer ständigen Gehirnwäsche, damit er auf seinen Glauben verzichtet.

Seine Zeit im Arbeitslager wurde um 47 Tage verlängert, bevor Liu im August 2004 freigelassen wurde.

Am 28. Oktober 2005 übergaben Liu und seine Mutter Wang Shouhui Informationsmaterialien über Falun Dafa an einen Mitpraktizierenden. Dabei wurden sie beschattet und verhaftet. Man brachte sie zur Polizeidienststelle des Kreises Kuancheng und verhörte die beiden.

Gegen 20 Uhr wurde Liu zu Tode gefoltert, er war erst 29 Jahre alt. Seinen Leichnam schmiss die Polizei vom Gebäude. 

Erst einige Tage später wurde die Familie über Lis Tod informiert. Die Polizei behauptete, er habe  „Selbstmord begangen“ und sich in den Tod gestürzt.

Auf Wunsch der Familie wurde eine Autopsie durchgeführt. Dabei wurden drei Löcher in Lius Schädel festgestellt, die mit einem stumpfen Instrument herbeigeführt worden waren. Beine und Rippen waren gebrochen und in der Lunge fand man Blut. Laut medizinischer Untersuchung waren die drei Löcher im Schädel die Todesursache.

Nach Lius Ermordung wurde seine Mutter in die Haftanstalt Nr. 3 der Stadt Changchun gebracht. Am 11. November 2005 starb auch sie unter der Folter.

Fall 5: Wang Jiping (m) starb an Krankheit, die während der Haft auftrat

Wang Jiping war Anästhesist in einem Militärkrankenhaus in Harbin in der Provinz Heilongjiang. Im September 1996 begann er, Falun Dafa zu praktizieren.

Wang Jiping

Das Krankenhaus, in dem Wang arbeitete, hielt ihn wegen seines Glaubens im Juli 2001 für einen Monat in einem Lagerhaus fest. 2003 verlor er seine Arbeit und seine Zulassung als Arzt.

Als Wang und seine Frau Zhao Wenlin am 29. September 2004 Informationen über Falun Dafa weitergaben, wurden sie verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung.

Man brachte Zhao in die Haftanstalt Baoquanling. Beamte holten Wang vom Krankenhaus ab und hielten ihn dann in einem Büro fest.

Aus Protest gegen gegen die willkürliche Inhaftierung trat Wang in einen Hungerstreik. Liu Yingshan, der Leiter des Krankenhauses, befahl fünf Soldaten, Wang gewaltsam Schlafmittel zu spritzen. Sie setzen ihn außerdem unter Narkose und verabreichten ihm einen Tropf mit unbekannten Substanzen.

Liu würgte Wang und erstickte ihn fast dabei.

Während einer Zwangsernährung kam einmal der Leiter der örtlichen Behörde „Büro 610“ [2]vorbei und wollte Wang verhören. Obwohl Wang sehr schwach war, wurde ihm befohlen zu stehen. Die Beamten ohrfeigten und schubsten ihn.

Am Morgen des 9. Oktober 200 konnte Wang aus dem Krankenhaus fliehen, wurde jedoch am 22. Oktober erneut verhaftet.

Später sperrte man Wang für drei Jahre in die Haftanstalt im Militärgebiet Shenyang.

Verschiedene Leute dort setzten Wang unter Druck, damit er seinen Glauben an Falun Dafa aufgab. Er sollte „Gedankenberichte“ schreiben und Falun Dafa und dessen Begründer verunglimpfen. Wang litt unter Bluthochdruck, Nierenversagen und Harnvergiftung und zu knappen Essensrationen.

Anfang Dezember 2006 wurde er vor Ablauf der Haftstrafe freigelassen – sehr schwach und fast vollkommen erblindet. Er wurde komplett aus dem Militärdienst entlassen. Die ihm einst zugewiesene Wohnung wurde wieder eingezogen.

Unter dem starken Druck ließ sich Wangs Frau scheiden. Auch seine Eltern und Geschwister hielten sich von Wang fern, um nicht in die Verfolgung verwickelt zu werden – ein Ergebnis der Politik der Kommunistischen Partei. Fortan war Wang obdachlos und musste von Ort zu Ort ziehen.

Unter schwerem psychischem, physischem und finanziellem Stress starb er einsam am 4. Februar 2009 im Alter von 39 Jahren.

Fall 6: „Die Lunge war wie abgenutzte Baumwollwatte“

Shen Yueping war Gynäkologin in der Stadt Yuxi in der Provinz Yunnan. Sie praktizierte seit 1996 Falun Dafa.

Shen Yueping

Nachdem die KP Chinas begonnen hatte, Falun Dafa zu verfolgen, reisten Shen, ihr Mann und ihr Sohn nach Peking. Am 1. Oktober 2000 entrollten sie ihr Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Sie wurden verhaftet und nach Yuxi zurückgebracht. Shen wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die sie im Zwangsarbeitslager Kunming verbringen musste. 2003 kam sie frei.

Im Dezember 2004 wurden Shen und ihr Mann von Polizisten im Verwaltungsbezirk Hongta der Stadt Yuxi verhaftet. Sie hatten zuvor mit Menschen über Falun Dafa gesprochen. Shen wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und im Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan festgehalten.

Drei Jahre verbrachte Shen in Isolationshaft. Jeden Tag wurde sie gezwungen, mindestens 15 Stunden lang auf einem harten Brett zu sitzen. Sie durfte weder aufstehen noch umhergehen, andernfalls wurde sie geschlagen oder beleidigt. Die Gefangenen kniffen sie und stachen sie mit Nadeln.

Nur alle zwei Wochen erlaubten die Wärter der Praktizierenden zu duschen. Während ihrer Menstruation standen Shen keinerlei Hygieneartikel zur Verfügung.

Obwohl Shen nicht krank war, wurde sie häufig gezwungen, unbekannte Medikamente einzunehmen. Wenn sie die Medikamente einnahm, hustete sie Tag und Nacht. Wenn sie die Einnahme der Substanzen verweigerte, mischten die Wärter diese in das Essen. Der Husten hielt acht Monate an.

Am 11. Mai 2009 fiel Shen ins Koma. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. An diesem Tag bescheinigte der Arzt in zwei Berichten ihren kritischen Zustand. Doch anstatt sie medizinisch behandeln zu lassen, wurde Shen zwei Tage später in ein Krankenhaus mit sehr schlechter Ausstattung gebracht. Dadurch sollten Kosten gespart werden.

Auf eindringliches Verlangen ihrer Familie wurde Shen am 15. Mai auf Bewährung freigelassen. Da war sie bereits zu schwach, um zu reden. Ein größeres Krankenhaus nahm sie auf, wo sie ständig beamtet werden musste.

Shen Yueping in der Notaufnahme

Der Arzt sagte gegenüber der Familie, dass ihre Lunge durchlöchert sei wie „abgenutzte Baumwollwatte“. Jegliche Behandlung komme zu spät.

Shen verstarb am 16. Juli 2009 um 11.30 Uhr im Alter von 49 Jahren.

Fall 7: Gong Hui (w) starb nach Verabreichung von giftigen Substanzen

Gong Hui war Ärztin in Tianjin. Wegen einer Krankheit trat sie vorzeitig in den Ruhestand. Nachdem sie 1997 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, war sie nach einigen Monaten wieder gesund.

Gong Hui

Am 13. August 2008 wurde Gong verhaftet. Die Polizei hielt sie einen Monat und vier Tage lang in der Polizeidienststelle des Verwaltungsbezirkes Nankai fest. Später wurde ihr Zwangsarbeit auferlegt. Am 17. September 2008 brachte man Gong ins Frauenzwangsarbeitslager Banqiao in Tianjin.

Gong wurde eine Zelle in der Abteilung 1 des Zwangsarbeitslagers zugewiesen. Sie teilte sich diese mit zwei Drogenabhängigen. Als Gong die Regeln des Arbeitslagers auswendig lernen sollte, weigerte sie sich. Daraufhin wurde sie gezwungen, längere Zeit zu stehen.

Es wird vermutet, dass Medikamente in ihr Essen und ihr Wasser gemischt wurden. Dies brachte sie aus dem Gleichgewicht. Danach wurde Gongs Blick leer, begann zu zittern und konnte nicht mehr normal schlafen. Sie ging in ihrer Zelle umher und zitterte ständig. In diesem Zustand erklärte sie sich bereit, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Obwohl die Diagnose ihrer Symptome nicht eindeutig war, zwang man Gong, neurotoxische Medikamente einzunehmen. Täglich litt sie unter großen Schmerzen und war wie vernebelt.

Im Trinkwasser, das einigen Praktizierenden gegeben wurde, wurde eine glänzende, faserig aussehende Substanz bemerkt. Nach dem Trinken des Wassers fühlte sich die Zunge des Opfers taub an und blutete ein wenig. Die Zunge fühlte sich auch an, als wäre sie mit Metalldraht umwickelt. Nach einer Weile war der gesamten Körper taub und begann zu zittern. Das Opfer war dann wie vernebelt und kurzatmig. In diesem Zustand konnte sich das Opfer nur schwer kontrollieren und beruhigen.

Am 4. Dezember 2009 wurde Gong nach Hause entlassen – zehn Monate, nachdem sie geistig labil geworden war. 22 Tage später starb sie im Alter von 57 Jahren.

Fall 8: Du Juan, Ärztin der chinesischen Medizin, starb im Gefängnis an Krebs im Endstadium

Du Juan war Ärztin der chinesischen Medizin in Peking. Nachdem die Kommunistische Partei im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde sie im Zwangsarbeitslager eingesperrt und zu zwei Haftstrafen verurteilt. Während ihrer Haft wurde sie auf unterschiedliche Weise gefoltert.

Du Juan

Während ihrer dreijährigen Haftstrafe von 2005 bis 2008 im Frauengefängnis Peking wurde Du streng beobachtet. Sie durfte nicht schlafen und wurde gezwungen, stundenlang zu stehen oder regungslos zu sitzen. Dus Beine und Oberschenkel waren durch die Folter stark geschwollen.

Folterzeichnung: Stundenlang auf einem winzigen Hocker sitzen

Die Leiterin der Überwachungsstation namens Liu Yingcun befahl der Gefangenen Zhang Ping, Du zu schlagen. Infolge der Tritte der Häftlinge eiterte eine Stelle am Steißbein. Dus Körper war mit blauen Flecken übersät. Trotz allem musste Du weiterhin schwere Zwangsarbeit verrichten.

Am 6. Mai 2010 wurde Du abermals verhaftet und in die Haftanstalt Chaoyang gebracht, später zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und erneut ins Frauengefängnis Peking gebracht.

Während sie im Gefängnis schweren Missbrauch erdulden musste, bekam sie Brustkrebs. Schnell schritt die Erkrankung fort zu Krebs im Endstadium. Mehrmals forderte die Familie Dus Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Behörden wiesen dies zurück.

Du verstarb am 14. Juni 2011 im Alter von 57 Jahren. Sie ließ einen geistig behinderten Sohn und ihren 90-jährigen Vater, einen ehemaligen Militärarzt, zurück.

Fall 9: Jiang Cuiping (w) starb nach jahrlangen Schikanen

Jiang Cuiping war früher Ärztin an der Technischen Universität Hefei. Im Jahr 1993 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren.

Jiang Cuiping

Am 5. Dezember 1999 wurde Jiang erstmalig wegen ihres Appells für Falun Dafa in Peking verhaftet. Daraufhin hielt man sie zehn Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest.

Sie wurde zwei weitere Male verhaftet, am 28. September 2007 und am 21.Mai 2008.

Am 23. Juli 2012 wurde Jiang das vierte Mal verhaftet. Sie hatte auf einem Markt mit Menschen über Falun Dafa gesprochen. Noch am Tag der Verhaftung kam Jiang wieder frei.

In den nächsten Monaten kamen Polizisten und Mitarbeiter der Technischen Universität Hefei zu Jiangs Wohnung und schikanierten sie. Jiang wurde depressiv und ängstlich. Sie war Tag und Nacht in Sorge, sodass sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte. Im Oktober 2012 diagnostizierten Ärzte dann Lungenkrebs.

Am 22. November 2012 brachen über zehn Polizisten in Jiangs Wohnung ein. Sie schleppten die betagte Praktizierende nach unten und zerrten sie in ein Polizeiauto. Dann brachten sie Jiang auf Anordnung der Behörde „Büro 610“ direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Unter dem verheerenden Druck der Verfolgung starb Jiang am 2. Februar 2013. Sie wurde 74 Jahre alt.

Fall 10: Xie Shiliang (m) starb nach neun Jahren Gefängnis

Xie Shiliang war Arzt in der Stadt Changzhou in der Provinz Jiangsu. Er praktizierte Falun Dafa seit März 1996.

Xie war bei den Einwohnern und in der Umgebung bekannt für seine medizinische Begabung und seine Rechtschaffenheit. Einmal bezahlte ein älterer Landwirt seine Rechnung mit einem falschen 50-Yuan-Geldschein, ohne davon zu wissen. Xie erkannte, dass der ältere Mann seinen Lebensunterhalt nur schwer verdienen konnte. Er nahm den Geldschein an und zerriss ihn, nachdem der Mann gegangen war.

Xie Shiliang

Weil er während der Verfolgung weiterhin an Falun Dafa glaubte, wurde Xie festgenommen, verprügelt, inhaftiert und Gehirnwäschen unterzogen. Seine Wohnung wurde mehrmals durchsucht.

Am 12. Mai 2001 wurde Xie zum ersten Mal verhaftet. Als er die Ausweise der Polizisten verlangte zu sehen, traten und schubsten sie ihn zu Boden. Der Beamte Liu Zekun drückte Xie mit den Knien zu Boden und würgte ihn.

Dann brachte man ihn zur Polizeiwache. 15 Tage lang wurde er in einer Haftanstalt festgehalten. Er durfte nicht schlafen und musste viele Stunden mit dem Gesicht zur Wand stehen.

Am 2. April 2002 wurde Xie erneut in seiner Wohnung verhaftet. Mehrere Tage verbrachte er in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und wurde dann in die Haftanstalt Wujin gebracht.

Am 27. Mai 2002 verhaftete die Polizei Xie erneut. Wieder landete er in einer Haftanstalt. Am 29. November 2002 wurde er ohne öffentlichen Prozess zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und nach Suzhou gebracht.

Im Gefängnis Suzhou musste Xie manuell arbeiten, wodurch er Verletzungen an den Händen erlitt. Da er sich einer Gehirnwäsche widersetzte, wurde er lange Zeit in Isolationshaft genommen.

Im Jahr 2006 wurden Xie brutal verprügelt von Häftlingen, denen Haftverkürzung in Aussicht gestellt worden war. Mehrere Monate hatte er Schmerzen in der Brust. Er verlor alle Zähne. Nach der Folter spuckte er aufgrund innerer Blutungen fortwährend Blut. Man brachte ihn in die Notaufnahme.

Das Gefängnispersonal lehnte wiederholt Gesuche der Familie auf Strafaussetzung zur medizinischen Behandlung aus. Weil die Beamten befürchteten, dass Xie im Gefängnis sterben könnte, kam er Ende 2010 frei. Zu dieser Zeit war er auf Haut und Knochen abgemagert.

Nach Xies Freilassung brachen Justizbeamte häufig in seine Wohnung ein und belästigten ihn. Am 23. Juni 2012 starb er im Alter von 68 Jahren.

Fall 11: Zhao Bin (m) im Gefängnis Shanghai zu Tode geprügelt

Zhao Bin war Arzt im Gefängniskrankenhaus Weifang in der Provinz Shandong. Während seiner Arbeit im Krankenhaus behandelte er die Gefängniswärter und Häftlinge freundlich. Die Menschen respektierten ihn. Zhao veröffentlichte mehrere Artikel in Magazinen und Zeitschriften und wurde mehrfach ausgezeichnet. Doch in seiner Blütezeit erkrankte er an Krebs. In seiner Verzweiflung begann Zhao, Falun Dafa zu praktizieren. Schon bald war er geheilt.

Zhao Bin

Im Juli1999 reiste Zhao nach Peking, um für Falun Dafa einzutreten. Er wurde verhaftet und einer Gehirnwäsche unterzogen. Darüber hinaus verlor er seine Arbeit und musste als Ladearbeiter in einer Reederei anfangen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Später arbeitete er für ein Unternehmen in Shanghai.

Am 27. April 2012 um 21.00 Uhr wurde Zhao verhaftet. Am 11. Juli 2013 wurde er vom Landgericht Changning zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Am 19. Oktober 2013 – nach 47 Tagen im Gefängnis Tilanqiao – wurde Zhao von Häftlingen zu Tode geprügelt. Am 24. Oktober 2013 wurde sein Leichnam eingeäschert. Er wurde 58 Jahre alt.

Fall 12: Huang Wenqin (w) an Misshandlungen während der Haft gestorben

Huang Wenqin war leitende Apothekerin am Klinikum Qingan in der Stadt Fuyang, Provinz Jiangsu. Seitdem die Kommunistische Partei im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde sie wiederholt verfolgt.

Am 3. Juni 2010 wurde Huang bei der Arbeit verhaftet. Am 5. Juli 2010 wurde sie in die Haftanstalt Fuyang gebracht. Sie musste ein Jahr Zwangsarbeit verrichten.

Während des Aufenthalts im Frauenzwangsarbeitslager musste sie im Sommer unter der brennenden Sonne stehen. Sie durfte kein Wasser trinken und auch nicht die Toilette benutzen. Manchmal musste sie bis Mitternacht stehen. In weniger als einem Monat war Huang abgemagert. Sie wog nur noch 44 Kg.

Nur zwei Jahre nach ihrer Freilassung wurde Huang am 8. November 2013 erneut verhaftet. Am nächsten Tag brachte man sie in die Haftanstalt Changzhou. Dort wurde sie körperlich misshandelt. Sie wurde gefesselt, verprügelt, auf dem Boden herumgeschleift und an den Haaren gerissen.

Fünf Monate später litt Huang an verschiedenen Erkrankungen wie Harnvergiftung, Bluthochdruck und Anämie. Erst als sie in Lebensgefahr schwebte, wurde sie medizinisch behandelt.

Das Gericht Fuyang verurteilte die Praktizierende am 4. April 201 zu vier Jahren Haft. Sechs Monate später, am 22. Oktober, verstarb Huang im Alter von 46 Jahren.

Fall 13: Leitender Arzt für chinesische Medizin im Gefängnis gestorben

Wang Jigui war Arzt für chinesische Medizin in der Stadt Yangquan in der Provinz Shanxi. Er praktizierte Falun Dafa seit 1997. Wang arbeitete fleißig und half Bedürftigen. Geschenke von Patienten nahm er nicht an. Als einmal ein Patient aus Dankbarkeit Wangs Telefonrechnung bezahlte, gab er das Geld zurück.

Wang Jigui

Wang wurde am 18. Juli 2012 verhaftet und 15 Tage lang in der Haftanstalt Yangquan eingesperrt. Am 4. August 2014 wurde er erneut verhaftet und in die Haftanstalt Pingding gebracht.

Das Landgericht Pingding verurteilte Wang am 4. Februar 2015 zu drei Jahren Gefängnis. Am 14. Mai 201 brachte man ihn in das Gefängnis Jinzhong in der Provinz Shanxi.

Am 2. Juni 2016 wurde Wangs Familie darüber informiert, dass er im Krankenhaus gestorben sei. Die Familie fragte sich, was den plötzlichen Tod verursacht haben könne. Denn sechs Tage zuvor hatte sie mit Wang telefoniert und da hatte er wohlauf geklungen.

Als Todesursache stand in der Sterbeurkunde „Sepsis“ (Blutvergiftung). Untersuchungsergebnisse einer Autopsie wurden der Familie jedoch nicht vorgelegt. Wangs Leichnam wurde am 8. Juni 2016 eingeäschert. Er wurde 59 Jahre alt.

Fall 14: Chen Cunmei (w) nach jahrelanger Verfolgung gestorben

Chen Chunmei war leitende Krankenschwester im Kinderkrankenhaus Nanjing in der Provinz Jiangsu. Sie begann im Juli 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb von drei Monaten waren verschiedene Erkrankungen geheilt.

Chen Cunmei wird am 30. September 2000 von vier Zivilbeamten verfolgt, als sie auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking „Falun Dafa ist gut“ ruft.

Im Laufe der Verfolgung wurde Chen einmal ins Zwangsarbeitslager und sechsmal in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht. Ihre Wohnung wurde zehnmal durchsucht.

Nach ihrer Verhaftung am 20. April 2012 wurde sie in der Haftanstalt Nanjing eingesperrt und ihr unbekannte Medikamente verabreicht. Trotz ihres geschwächten Zustands verlegte man sie 36 Tage später in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort wurde sie weitere 40 Tage festgehalten. Sie verlor ein Drittel ihres Gewichts und magerte von 65 Kilogramm auf rund 44 ab.

Am 20. November 2012 wurde sie für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager gebracht. Die Zwangsarbeit verrichtete sie allerdings außerhalb.

Wegen der psychischen Belastung durch die Verfolgung und aufgrund verabreichter giftiger Substanzen verschlechterte sich Chens Gesundheitszustand nach ihrer Rückkehr nach Hause weiter. Sie starb am 24. Dezember 2016 im Alter von 62 Jahren.

Fall 15: Nach über 30 Festnahmen und Inhaftierungen starb Wang Ping (w) unter der Verfolgung

Wang Ping war Ärztin an der Gesundheits- und Präventionsabteilung des Kreises Wuhe in der Provinz Anhui. Im Jahr 1998 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren.

Wang wurde über 30-mal festgenommen und in Haftanstalten, Gehirnwäsche-Einrichtungen, Psychiatrien, Zwangsarbeitslager und Gefängnissen eingesperrt.

Während dieser Zeit wurde sie gefoltert. Als Wang am 5. Mai 2015 aus dem Gefängnis freigelassen wurde, war sie sehr schwach. Sie wurde weiterhin schikaniert und in eine Psychiatrie gebracht, wo ihr unbekannte Substanzen gespritzt wurden. Ihr Zustand verschlechterte sich und sie konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Im Mai 2017 starb Wang im Alter von 53 Jahren.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er sah in der schnell wachsenden spirituellen Bewegung eine Bedrohung für die Ideologie der Partei. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Büro 610 ist eine Behörde, die außerhalb des Gesetzes agiert und ausschließlich für die Verfolgung von Falun Dafa zuständig ist.