80-jährige Analphabetin unterschreibt ahnungslos Verhörprotokoll

(Minghui.org) Eine über 80-jährige Frau wird wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] strafrechtlich verfolgt. Die Polizei hatte sie dazu gebracht, ein Verhörprotokoll zu unterschreiben.

Als Hu Mingjun aus der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan am 22. August 2019 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie verhaftet.

Gegen 13 Uhr durchsuchten Beamte der Polizeiwache Longquanshanlu ihre Wohnung. Ihr 85-jähriger Mann war sehr aufgebracht, konnte aber nichts dagegen tun.

Nachdem die Polizei gegen 15 Uhr gegangen war, ging Hus Sohn zur örtlichen Polizeiwache, um ihre Freilassung zu fordern. Die Polizei hieß ihn, vor dem Gebäude zu warten. Gegen 20 Uhr kam ein Beamter mit einem Kautionsformular heraus, das er unterschreiben musste. Hu konnte dann am Abend nach Hause zurückkehren.

Im September ging Hus Sohn erneut zur Polizeiwache, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Ein Beamter namens Zhu Feng sagte zu ihm: „Keine Sorge. Ihr Fall wurde abgewiesen.“

Durch die Polizeirazzia traumatisiert, erlitt Hus Mann einen Pleuraerguss [2] und wurde für einige Wochen ins Krankenhaus eingeliefert. Sie und ihr Sohn wechselten sich bei seiner Betreuung im Krankenhaus ab.

Kurz nachdem ihr Mann nach Hause zurückgekehrt war, erhielt Hu einen Anruf und wurde aufgefordert, zur Polizeiwache zu kommen.

Am 28. November 2019 ging sie mit ihrem Sohn dorthin. Die Polizei ließ ihren Sohn wieder draußen warten. Nur Hu sollte hereinkommen.

Stundenlanges Verhör

Die Polizei setzte Hu auf einen Verhörstuhl und befragte sie mehrere Stunden lang. Dann wurde ihr ein Stapel von Dokumenten zum Unterschreiben gegeben und ihr gesagt, dass sie danach freigelassen werde.

Da Hu nicht lesen konnte und sie nervös und erschöpft war, unterschrieb sie die Dokumente wie angewiesen.

Die Polizei brachte sie später noch zur Staatsanwaltschaft und fotografierte sie. Sie gaben ihr ein Exemplar der „Aufklärung der Rechte und Pflichten im Ermittlungs- und Anklageverfahren“ und ließen sie frei. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie sie nach Hause kam.

Als Hus Sohn die Mitteilung las, erkannte er, dass seine Mutter von der Polizei dazu gebracht worden war, das Verhörprotokoll zu unterschreiben, das als Beweismittel der Anklage gegen sie verwendet werden sollte.

Da ihr Fall bereits bei der Staatsanwaltschaft eingereicht wurde, wird sie wahrscheinlich angeklagt, vor Gericht gestellt und verurteilt werden.

Ein Beamter meinte, dass der Richter ihr aufgrund ihres Alters höchstens eine Geldstrafe von mehreren tausend Yuan auferlegen würde, ohne sie zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen. Ihre Familie bezweifelt seine Aussage.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Ein Pleuraerguss ist eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustkorb.