Mann zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt - wegen seines Glaubens an Falun Dafa (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Ein Mann aus Jilin, Provinz Jilin wurde im Mai 2019 zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa [1] praktiziert.

Yue Naiming legte beim Mittleren Gericht in Jilin Berufung ein. Dieses entschied jedoch im Juli, sein Urteil aufrechtzuerhalten. Am 27. August 2019 überstellte man Yue ins Gefängnis von Gongzhuling.

Seine Familie wollte ihn im Gefängnis besuchen. Sie erhielten die Nachricht, dass sie ein Schreiben ihres örtlichen Büros 610 [2] vorlegen müsse, indem bestätigt wird, dass sie selbst nicht Falun Dafa praktizieren würden.

Sie holten das Schreiben und durften Yue im Gefängnis besuchen, ihm aber nichts geben, auch keine Winterkleidung. Ein Wärter überwachte ihren Besuch genau.

Ablauf der Geschehnisse

Yue, 56, war am 30. Oktober 2018 von fünf Zivilbeamten verhaftet worden. Sie hatten sich in sein Haus geschlichen, als er gerade Fenstervorhänge aufhängte. Die Polizisten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten Bücher und Materialien mit Inhalten über Falun Dafa.

Seine Angehörigen gingen zur örtlichen Polizeiwache und forderten seine Freilassung. Ein Beamter behauptete, dass die Verhaftung von der Polizei in Jilin organisiert und Yue der siebte Falun-Dafa-Praktizierende sei, der in dem Bezirk verhaftet worden sei.

Am 9. Januar 2019 wurde Yue vom Gericht in Fengman verurteilt. Der Richter vertagte die Verhandlung nach knapp zehn Minuten. Der Staatsanwalt der Bezirksstaatsanwaltschaft Fengman empfahl eine Haftstrafe von drei bis fünf Jahren.

Am 24. Mai 2019 verurteilte der Richter Yue zu dreieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro). Am 31. Mai legte er beim Mittleren Gericht in Jilin Berufung ein.

Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und des Mittleren Gerichts in Jilin trafen sich am 9. und 12. Juli 2019 mit Yue in der Haftanstalt. Sie schlugen vor, einen Anwalt zu ernennen, der auf schuldig plädieren würde.

Yue weigerte sich, den vom Gericht ernannten Anwalt zu akzeptieren. Er bat darum, dass ihn seine Frau verteidigt. Der Richter am Berufungsgericht forderte dann, dass seine Frau ein Schuldgeständnis für ihn einreichen sollte, sonst würde er ihre Vertretung nicht genehmigen.

Um ihn unter Druck zu setzten, drohte die Polizei auch, seinem Kind den Besuch der Schule zu verweigern. Yue weigerte sich dennoch, dem nachzukommen.

Später bestätigte das Mittlere Gericht sein Strafmaß ohne eine Anhörung.

Hintergrund

Yue war früher Alkoholiker gewesen und hatte oft bewusstlos am Straßenrand gelegen. 2001 begann er, Falun Dafa zu praktizieren und hörte daraufhin mit dem Trinken auf. Er zog nach Peking und eröffnete dort ein kleines Lebensmittelgeschäft.

Weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder schikaniert, verhaftet und gefoltert.

Frühere Berichte:

Herr Yue Naiming während seiner Haft gefoltert und nach der Entlassung schikaniertFalun Dafa-Praktizierender vermisst, Polizei nimmt DNA-Proben aus seinem Haus (Provinz Jilin)Former Alcoholic Arrested a Fourth Time for Practicing Falun Gong That Keeps Him Sober


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Büro 610: Ein am 10. Juni 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas gegründetes Sicherheitsorgan, das die Politik zur Verfolgung und Auslöschung von Falun Gong umsetzt und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert.