Im Gefängnis misshandelt und unter Drogen gesetzt – eine einst gesunde Frau ist jetzt nicht mehr sie selbst

(Minghui.org) Ihre Augen waren trüb, sie reagierte verlangsamt, ihr Körper zitterte ständig, und ihr Gedächtnis schwand. Nachdem sie am 3. Oktober 2019 aus dem Gefängnis freigelassen wurde, war die einst lebhafte und fröhliche Frau eine völlig andere Person. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Es war nicht das erste Mal, dass die 64-jährige Tang Tianmin von den Behörden wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Sie lebte in der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan. In der Vergangenheit war sie schon einmal für drei Jahre inhaftiert und zweimal für insgesamt dreieinhalb Jahre in Zwangsarbeitslagern festgehalten worden.

Tang schreibt Falun Dafa zu, dass sie wieder gesund wurde. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wollte sie ihre Geschichte erzählen. Dafür wurde sie wiederholt festgenommen.

Der Nutzen von Falun Dafa

Auf Anordnung des kommunistische Regime wurden zahlreiche Versuche unternommen, um Falun-Dafa-Praktizierende „umzuerziehen“. Sie wurden gefoltert, damit sie ihren Glauben aufgeben. Doch Tang ließ sich nicht umerziehen.

Sie ist überzeugt davon, dass Falun Dafa sie gerettet hatte.

Sie war seit ihrer Kindheit krank gewesen und hatte unter vielen Krankheiten gelitten. Unter anderem hatte sie Diabetes, rheumatoide Gelenkentzündungen, Gebärmuttertumor, Magen- und Darmentzündungen und eine angeborene Herzerkrankung.

Keine medizinische Behandlung half. Doch als sie im Jahr 1998 Falun Dafa zu praktizieren begann, verschwanden alle Krankheiten. „Ich habe nicht nur einen gesunden Körper bekommen, sondern auch meinen Charakter verbessert und meine moralische Ebene erhöht“, sagte sie.

Sie arbeitete in einem Restaurant. Früher hatte sie etwa 2.000 Yuan (ca. 250 Euro) mit nach Hause genommen, indem sie überhöhte Rechnungen ausgestellt hatte. Als sie Falun Dafa zu praktizieren begann, gab sie dem Restaurant 4.000 Yuan (ca. 500 Euro) zurück. Trotz ihrer schwierigen finanziellen Lage spendete sie im Jahr 1999 Opfern einer großen Überschwemmung 1.000 Yuan (ca. 130 Euro). Als Spendernamen schrieb sie „Falun-Dafa-Jünger“. Als sie 2009 in einem Zwangsarbeitslager festgehalten wurde, ereignete sich in Sichuan ein großes Erdbeben. Noch während sie in Haft war, spendete sie wieder Geld.

Mit einem unvorschriftsmäßig durchgeführten Verfahren verurteilt

Als Tang im April 2017 verhaftet wurde, trat sie aus Protest in einen Hungerstreik. Da schlugen die Wärter sie so brutal zusammen, dass sie zwei Zähne verlor.

Nach über einem Monat lang in Haft wurde sie in den Gerichtssaal in der Haftanstalt gebracht. Es stellte sich heraus, dass es sich um ihren Prozess handelte. Sie war weder über ihren bevorstehenden Prozess benachrichtigt noch über ihr Recht informiert worden, einen Verteidiger zu beauftragen.

Während des Prozesses sagte Tang dem Richter, dass es nicht falsch sei, Falun Dafa zu praktizieren und seinen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen.

Einige Tage später wurde sie zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr wurde zehn Tage Zeit gegeben, um Berufung einzulegen. Doch bekam sie weder Papier noch einen Stift, um ihren Berufungsantrag zu schreiben. Unmittelbar nach Ablauf der Berufungsfrist wurde sie in das Frauengefängnis Longquan in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan gebracht. Ihre Familie durfte sie nicht besuchen.

Als sie 2019 aus dem Gefängnis entlassen wurde, beschlagnahmte das Gefängnis ihre Anklage- und Urteilsdokumente. Sie gaben ihr keine Bestätigungsurkunde ihrer Freilassung.

Im Gefängnis gefoltert

Im Gefängnis wurde Tang von mehreren Häftlingen gefoltert. Sie brachten sie in einen speziellen Raum zur Gehirnwäsche. Sie zwangen sie, sich Video- und Audioprogramme anzusehen und anzuhören, die Falun Dafa verleumdeten. Sie zwangen sie, verleumderische Artikel vorzulesen. Wenn sie sich weigerte, lasen die Häftlinge die Artikel vor und schrieben verleumderische Worte auf ihren Bettrahmen. Sie bereiteten eine Garantieerklärung vor, in der stand, dass sie mit dem Praktizieren aufhören würde. Sie befahlen ihr, diese zu unterschreiben. Als sie das ablehnte, drückten sie ihren Kopf nach unten, hielten ihren Arm, packten ihren Finger und setzten ihren Fingerabdruck unter die Erklärung.

Vier Monate vergingen und Tang gab immer noch nicht nach. Um ihren Willen zu brechen, befahlen die Wärter den Häftlingen, den Gründer von Falun Dafa zu beleidigen. Sie legten das Bild des Gründers auf den Boden und zwangen sie, darauf zu treten oder sich darauf zu setzen. Sie legten das Bild auch in eine Toilette.

Um ihr den Schlaf zu entziehen, gossen ihr die Insassen nachts kaltes Wasser ins Gesicht. Sie gaben ihr bei kaltem Wetter nur eine dünne Decke und drohten ihr: „Wenn du dich weigerst, dich umerziehen zu lassen, legen wir das Bild deines Meisters in die Toilette.“

Gewaltsame Verabreichung unbekannter Substanzen

Die brutale Gehirnwäsche und Folter verursachte, dass Tangs Körper fortwährend zitterte und sie sich schwindelig fühlte. Sie bekam Herzprobleme. Die Ärzte der Gefängnisklinik fanden nichts Außergewöhnliches außer einer Hernröhrenentzündung. Danach behaupteten sie, dass dies durch hohen Blutdruck verursacht würde. Vor der Inhaftierung hatte sie keinen Bluthochdruck.

Im Gefängnis musste sie jeden Tag drei verschiedene Tabletten einnehmen. Sie wusste nicht, wofür sie waren. Häftlinge brachten sie ihr und passten auf, dass sie diese jeden Tag einnahm. Nach der Einnahme der Tabletten reagierte Tang nur noch verlangsamt und ihr Gedächtnis war beeinträchtigt.

Ihre Tochter war wütend, als sie sah, wie ihre einst aktive und fröhliche Mutter in nur wenigen Monaten so geschwächt war. Sie ging mehrmals zu den Gefängnisleitern und forderte eine bessere medizinische Versorgung ihrer Mutter. Aber die Gefängnisbehörden beachteten ihre Bitte nicht.

Frühere Festnahmen und Folterungen

Tang wurde im Oktober 2004 verhaftet und zwei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager gefoltert.

Sie wurde im Juli 2011 verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt. Sie ging acht Tage lang in den Hungerstreik. Als sie dem Tod nahe war, wurde sie freigelassen.

Im April 2012 wurde sie erneut verhaftet und in einem nicht vorschriftsmäßig durchgeführten Verfahren verurteilt. Man sperrte sie für drei Jahre ins Frauengefängnis von Chengdu und folterte sie dort.

Im September 2016 wurde Tang erneut wieder verhaftet und in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Sie trat in einen Hungerstreik, woraufhin sie zwangsernährt wurde. Auch wurden ihr unbekannte Substanzen in den Handrücken gespritzt. Nach der zweiten Spritze verlor sie das Bewusstsein. Nach der dritten Spritze war sie lange Zeit bewusstlos. Sie wusste nicht einmal, dass sie zwangsernährt und ihre Kleidung danach gewechselt worden war.

Sie fing an zu erbrechen und schied Blut aus. Als sie neun Tage später dem Tod nahe war, ließen die Gefängnisbehörden sie endlich frei.

Frühere Artikel:

Sieben Bewohner von Luzhou wurden 2017 wegen ihres Glaubens verurteiltVor kurzem dem Frauengefängnis Sichuan entkommen, berichtet Tang Tianmin über die dort erlittenen FolterungenDie Praktizierende Tang Tianmin aus Luzhou in der Sichuan Gehirnwäscheeinrichtung misshandeltFrau Tang Tianmin nach Gehirnwäsche an der Schwelle des TodesThe Persecution in Nanmusi Women's Forced Labor Camp, Zizhong County, Sichuan ProvinceThe Savage Persecution of Ms. Tang Tianmin at the Nanmusi Women's Labor Camp (Sichuan Province)


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.