Persönlicher Bericht: Auf der Flucht, um der Verfolgung zu entkommen (Innere Mongolei)

(Minghui.org) Eine Frau aus der Inneren Mongolei versteckt sich seit März 2019, um nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert zu werden.

Miao Chunlian wurde im Juni 2017 verhaftet. Sie wurde am 8. August 2017 wegen Bluthochdruck auf Kaution entlassen. Im September 2018 klagte die Staatsanwaltschaft Ximeng sie an. Ihre Verhandlung war am 24. Oktober 2018 und 21. Februar 2019.

Miao erhielt am 29. März 2019 eine Mitteilung des Gerichts, dass sie innerhalb von vier Tagen vor Gericht erscheinen solle, um ihr endgültiges Urteil zu hören. Seitdem ist sie auf der Flucht und wird derzeit von der Polizei gesucht.

Miao erzählt hier von der Verfolgung, die sie erlitten hat.

Rechtswidrig in der Haftanstalt Ximeng in Haft

Ich begann im September 1998 Falun Dafa zu praktizieren. Davor litt ich an Herzerkrankungen, gynäkologischen Problemen, einer entzündeten Gallenblase und rheumatoiden Gelenkentzündungen. Ein paar Tage nachdem ich die Übungen des Falun Dafa zu praktizieren begonnen hatte, verschwanden alle Beschwerden.

Seit dem 25. April 1999 werde ich von der Polizei der Kommunistischen Partei Chinas schikaniert und verfolgt. Im Mai 1999 durchsuchten ihre Beamten meine Wohnung und beschlagnahmten meine Falun-Dafa-Bücher. Ich wurde verhaftet und für sieben Tage in die Haftanstalt gebracht, wo auch einige ältere Praktizierende festgehalten wurden.

Nachdem wir entlassen wurden, sagte ich ihnen, dass wir an unseren lokalen Polizeichef schreiben würden, da wir uns nicht an Peking wenden konnten. Wir schrieben ihm Briefe darüber, wie Falun Dafa die Menschen lehrt, freundlich zu sein und dass Falun Dafa nur Nutzen und keinen Schaden für die Gesellschaft bringe.

Folter im Frauenzwangsarbeitslager Hohhot

Im Oktober 1999 wurde ich erneut verhaftet und in die Haftanstalt gebracht. Meine Wohnung wurde wieder durchsucht. Ich wurde für drei Jahre in ein Zwangsarbeitslager gebracht. Einige Monate später verlegten sie mich zusammen mit zwei anderen Praktizierenden ins Frauenzwangsarbeitslager Hohhot.

Die Wachen des Arbeitslagers zwangen uns, für ganze Tage verleumderische Programme anzusehen, die Falun Dafa angreifen.

Wir hatten keine Freiheit. Jede Praktizierende wurde von einem Häftling begleitet, die von seinem Gruppenführer ihr zugewiesen wurde. Wir durften nicht mit anderen Praktizierenden sprechen oder nach Bedarf auf die Toilette gehen. Unsere Arbeitsdkraft wurde für schwere Arbeiten augebeutet, wobei wir jeden Tag nur vier bis fünf Stunden zum Schlafen hatten.

Die Praktizierenden, die sich der Gehirnwäsche des Lagers widersetzten oder sich weigerten, auf unseren Glauben zu verzichten, wurden brutal gefoltert. Sie wurden geschlagen, mit Elektroschlägen geschockt, an die Tür gefesselt und ihnen wurde Schlaf und Essen entzogen.

Fortwährende Verfolgung

Die Polizei schikanierte mich auch nach meiner Entlassung weiter. Jedes Mal wenn sie kamen, informierte ich sie über die Fakten von Falun Dafa und forderte sie auf, sich zu ihrem eigenen Besten nicht an der Verfolgung zu beteiligen.

Mein Mann praktiziert nicht. Wir hatten 2008 ein Bauprojekt in einer Stadt erhalten, die mehr als 35 km von unserer Wohnung entfernt liegt. Die Polizei ist uns sogar dorthin gefolgt. Sie versuchten, die Zahlungen des Auftragebers an uns zurückzuhalten. Nachdem mein Mann mit ihnen diskutiert hatte, gaben sie schließlich das Geld zurück.

Im Jahr 2013 wurde ich erneut verhaftet, weil ich Informationen über Falun Dafa verbreitet hatte. Ich wurde zwei Wochen lang in der örtlichen Haftanstalt festgehalten. Die Polizei beschlagnahmte alle meine Falun-Dafa-Bücher und ein Foto von unserem Meister.

Meine letzte Verhaftung

Als ich im Juni 2017 einmal nicht zu Hause war, durchsuchte die Polizei wieder meine Wohnung. Ich beschloss, nach Hause zu gehen, um mit ihnen zu reden.

Als ich ankam, waren da drei Beamte. Sie schoben mich schnell in einen Polizeiwagen. Einer von ihnen hielt mich wie einen Verbrecher am Boden und nahm mein Handy.

Sie brachten mich in den Keller eines Gebäudes, wo mich mehrere Polizisten beschimpften. Sie wollten von mir wissen, woher ich meinen Computer, Drucker und meine Informationsmaterialien hätte. Statt ihre Fragen zu beantworten, erklärte ich ihnen die Fakten über Falun Dafa.

Sie fesselten mich an einen Stuhl und beschimpften mich, um mich wach zu halten. Nach Mitternacht banden sie mich los und ließen mich auf einer Grasmatte auf dem Boden schlafen.

Am nächsten Tag sagten mehrere der Beamen, sie würden mich gehen lassen. Sie haben mich getäuscht, damit ich eine Erklärung unterschreibe.

Dann brachten sie mich zur Untersuchung ins Krankenhaus. Erst dann wurde mir klar, dass sie nicht die Absicht hatten, mich freizulassen.

Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass ich einen Gallenblasenpolypen und Bluthochdruck habe. Trotz meiner Beschwerden zwang die Polizei die Haftanstalt, mich aufzunehmen.

An meinem dritten Tag in der Haftanstalt schlug mich eine der weiblichen Wachen, legte mir Handschellen an, schlug mir ins Gesicht und trat mich. Ich ging in den Hungerstreik, um zu protestieren, und wurde im Krankenhaus brutal zwangsernährt.

Mein Blutdruck stieg auf über 200/80. Um den Blutdruck zu senken, gab man mir eine Spritze, aber ohne Erfolg.

Um eine mögliche rechtliche Haftung zu vermeiden, forderte die Haftanstalt meine Familie auf, mich nach Hause zu holen. Nachdem meine Familie gezwungen worden war, unter der Hand 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) an die Polizei zu zahlen, wurde ich am 8. August 2017 gegen Kaution entlassen.

Andere Praktizierende und ich schickten im Laufe des folgenden Jahres Informationen über Falun Dafa an die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Gericht. Die Polizei gab später die 5.000 Yuan zurück, die sie von meiner Familie erpresst hatten.

September 2018 klagte die Staatsanwaltschaft Ximeng mich an. Verhandlung war am 24. Oktober 2018 und 21. Februar 2019.

Am 29. März 2019 erhielt ich eine Mitteilung des Gerichts, dass ich innerhalb von vier Tagen vor Gericht erscheinen solle, um mein endgültiges Urteil zu hören.

Ich kann nicht länger mit dem Bösen zusammenarbeiten. Die Behörden, die mich verfolgen, haben dazu keine Berechtigung und sind gesetzlos. Ich war gezwungen, mich auf den Weg zu machen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.