Wie ich meiner Schwiegermutter half, das Fa zu lesen

(Minghui.org) Meine Schwiegermutter war etwas über 60 Jahre alt und in einem schlechten Gesundheitszustand. In ihrem örtlichen Krankenhaus wurde bei ihr eine pulmonale Herzerkrankung diagnostiziert. Deshalb zog sie im September 2009 bei uns ein.

Sie hustete oft zähen Schleim aus und hatte einen schnellen Herzschlag von bis zu 120 Schlägen pro Minute. Dazu kamen noch Kurzatmigkeit, Schwindelgefühle, eine allgemeine Schwäche und Appetitlosigkeit.

Eine moderne medizinische Behandlung konnte ihre Beschwerden nicht heilen. Die Ärzte behandelten sie mit Antibiotika, Beruhigungsmitteln, Hustenlösern und vielen anderen Medikamenten. Mit der Zeit zeigten diese Behandlungen jedoch immer weniger Wirkung. Sie versuchte es mit chinesischer Medizin, aber die half auch nicht.

Ich musste zusehen, wie sich ihre Krankheiten immer weiter verschlimmerten und sie immer mehr leiden musste. Ich fühlte Mitleid mit ihr und wollte ihr helfen. Da ich Falun Dafa [1] praktiziere, schlug ich ihr vor, mit mir das Zhuan Falun zu lesen. Sie sagte: „Ich bin doch nur bis zur zweiten Klasse in die Schule gegangen.“

Ich entgegnete: „Du kannst dir die Aufnahme der Fa-Lektionen von Meister Li anhören.“ Doch sie wandte ein, sie verstehe kein Mandarin. Da gab ich auf. Später fragte ich sie: „Wie wäre es denn, wenn ich einen Satz aus dem Buch lese und anschließend wiederholst du ihn?“ Widerstrebend stimmte sie zu.

Auf zu einem steinigen Start

Wir begannen „Über Dafa“ zu lesen. Ich las den ersten Satz und sie begann meine Worte zu wiederholen. Dann fing ihr Husten an. Sie ging auf die Toilette, hustete und spuckte eine Weile. Sie putzte sich die Nase, wusch sich die Hände, kam heraus und wischte sich über die Augen. Sie trank etwas Wasser und ich fing wieder an zu lesen. Der Husten begann und sie ging erneut auf die Toilette. Ich folgte ihr und sah, wie sie einen dicken, dunklen Schleim aushustete.

Als sie fertig war, sagte ich: „Lass es uns noch einmal versuchen und es langsam angehen. Wir werden nur ein paar Schriftzeichen auf einmal lesen.“ Sie war einverstanden und wir begannen zu lesen. Nach wenigen Schriftzeichen trat der Husten wieder auf. Dieses Muster setzte sich fort.

Eine Stunde verging, und wir hatten wieder nur ein paar Zeilen gelesen. Ich war frustriert und müde und gereizt. Ich dachte: „Wann werden wir in diesem Tempo jemals fertig sein?“ Ich wusste, dass ich die Hälfte der Fa-Lektion hätte schaffen können, wenn ich alleine gelesen hätte. Das hier kostete mich viel Zeit.

Meine Barmherzigkeit wächst

Als ich aufstand und gehen wollte, hallte die Lehre des Meisters in meinem Kopf nach:

„Natürlich, wir kultivieren uns in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen und sollen den Eltern gegenüber respektvoll sein und die Kinder erziehen. Unter allen Umständen sollen wir gut zu anderen sein und gutherzig mit ihnen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob Eltern oder Kinder, jeden sollst du gut behandeln und immer an die anderen denken. Dann ist dein Herz nicht mehr egoistisch, sondern gütig, voller Barmherzigkeit.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, Seite 297)

Ich fragte mich: „War ich barmherzig zu meiner Schwiegermutter? Sie hatte so lange gelitten und ich wollte schnell mit ihr fertig werden, damit ich mein Geschäft weiterführen konnte.“

Ich war egoistisch. Dann erinnerte ich mich daran, dass die Kultivierung im Dafa mich von all dem Leid befreit hatte, das ich einst gehabt hatte. Mir kamen barmherzige Gedanken in den Sinn. Als ich sah, wie sie aus dem Badezimmer kam und sich ihre Tränen abwischte, spürte ich, wie auch meine Augen feucht wurden.

Ich beschloss: „Egal wie lange es dauert, ich werde ihr helfen, das Zhuan Falun zu lesen.“

Meine Verbesserung

Wir setzten unser Lesen von „Über Dafa“ fort. Sie las jedes Mal nur ein paar Schriftzeichen. Obwohl sie in den folgenden Tagen nach ein paar Schriftzeichen immer noch auf die Toilette eilte und obwohl ich sie immer noch husten, spucken und ihre Nase putzen hörte, gab ich es auf, besorgt zu sein, und beruhigte mich.

Während ich auf sie wartete, las ich einige Absätze des Fa. Als sie zurückkam, half ich ihr, wieder ein paar Schriftzeichen des Fa zu lesen. Jeden Tag, nachdem wir die Hausarbeit und die Mahlzeiten erledigt hatten, lasen wir so zusammen weiter.

Wir lasen Schriftzeichen für Schriftzeichen, Satz für Satz, Absatz für Absatz und Lektion für Lektion. Ich wurde immer ruhiger, bis ich mein Unbehagen losgelassen hatte.

Allmählich und beharrlich lasen wir zu unserer Überraschung das ganze Buch fertig. Ursprünglich dachte ich, dass ich meiner Schwiegermutter helfen würde, das Zhuan Falun zu lesen, aber bald wurde mir klar, dass sie mir geholfen hatte, mein Unbehagen zu beseitigen.

Der Zustand meiner Schwiegermutter verbessert sich

Außerdem war der Schleim, den meine Schwiegermutter aushustete, dünner und lockerer und das Aushusten immer einfacher für sie geworden.

Wir waren beide mit unseren Fortschritten zufrieden. Ich ermutigte sie weiter: „Du bist stark. Während dieser langen 92 Tage hast du mit mir beharrlich das Fa gelesen und das Buch vollendet. Ich freue mich für dich. Lass uns weiterhin fleißig zusammenarbeiten!“

Diese Erfahrung machten wir vor fast zehn Jahren, und doch ist diese Zeit in meinem Kopf immer noch ganz präsent, als ob es erst gerade gewesen wäre. Damals hatte uns der Meister geholfen und gestärkt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.